Legasthenie ist genetisch nachweisbar
Liebes Weibchen38,
ich wollte Ihnen mal eine recht wissenschaftliche Seite zu Tage legen.
Ja, Legasthenie ist genetisch nachweisbar.
"Bisher wurden sechs Regionen auf den Chromosomen 1, 2, 3, 6, 15 und 18 identifiziert, die die Lese- und Rechtschreibfähigkeit indirekt beeinflussen. „Möglicherweise liegen dort Gene, die bestimmte Funktionen der Sprachverarbeitung steuern. Sind diese gestört, kann es zu Problemen beim Erwerb der Schriftsprache kommen“, erläutert Prof. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt, Marburg, Ehrenpräsident der DGKJP. Rund 50 Prozent der Lese- und 60 Prozent der Rechtschreibfähigkeit beruhen auf Vererbung. Bei Jungen ist der genetische Einfluss im Vergleich zu Mädchen größer. Auch die familiäre Vorbelastung spielt eine Rolle: In Familien, in denen bereits LRS vorkommt, ist die Rate der Betroffenen höher.
Gestörte Funktionen des visuellen und auditiven Cortex (Hirnrinde) spielen inzwischen in der Ursachendiskussion eine große Rolle. Mit der Positronenemissionstomographie und der Magnetresonanztomographie kann inzwischen bildlich dargestellt werden, wie bestimmte Hirnregionen bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Wörtern und Buchstaben reagieren. So werden bei Kindern mit LRS Areale der linken Hirnrinde erst mit deutlicher Verzögerung aktiviert. Gebiete in der Schläfengegend, in denen hauptsächlich das Zusammenführen der Buchstaben zur Lautformation stattfindet, sind deutlich geringer aktiviert. In anderen Regionen kommt es hingegen zu Überaktivierungen, die darauf hinweisen, dass die Kinder die Leseschwäche auf ineffektive Weise zu kompensieren versuchen. Die DGKJP weist darauf hin, dass häufig vermutete Zusammenhänge mit Linkshändigkeit, Geburtsschädigungen oder motorischen Schwächen nicht nachgewiesen werden konnten.
Training im Kindergarten erfolgreich
Die neuen Erkenntnisse machen es möglich, Risikokinder schon im Vorschulalter zu erkennen (...)" (verweise auf http://www.aerzteblatt.de/archiv/40478 )
mfg