Mein Kopf gibt keine Stille - die ana kommt vorbei - was soll ich machen?
Hey!
Zuerst würde ich gerne meine Geschichte teilen. Ich bin 20 Jahre alt und ich erinnere mich dass meine Ana langsam in mein Leben geschlichen kam, als ich ca. 15 Jahre alt war. Das Gewicht ging auf und ab. Ich bin ca 1.70m groß und mein Arzt schickte mich als ich 18 wurde mit 47kg in die Klinik. Ich hatte ca 2 Wochen bis zum Termin und habe so viel Essen in ich hineingestopft wie es ging und vor dem Termin genug Wasser getrunken. Somit durfte ich nach einigen Gesprächen mit verschiedenen Psychologen doch noch nach Hause gehen, weil ich nich "lebensgefährdet" war.
Danach habe ich mich immer so auf ca 50-52kg gehalten, weil ich echt Angst hatte mir meine Zukunft zu versauen, immerhin wollte ich unbedingt nach dem Abi nach Amerika. Ich habe also versucht halbwegs normal zu essen und bin viel zum Sport gegangen, um das Essen mit meinem Gewissen zu vereinbare. Meine böse Stimme im Kopf, welche mir immer sagte ich sei zu fett und es sei mir nicht erlaubt ein bisschen mehr zu essen, weil ich dann noch fetter werden würde, wurde mit der Zeit immer leiser und leiser und verstummte irgendwann auch ganz (dachte ich zumindest). Es war das beste Gefühl! Ich konnte Schokolade essen ohne dass in meinem Kopf geschrien wurde "wie kannst du es wagen! Du bist so fett! Du machst dich nur noch fetter und hässlicher!". Natürlich hatte ich hin und wieder mal schlechte Tage wo ich in den Spiegel geguckt habe und mich gehasst habe für das was ich gegessen habe. Aber es war nicht mehr so schlimm wie zuvor. Naja long story short. Ich habe meinen größten Traum wahr werden lassen und bin nach dem Abitur nach Amerika gegangen, wo ich jetzt auch seit 9 Monaten schon bin. Ich habe super viel zugenommen (fast 12 Kilo) und am Anfang habe ich ich trotzdem so wohl gefühlt. Ich habe in den Spiegel geguckt und mir gedacht, dass ich endlich mal wirklich gesund aussehe. Ich dachte ich sei geheilt. Mir ging es nicht mehr so gut seit ich 15 war! Zum ersten mal liebte ich ich selbst mehr als jeden anderen oder alles andere auf der Welt.
In den letzten 4-5 Wochen hatte ich dann aber doch wieder ein paar schlechte Tage, an denen ich nicht mehr essen konnte als eine Scheibe Brot zum Frühstück und für den restlichen Tag gab es dann nur noch Gemüse. Ich hatte dann Aber auch wieder gute Tage dazwischen. Doch jetzt seit ca einer Woche gibt mein Kopf keine Ruhe. "Du bist zu fett!.. Willst du das wirklich essen?... Das sind aber ganz schön viele Kalorien!...500 Kalorien am Tag sollten aber genug sein!.. Oh, dein Margen Knurrt? Super! Das ist ein Erfolg!..." Und Abends liege ich Stunden im Bett und denke darüber nach, was ich gegessen habe über den ganzen Tag und hasse mich so sehr dafür, dass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. Meine Stimmung ist im Eimer, ich versuche so viel wie möglich rauszugehen damit ich ja nicht auf die Idee komme einen Snack zu essen.
Ich wusste, dass vielleicht nochmal ein paar schlechte Tage kommen werden aber ich habe das Gefühl, dass ich fast so tief drinnen stecke wie vor 2 Jahren noch. Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.
Hat hier irgendwer die gleiche Erfahrung gemacht; zu denken man sei endlich gesund und man liebt sich selbst und dann kommt die Ana vorbei und macht alles wieder kaputt?
Ich möchte doch endlich einfach nur glücklich sein...
Bitte helft mir..