Mein Kind hat Borreliose

Mein Sohn, 11 Jahre, klagt seit 1 ½ Jahren über Kopfschmerzen. In den letzten Monaten wurden sie so stark, dass der Verdacht auf Migräne kam. Immer wieder bin ich zum Kd.arzt gefahren, und bin immer wieder frustriert aus der Praxis raus und dachte: Na, vielleicht stellt er sich ja doch nur an. Dann kam die Überlegung Schulstress, Schulangst etc. Aber auch in den Ferien waren die Kopfschmerzen aktuell. Er geht seit diesem Schuljahr aufs Gymnasium und war bisher schon über 25 Tage krank, meist wegen Kopfschmerzen. Nun wurden wir von der Lehrerin gebeten, ihn runter zu nehmen, da er "überfordert" wäre. Auch zeigt sich ein Schulleistungsabfall seit etwa einem Jahr. Mein Sohn ist kein Lernkind, aber er schlängelt sich jedes Mal so durch, und er hat die Schulwahl selbst getroffen, obwohl seine Freunde auf die Regionalschule gewechselt sind. Er hat bitterlich geweint, als wir ihm mitteilten, dass wir ihn runternehmen würden. Er hätte jetzt bis Ostern auch noch Zeit, seine Leistungen drastisch zu verbessern. Nach der letzten Kopfschmerzattacke sind wir wieder zum Kd.arzt und ich verlangte einen großen Bluttest und der Test auf Borreliose, da wir direkt am Waldrand wohnen. Der Arzt war zwar erst dagegen und hatte einige Ausreden, warum er den Borreliosetest nicht machen wollte, aber da ich eisern blieb, wurde dies getestet und fiel positiv aus. Nun bekommt mein Sohn Antibiotikum für 14 Tage. Allerdings folgte keine weitere Aufklärung durch den Arzt. Er rief einfach nur an und teilte uns das Ergebnis nach mehrmaligem Herumreden mit und schickte uns das Rezept zu. Nun ist meine Frage: Ist es nach 14 Tagen ausgestanden? In welchem Stadium befindet sich die Krankheit? Sind Folgeerkrankungen nach AB-Einnahme noch möglich? Worauf muss ich noch achten? Gibt es irgendwelche Naturheilmittel, die ich meinem Sohn zum AB geben kann, wie bspw. SchüsslerSalze etc.? Im Nachhinein fallen mir natürlich auch so Dinge auf, wie Gelenkschmerzen im Knie (ich dachte, sind wahrscheinlich Wachstumsschmerzen), leichte Aggressivität, meist drückt es sich aus, wie ein kurzer Ausraster, wenn es nicht nach seinem Kopf geht), etc. Soll ich seinen Bruder auch noch mal testen lassen? Und vielleicht mich und meinen Mann auch? Vielleicht weiß jemand hier im Forum rat, ich wäre super dankbar.
Lieben Gruß

Antworten (5)
"Standard-Antibiotika-Therapie"

14 Tage Doxy reichen bei einer länger bestehenden Borreliose nicht aus. Mit der aktuellen S3-Leitlinie haben die Ärzte ein in Teilen gefährliches Werkzeug in die Hand bekommen, weil ihnen damit vermeintlich probate Therapien vorgegeben werden, welche fälschlicherweise in jedem Fall als erfolgsversprechend eingeordnet werden. Leider sind diese Monotherapien (Frühphase: Doxy, Spätphase: Ceftriaxon) durch Therapieversager und Rückfälle (nach Monaten oder auch Jahren) gekennzeichnet. Eine statische signifikante Aussage mit Auswertung, d.h. langfristige Nachbeobachtung behandelter Patienten über Jahre und somit eine Nachweisführung über den Heilungserfolg, sucht man vergebens. Im Gegenteil: aktuelle Beobachtungen und Studien zeigen, dass beide Mittel große Schwierigkeiten haben, Patienten mit einer länger bestehenden Borreliose-Erkrankung, in die dauerhafte Remission zu führen. Bzgl. der in der S3-Leitline vorgeschlagenen Mittel scheint sich folgendes Bild abzuzeichnen: Doxy wirkt bei sofortigem Einsatz mit vorliegendem Erythema Migrans noch gut, später nicht mehr (siehe u.a.: American Journal of Pathology: March 2018, Volume 188, No.3 „Associated Pathology and Spirochete Persistence Posttreatment in Rhesus Macaques„, Beobachtungen der Krankheitsverläufe an Borreliosepatienten untermauern die dort gewonnen Erkenntnisse). Hat sich die Infektion ausgebreitet hilft Ceftriaxon in den ersten Monaten noch gut, später sinkt die dauerhafte Wirksamkeit merklich d.h. eine über Jahre bestehende Infektion kann man damit kaum noch nachhaltig therapieren -> leider ist dieses Wissen vielen Ärzten fern.

@Elo: Wie geht es Dir heute? Wie hast die dein Immunsystem so gestärkt, das dauerhafte Symthomfreiheit besteht/bestand? So wie ich die Erkrankung kennengelernt habe (du hast sie auch schon >10Jahre), hat sie Dich bestimmt wieder eingeholt...Ich bin mir nach jahrelanger Eigenerfahrung (diversen AB- und Phytotherapie ), nach dem Lesen diverser Studien und Gesprächen mit Borreliose-Ärzte und Menschen in SHG's sicher: Eine jahrelange bestehende Borreliose kann mit aktuellen Medikamenten nicht zur Heilung gebracht werden (max. zur Sympthomminderung oder gar Sympthomfreiheit -> nach gewisser Zeit kommt aber alles wieder). Ein spezifisches Borreliose-Arzeneimittell ist notwendig, welches es aktuell noch nicht gibt...

P.S. Bzgl. Doxy und Ceftriaxon gibt es mittlerweile eindeutige Beweise welche zeigen, dass eine 100%-Remission nicht zu erzielen ist. Nur eine direkte Behandlung des Erythema Migrans kann zum Erfolg führen...danach besteht nur noch eine geringe Chance auf 100% Genesung...

Borreliose-Selbsthilfe

Ich bin seit weit über 10 Jahren selbst von Borreliose betroffen, habe eine Odyssee von angefangen Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten über Lähmung mit Sprachausfällen, ständigen Muskel-und Knochenschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, usw. durch. Mein Bett ist oft das Sofa, weil ich die Treppen nicht hoch und auch herunter schaffe.
Keiner nahm mich ernst, bis ich beim Arzt auf Bluttests auf Fibromalgie und Borreliose bestanden habe. Es wurde eine B. bestätigt und man wollte mir mal wieder dauerhaft Antibiotika verschreiben.... Dies hat mir in der Vergangenheit auch nichts gebracht und ich lehne dies nach reichlichem Studium ab.

Es hilft nur: IMMUNSYSTEM STÄRKEN!
Seit nunmehr letzte Augustwoche diesen Jahres habe ich keinen Schub, kaum noch Gelenk-und Muskelschmerzen, kann wieder powern. ICH LEBE!

Dank der Natur!

Borreliose

Hallo Tanja,
meine Tochter ist 14 und hatte 2004 zum ersten Mal positive Werte. Sie hat zahlreiche Antibiotikatherapien, auch über 4 Wochen, durchgemacht. Ihre Werte sind immer noch positiv. Sie leidet schubweise unter Muskelschmerzen, leichtem Fieber und Abgeschlagenheit. Meines Erachtens sind 2 Wochen Antibiotikum zu wenig. Lasst auf jeden Fall die Werte kontrollieren incl. Westernblot. Habe gelesen, dass es bei einer Erstinfektion mit Borrelien zunächst zu einer IgM-Antikörper-Bildung gegen Borrelien (durchschnittlich nach 2 Wochen) kommt, danach zu Bildung von Borrelien-IgG-Antikörpern (nach durchschnittlich 4 Wochen). Im Verlauf fallen nach etwa 4-5 Monaten die IgM-Antikörper ab (können im Einzelfall aber auch Monate bis Jahre nachweisbar bleiben), während IgG-Antikörper für viele Jahre bis Jahrzehnte bestehen bleiben, unabhängig davon, ob die Borreliose erfolgreich behandelt wurde oder nicht. Bleibt auf jeden Fall hartnäckig und besteht auf Aufklärung. Wünsche euch viel Erfolg

Borreliose

Hallo Tanja,

es ist schwierig zu sagen, ob es nach 14 Tagen Antibiotika ausgeheilt ist.
Wenn es tatsächlich Borreliose ist, lachen sich die Borrelien darüber schlapp, leider nicht tot.

Die Borrelien halten sich vorwiegend in schlecht durchbluteten Bereichen des Körpers auf und haben sogar die Möglichkeiten Ihre Form zu wechsen. Die Antibiotika kommen über die Blutbahn lediglich an die Borrelien ran, die in Spirochätenform in gut durchbluteten Bereichen vorkommen.

Da die Beschwerden schon über 1 Jahr vorliegen, wird es schwierig allein mit Antibiotika Heilung zu erfahren. Die Schulmedizin bietet da Erfolge mit Langzeitantibiotikatherapien, aber auch einige unglückliche Fälle.

Parallel eigene unterstützende Massnahmen halte ich für wichtig. Es gibt da eine gute informative Seite vom BCA
http://www.b-c-a.de/index.php?id=109&L=%271

Auch über alternative Heilmethoden sollte nachgedacht werden. Es gibt da unterschiedliche Ansätze.

Die Erkrankung mit Borreliose ist sehr unterschiedlich ausgeprägt und
benötigt individuelle Behandlung. Einen einheitlichen Therapievorschlag kann es nicht geben. Auch die Wahl von alternativen Therapien sollte vorsichtig nach individuellem Bedarf erfolgen.

In speziell ausgerichteten Foren werden gezielt über Borreliose, Erfahrungen ausgetauscht. z.B www.onlymewahn.de

Gruß, Hatti

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