Medikamentenumstellung auf Vimpat

Hallo,

in Folge eines Anfalles wurde bei mir mit 11 Jahren die Diagnose "Juvenile myoklonische Epilepsie" gestellt.
Nahm etliche Jahre "Depakine", dann Umstellung auf "Keppra" und schlussendlich "Lamictal". Bei Lamictal bekam ich neben anderen Nebenwirkungen (Müdigkeit, starker Juckreiz am ganzen Körper) einen ziemlich starken Haarausfall, gehen beim Haarewaschen, Haare kämen aus. Ich kann die einzelnen Haare sozusagen herausziehen. Meine Hausärztin verschrieb mir homoöpathische Mittel, Schüsslersalze und Tropfen. Die Aussage meines Hautarztes "Ich kann Sie beruhigen, der Haarausfall kann von den Psychopharmaka nicht kommen". Er verschrieb mir ein spezielles Haarshampoo, Nahrungsergänzungsmittel und Haarwasser. Ich nahm die ganzen Mittelchen ein, in der Hoffnung, dass der extreme Haarausfall aufhörte.
Die Ärztin im Krankenhaus sagte, dass sie "den Haarausfall beim Lamictal als Nebenwirkung nicht kenne". So, nun Umstellung auf das Medikament "Vimpat". Langsame Aufdosierung von "Vimpat" und gleichzeitige Einnahme, niedrigere Dosierung von "Lamictal", mit Beginn dieser Woche.

Die Medikamentenumstellungen - erlebte Höhen und Tiefen, Schläfrigkeit, Müde, Aggressiv, depressiv, Juckreiz, trockener Mund, Zittern unkontrolliert, vermehrter Speichelfluss, das Denken ist verlangsamt. Ein paar Nebenwirkungen bei den bisher eingenommen Medikamenten traten anfangs stark auf, verschwanden bald wieder, gewisse sind jedoch geblieben. Ich hatte trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme stärkere Anfälle als davor.

Nun meine Frage,
hat jemand Erfahrungen mit Vimpat?
Welche Nebenwirkungen hat es?

Antworten (6)

Allgemein sind die auftretenden Nebenwirkungen bei Epileptika individuell derart verschieden, dass absolut nicht vorhergesagt werden kann.

Vimpat

Hallo Inna,
bisher hatte ich keine Nebenwirkungen gemerkt, doch das Jucken am Körper kenne ich gut. Deswegen bin ich überrascht und hatte noch nicht soweit gedacht (...also doch langsames Hirn).

Vimpat-Erfahrung

Ich sollte vor acht Wochen langsam von Lamotrigin auf Vimpat umgestellt werden, zunächst mit 0: 50. die ersten zwei Wochen habe ich sehr viel geweint. Fernsehnachrichten, eine etwas ironische Bemerkung, ein Ungeschick im Haushalt: und schon flossen Tränen. Dabei hatte ich nicht das Empfinden, depressiv zu sein. Während und nach einer Reise verschwanden die Tränen, das erleichterte mich. Dann begann ich aber zu schwanken, zuerst beim Stehen, besonders wenn ich mich vorbeugte. Bei längeren Spaziergängen begann ich richtig zu torkeln. Als ich dem Neurologen davon berichtete, beschloss er, das Mittel sofort abzusetzen. Dabei war er der Meinung, ich nähme schon seit sechs Wochen 0: 100. Wenn ich bei dieser winzigen Dosis so stark reagiere, hat's keinen Zweck. Mit Lamotrin bin ich seit einigen Jahren anfallsfrei, die Nebenwirkungen, die erst im letzten Jahr aufgetreten sind (mangelnde Konzentration, Koordinierungsprobleme der Finger) sind aber sehr belastend. Nun soll also ein neuer Versuch starten...

Hallo Inna

Nehme auch Vimpat ein.(Schon seit ca. 5 Jahren) als Kombi mit Lamotrigin.
War seit dem Krampffrei und auch sonst keine Probleme.
Die Umstellung auf beide Medikamente dauerte so ca. 3 - 4 Wochen.

Hy Inna

Keppra hatte ich auch damals nur hatte es keine Wirkung bei mir, deshalb wurde ich auf Vimpad umgestellt.
Ich selbst bekam es überhaupt nicht mit aber meine Familie sagte mir das ich extrem schnell an die Decke gehe wegen irgendwelchen Kleinigkeiten, was vorher nicht der Fall war.
Mein Standartgewicht liegt bei 50-52 kg bei 1, 70m als ich auf dieses Medikament umgestellt war meinten alle ich hätte extrem abgenommen was mir selbst nicht aufgefallen ist...als ich mich dann wog war ich echt erschrocken, ich wog nur noch 43 kg..also wurde ich durch dieses Medikament sehr aggresiv und nahm extrem ab.
Jetzt bekomme ich Lamotrigin und Zonegran, da enstanden gott sei dank keine Nebenwirkungen.
Ich hoffe konnte dir einwenig helfen liebe Grüße

Vimpat - Erfahrung

Hallo Inna,

deine Schilderung kommt mir sehr bekannt vor...
Ich hatte sehr lange Levetiracetam und Oxcarbamacepin (also Keppra und Aypdan) und wurde im März/April auf die Kombi Keppra und Vimpat umgestellt. Vimpat wird uns Patienten zur Zeit regelrecht "angedreht" und ich hatte mich sehr lange dagegen gewehrt. Meine Skepsis war nicht unbegründet. Seit der Umstellung habe ich mehr Anfälle als zuvor ABER: meine Depressionen sind um Welten besser!!! Leider habe ich als lästige Beigabe Zittern, Magenprobleme, massive Konzentrationsschwierigkeiten um nicht zu sagen, mein Gehirn findet oft die einfachsten Dinge nicht mehr im "Speicher".
Wie's jetzt weitergeht weiß ich noch nicht. Habe nämlich schon jede Menge der Medis durch. Ich denke, ich kann so nicht bei Vimpat bleiben?
Vielleicht schaust du der Geschichte mal eine Weile zu und dann siehst du, ob sich deine Situation doch noch zum Guten wendet. Vimpat ist ein seeeeehr langsam wirkendes Medi. - Das hab ich von vielen jetzt schon gehört. Vimpat braucht zum Teil MOnate bis es wirklich was bringt. Desshalb habe ich noch nicht aufgegeben. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Bine

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