Ist Angst ein akzeptabler Grund für einen operativen Abbruch?

Ich habe übermorgen meinen operativen Abbruch Termin! Ich bin 40 und mein Mann 51! Ich bin ca. In der 8 Woche!
Vor 2 Jahren haben wir eine wundersüße Tochter bekommen! Damals haben wir uns beide sehr gefreut, zumal wir da erst seit knapp zwei Jahren zusammen waren, uns aber schon rund 18 Jahre kannten! Alles war super toll und wir waren glücklich!
Im letzten Drittel der SS ändert sich das allerdings, da unerwartet meine Eltern starben, sehr schnell innerhalb von 3-4 Monaten, beide sehr schlimm und beide an Krebs!
Ich hab das alles wie in Trance erlebt und jeden Abend nach schlimmen Stunden in Krankenhäusern nur darauf gewartet, das mein Kind sich on mir bewegt und es ihr gut geht! Ich hatte solche Angst ihr könnte durch meinen Stress etwas zustoßen!
Sofort nach dem jetzigen SS Test kam all die Angst wieder hoch, sie war sofort wieder da!
Und ich kann das nicht ertragen!
In meinem Kopf ist nur: Scheiße (Entschuldigung) passiert, und sie passiert nicht nur anderen, nein, sie passiert mir!
Ich könnte mir die Angst vor Krankheit, Behinderung oder anderen Komplikationen einfach nicht ausreden ....
Mein Mann steht hinter mir, er weiß genau wie es mir ging!
Ich will mich auch 100%IG um meine Tochter kümmern können!
Oder sind das alles einfach nur feige Rechtfertigungen?

Antworten (5)
Einigkeit

Sei froh, dass dein Partner hinter dir steht. Sich für das Kind zu entscheiden, heißt mit allen Folgen Leben zu müssen. Zum Glück haben hier in Deutschland die Wahl und du hast deinen Mann an der Seite. Meiner will das 2. Kind, nur ich bin unglücklich.

Schaust du hier noch rein?

Hallo Violavioletta,
ich weiß nicht, ob du hier nochmal liest. Wollte dir einfach sagen, dass
ich gestern an dich gedacht habe. Wie mag es dir gehen? Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie dein Tag gestern war und wie du letztendlich entschieden hast. Auf alle Fälle hoffe ich und wünsche es dir, dass du nun gut weitergehen und nach vorne blicken kannst.
Alles Liebe für dich,
Sabrina

Im Frieden mit dir selbst

Liebe ViolaVioletta,
der positive Test muss dich arg schockiert und aufgewühlt haben *umarm* Ist denn alles noch ganz frisch oder weißt du schon länger, dass du schwanger bist?! Und morgen soll schon der Termin für die Abtreibung sein. Du bist irgendwie noch gar nicht fertig mit der Entscheidung, wenn dir noch solche Fragen im Herzen brennen! Die Zeit vor 2 Jahren, wo deine Eltern so unerwartet gestorben sind, muss sehr, sehr schwer für dich gewesen sein.
Du hast viel, viel gegeben - und eure Tochter war vielleicht ein besonderes Geschenk und ein Trost nach dieser kräftezehrenden Zeit. Und hat die Schwangerschaft gesund überstanden. Ein Mensch kann viel aushalten - auch ein noch so kleiner Und wohlbehalten bleiben. Jetzt bist du in einer ganz neuen Situation. Eine erfahrene Mutter inzwischen. Deine „Brille“ ist aber noch wie gefärbt von dem Erlebten von vor 2 Jahren. Sich selber die Angst ausreden - ja, gelingt nicht so gut. Vielleicht der Angst etwas entgegnen - eine neue Brille aufsetzen - fällt dir da etwas ein? Was vielleicht stärker als die Angst ist?! Nochmal ganz andere Gedanken. Wo du im Frieden mit dir selbst bist.
Viele liebe Grüße *umarm*

Hallo ViolaVioletta,

Gut, dass du hier schreibst, was dich umtreibt! Das sind gerade schwere Tage für dich, da bin ich mir sicher.

Du bist nun nochmal ins Nachdenken gekommen, ja, du zweifelst, ob deine Ängste „ausreichen“, oder wie meinst du das mit der Rechtfertigung?
Feige würde ich überhaupt nicht sagen, du setzt dich sehr wohl damit auseinander und hast heute den ganzen Tag noch Zeit und morgen früh auch noch. Bis du dran wärst und die Narkose bekommen würdest, kannst du noch umdenken und es anders machen.
Es tut mir sehr leid, was du Schlimmes erlebt hast mit dem Tod deiner Eltern in so kurzer Zeit. Und das alles noch während der Schwangerschaft mit deiner Tochter und gerade in der letzten Zeit, wo man sich voll auf das Kind freut und vorbereitet.
Es ist ganz normal, dass jetzt, wo du wieder schwanger bist, diese schwere Zeit erneut präsent wird und diese neue Schwangerschaft überschattet, ja sogar in deine Entscheidung einfließt und sie bestimmen will.

Angst ist kein guter Ratgeber, so heißt es. Und ja, so ist es auch. Ängste wollen uns klein und schwach machen und lähmen uns. Wenn wir sie aber wahrnehmen und ihnen trotzen, können sie in uns ganz viel Energie freisetzen.

Ist es jetzt eigentlich, dass du Angst hast, dir könnte gerade in oder durch die Schwangerschaft etwas passieren, sodass du nicht mehr für eure Tochter da sein könntest?
Oder hast du Angst, dass die Schwangerschaft nicht gut verläuft? ...einfach, dass wieder eine ähnliche schwere Zeit kommt?

Ich will mal so sagen, es kann im Leben immer etwas Schweres kommen, auch ohne diese Schwangerschaft. Etwas, wo du Kraft mobilisieren und etwas einsetzen musst. Das hast du vor gut zwei Jahren top gemeistert! Es war alles andere als leicht. Und damals war es gerade immer wieder das Lebenszeichen deiner Tochter – eben dass sie da war und du sie gespürt hast, das hat dich wieder beruhigen können. Und du freust dich nun an eurer wunderbaren Tochter.

Jetzt hast du hier nochmal geschrieben, es ist wie ein Innehalten vor deinem geplanten Termin morgen. Vielleicht weil du gemerkt hast, dass da auch noch was anderes in dir ist als Angst und „ich kann das nicht ertragen“.

Was brauchst du jetzt? Möchtest du nochmal mit jemandem drüber reden, dich nochmal gut beraten lassen bei einer Beratungshotline für Schwangerschaftskonflikt, wenigstens heute noch am Telefon über deine Zweifel reden, andere Strategien anschauen, bevor du morgen endgültige Schritte gehst?
Nimm dir auf jeden Fall die Freiheit, den Termin morgen erstmal abzusagen oder zu verschieben. Einfach damit du dir ganz sicher werden kannst und eine Entscheidung treffen kannst, mit der es dir langfristig gut geht.

Ich denke an dich und wünsche dir, dass du dir heute Zeit nehmen und dir was Gutes tun kannst – einfach ganz für Dich!

Liebe Grüße von Sabrina

Du musst Dich nicht rechtfertigen

Hallo

Du hast Deinen Abbruchtermin.

Du musst Dich für diesen nicht rechtfertigen. Wichtig ist, dass Du sagt, dass dies für Dich der richtige Weg ist.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

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