Meine Freundin ist fremdgegangen

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich ein paar Antworten bekommen kann. Oder zumindest Tipps, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.
Zum besseren Verständnis muss ich ein paar einleitende Worte sagen.
Meine Freundin wurde vor sehr langer Zeit vergewaltigt und leider ist dasselbe vor kurzem (Im Juni 2019) wieder passiert. dazu kommt, dass sie alkoholabhängig ist, (seit Februar 2018, vorher relativ normaler umgang mit Alkohol) was aber miteinander nichts zu tun hat (oder nur am Rande). Wir sind seit November letzten Jahres zusammen und trotz ihrer Alkoholabhängikeit war es eine harmonische und liebevolle Beziehung. Im Juni wurde sie vergewaltigt, die Erklärung dazu führt aber zu weit, aber alleine die Tatsache, dass es geschehen ist ist für den weiteren verlauf wichtig. Mit 13 ist das auch passiert. Sie hatte die letzte Vergewaltigung auch angezeigt, dabei aber die Hauptsache verdrängt. Durch Träume und Psychologen sind einige schreckliche Einzelheiten zum Vorschein gekommen. Ein paar Wochen vor ihrem erfolgreichen Entzug konnte sie plötzlich keine Berührungen mehr ertragen (auch von mir nicht). Ich hatte Verständnis und sie immer weiter in ihrem Vorhaben bestärkt die Anzeige, die bis dahin auf Erpressung auf sexueller Grundlage lautete auf Vergewaltigung zu erweitern. Dann ging sie in eine Entzugsklinik, in der ich sie auch besuchen durfte. Ich möchte betonen, dass auch zu diesem zeitpunkt trotz Probleme mit Berührungen unsere Beziehung soweit intakt war. Mit der Zeit freundete sie sich in der Klinik mit einem "Mitinsassen" an. Auch dafür hatte ich Verständnis und fand das eigentlich sogar gut. An einem Samstag holte ich sie ab und sie sagte mir abends, dass dieser "Mitinsasse" anrufen würde und ich dieses Gespräch nicht mithören solle, weil er nicht möchte, dass ich ihn für ein Weichei halte. Da wurde ich hellhörig, da es so außergewöhnlich war, dass sie alles ändert (Ihr gutes Recht, aber eben ungewöhnlich)Gleichzeitig änderte sie ihren Handycode und löschte ihre Whatsapps. Da sie mich gebeten hatte ihm mein altes Telefon zu verkaufen, tat ich das und plötzlich bekam ich Sonntags nach der Entlassung seine Kontakte und Whatsapps und er meine. Dort fiel mir ein langer Whattsappchat auf, der an meine Freundin gerichtet war mit dem Inhalt, dass sie es vermisst in seinen Armen zu liegen und dass sie versucht seine Berührungen, das streicheln und was danach folgte noch einmal zu erleben. (Ich muss dazu sagen, dass ich diesen chat erst viel später gelesen habe, sodass mir zu dem Zeitpunkt gar nicht bewusst war, dass sie fremdgegangen war) Außerdem behauptete sie ihm gegenüber, dass ich am Tag ihrer Entlassung auf Sex bestanden hätte, sie das aber nicht könne und wolle. Das stimmt schon mal nicht. Ich hatte immer noch vollstes Verständnis für die Situation mit der Vergewaltigung. Sonntag sagte ich ihr dann, dass sie die Leute in der klinik doch besuchen könnte. An dem tag passierte es zum zweiten Mal. Montag abend erwischte ich eine WhattsApp (Ihr Telefon hing am ladegerät und die Nachricht poppte auf), dass er sich auf Dienstag freuen würde und er sich auf eine Wiederholung freuen würde. Ich stellte sie zur Rede. Anfangs sehr wütend und natürlich mit Trennung im Kopf stellte ich fest, dass das eigentliche Fremdgehen nicht mein Problem war, sondern eigentlich nur zwei Dinge.
1. Wie ist es möglich, dass sie von mir und sogar vom Frauenarzt keine Berührung zulässt, dann aber zweimal in der Lage ist mit diesem Mann intim zu werden (Es war kein Geschlechtsverkehr, aber alles andere). Auch nach der Klinik versucht sie zwar sich von mir berühren zu lassen und hier meine ich wirklich nur Händchenhalten und streicheln ohne Sex, bricht aber nach ein paar Minuten unter Tränen ab. Sie beteuert ihre Liebe, kann aber aufgrund der Situation mit der bevorstehenden Gerichtsverhandlung und den Aussagen bei Psychologen und Polizei nicht wirklich für mich da sein. Sie hat den Kontakt mit ihm abgebrochen und er ebenfalls, da er auch eine Freundin hat, die er über alles liebt.
2. Wieso hat sie in dem Chat mit ihm Lügen über mich erzählt, also dass ich auf Sex bestehen würde. Der Typ hält mich jetzt für einen, wie er sagt "Schwanzdenker", was ich ganz gewiss nicht bin. Er hatte ihr in dem Chat gesagt, sie solle nicht mit mir schlafen, wenn sie nicht will, das würde ihm das Herz brechen. Es war eine glatte Lüge, dass ich mich beschwert hätte, dass ich keinen Sex bekommen habe an dem Tg als sie entlassen wurde.

Tja, gibt es jemanden, der darauf eine Antwort hat? ich würde mich sehr freuen. Aus meinem Freundeskreis höre ich immer nur:"Schmeiß die raus." Das habe ich aber gar nicht vor, denn mit dem fremdgehen an Sich kann ich umgehen, nur nicht mit den besonderen Umständen. Und Psychologen kommen mir immer mit:"Ich soll viel Nachsicht üben."

Gruß Torsten

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Antworten (16)

Du befindest dich wirklich in einem Strudel und solltest dich dringend mit der Lektüre die Sommertagssonne empfohlen hat auseinandersetzen. Zudem gibt es viele gute Ratgeber über Borderline, auch für Angehörige, auf Amazon.

Der nächste Sturm wird kommen und du wirst sie nicht heilen können. Dazu braucht sie Einsicht und eine Therapie. Auch solltest du ihre Worte mal hinterfragen. Sie erzählt dir plötzlich, dass sie doch nicht vergewaltigt worden ist und wieder doch. Und das nur weil es einfacher ist? Was ist da bitte die Logik hinter? Es hat nichts einfacher gemacht. Auch ihr Ritzen ist einfach Mittel zum Zweck um bei dir Mitleid auszulösen und dich wieder weich zu kochen.

Jetzt im Moment ist erstmal alles gut bis das nächste Drama kommt. Das wird sich nicht ändern solange du zu lässt, dass sie dich manipulieren kann. Du solltest dich wirklich näher dazu informieren und dadurch lernen die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. So kannst du lernen ihre Erkrankung zu verstehen und damit umzugehen wenn du das mit ihr zusammen machen möchtest.

Wir haben dir jetzt Hilfestellungen gegeben, den Weg musst du jetzt aber gehen und aktiv werden. Das ist wichtig, sonst zieht sich das dein ganzes Leben so hin und du gehst kaputt daran.

Pack es an.

Spirale

In allen Partnerschaften, wo es aufgrund von Persönlichkeitsstörungen zu Übergriffen, Vertrauensmissbrauch und manipulativem Verhalten kommt, gibt es das Auf und Ab. Seien es Männer, die ihre Frauen ins Krankenhaus prügeln oder Frauen, die ihre Männer hintergehen, oder, oder, oder. Es wird die Phase der Reue und Schwüre im Wechsel mit der Phase der Verletzungen einsetzen, weil sonst das kranke Modell nicht funktioniert. Nur Schlagen, nur Lügen, nur Betrügen bindet nicht. Für die Bindung braucht es auch das ganz große Drama des Wechsels auf die tiefe, innige, einmalige Liebe, die keine Verletzung erschüttern kann. Das ganz große Kino. Warum manche Menschen solche Beziehungen - zum Teil bis zum Tod - eingehen, kanst du bei Interesse in Büchern von Robin Norwood nachlesen. Titel: Wenn Frauen zu sehr lieben (auch für Männer sehr interessant). Darin kannst du eventuell auch selbst erkennen, warum du lebst, was du da lebst. Achte gut auf dich und sei nicht überrascht, wenn die Phase der Verletzung deiner Person bald wieder einsetzt. Alles Gute dir.

Achja

Achja,

sie hat gesagt, dass das mit den Vergewaltigungen doch stimmt und sie es nur verneint hat, weil es einfacher ist.

Nicht schlauer?

Hallo,
ich werde nicht schlauer. An dem Abend, an dem ich die Polizei angerufen hatte, habe ich das Angebot dann doch nicht angenommen und bin trotz mulmigem Gefühl alleine in die Wohnung. Es war auch soweit alles in Ordnung. Ich schaute ins Schlafzimmer und sie schlief. Anhand dieser SMS "Pass gut auf dich und deine Kinder auf, trotzdem war es eine schöne Zeit mit dir, bye" hatte ich darauf geschlossen, dass sie abends nicht mehr da sein wird. Sie war halt doch da und die SMS hatte eine andere Bedeutung.
Jedenfalls stand sie irgendwann auf und kam ins Wohnzimmer, setzte sich auf den Balkon und rauchte eine. Das ganze schluchzend. Sie ging zurück, kam wieder und brachte mir eine Decke. dann war sie wieder im Schlafzimmer und kam einige Zeit später mit ihrer Decke zurück und legte sich zu mir. Immer noch schwer schluchzend. Dann sah ich was passiert war. Sie hatte sich den linken Arm geritzt. Nicht s stark, dass es unglaublich blutete, aber eben doch sichtbar.
Die SMS sollte wohl ein Hinweis auf einen Suizidversuch sein. Was soll ich sagen? Wir haben lange geredet in dieser Nacht und auch am nächsten Morgen. Sie sagte, dass sie, als sie sozusagen Schluss gemacht hat nicht mit meiner eiskalten Reaktion gerechnet, dass ich das einfach hinnehmen würde und tatsächlich kein Wort mehr mit ihr rede. Sie hatte gehofft, dass ich kämpfe.
Seltsamerweise war dieses Gespräch genau das, was ich die ganze Zeit wollte. Offene Worte, keine Ausflüchte.
Seitdem ist sie gelöster. Wir haben die Sache mit diesem Typen geklärt indem ich ihn angerufen habe und mit ihm gesprochen habe. (Ohne Witz...er hat am Telefon geheult und gesagt es täte ihm Leid). Ich habe auch gesagt, dass ich weiß, dass die Gespräche ihr gutgetan haben, dass es aber niemals so weit hätte kommen dürfen. Er weiß das und hatte auch Bedenken, das ich seine Freundin anrufen würde. Ich habe das verneint, denn wie oben schon erwähnt. Sie muss nicht darunter leiden und deswegen behalte ich es für mich. Beide beteuern, dass das nie wieder passieren wird. Ich habe den telefonischen Kontakt "gestattet" (kann ich eh nicht verbieten), habe aber auch darauf hingewiesen, dass die beiden doch auf persönlichen Kontakt bis auf Weiteres verzichten sollten. Irgendwie glaube ich, dass es auch dabei bleibt, denn diesmal schrillten keine Alarmglocken. Der Typ klang wirklich geknickt und eigentlich kann ich mich auf mein Gefühl verlassen. (In den letzten Tagen haben meine Alarmglocken öffter geschrillt und ich hatte immer recht).
Tja...sieht aus als seien wir wieder zusammen, und ich weiß nicht ob diese Entwicklung die richtige ist.
Aber ganz im Ernst....kann man wirklich wegschauen, wenn sein partner bitterlich weinend sogar den Mut fasst zu einem zu kommen, auch wenn er damit rechnen muss verwiesen zu werden?

Gruß Torsten

Ich kann mich Sommertagssonnes Worten nur anschließen. Du musst wirklich dringend Abstand zu ihr finden, gerade auch räumlich. Sie ist manipulativ und lügt, das wird auch nicht aufhören. Du musst dich wirklich dringend selbst schützen.

Mir tut es wirklich wahnsinnig leid, dass du jetzt so eine schwere Zeit durchmachen musst. Du wolltest ihr helfen und sie tritt das mit Füßen. Du bist viel zu schade für sie.

Pass bitte auf dich auf.

Sehr schlimm

Die ganze Sache scheint wirklich komplett aus dem Ruder gelaufen zu sein. Du musst dich wirklich gut schützen, denn wenn sie tatsächlich aufgrund ihrer Störung lügt, wird das nicht einfach so aufhören. Den Kontakt zu meiden ist da sicher wichtig. In die ganze Angelegenheit muss dringend Ruhe einkehren können. Ich wünsche dir, dass du für dich eine gute Möglichkeit findest, das alles zu verarbeiten. Such dir gute Ansprechpartner, die dir bei der Bewältigung helfen. Ich wünsche dir alles Gute dafür.

Borderline

Hallo schon wieder,

Meine Freundin ghat eine zeitlang in unserer Firma gearbeitet und zumindest ich hatte damals schon ein Faible für sie. Zusammengekommen sind wir erst später. Aber es gab da ein vorkommnis, bei dem sie ein paar Dinger vom Stapel gelassen hat, wo ich ihr gesagt habe, ob sie schon mal daran gedacht hat sich auf Borderline oder Münchhausen untersuchen zu lassen. (Münchhausen deshalb, weil sie ziemlich viele seltsame Krankheiten hat, Ärzte aber nie wirklich etwas finden können). Sie lief daraufhin direkt zum Chef und ich hatte ein Gespräch. Da das Ereignis privat stattgefunden hatte, habe ich das auch so gesagt und kam aus der nummer heraus. Aber den verdacht hatte ich damals schon und ....ja, ich habe ihn immer noch.
Jetzt wird es übrigens noch verrückter. Sie hat mich über SMS angeschrieben, dass ich ja ihr Portemonnaie leergeräumt hätte und deshalb der Sozialversicherungsausweis weg sei. ich war nie an ihrem Portemonnaie, nur an der Tasche, weil sie im Suff Cola darin verscchüttet hatte und dann auch noch Chips darauf verteilt hat. Im Moment habe ich Bedenken, dass sie wieder die Polizei ruft und behauptet ich hätte sie geschlagen. Die damalige Anzeige hat sie längst zurückgezogen und der polizei gesagt, dass sie das erfunden hat. Ich hatte sie wirklich nicht geschlagen.
Von dem wi sie gerade formuliert, vermute ich, dass sie getrunken hat.
ich habe eben die Polizei angerufen...wenn ich gleich nachhause komme werden die mich begleiten, damit sie mir nicht wieder etwas unterstellen kann. Ja ich weiß...grauenhafte Methode, aber die einzige die mich vor einem Wohnungsverweis schützen kann. denn ein einmal ausgesprochener Wohnungsverweis über 10 tage kann nur durch einen gerichtsbeschluss vorzeitig beendet werden und so etwas dauert länger als 10 Tage.
Tja...so weit ist es gekommen.

Gruß Torsten

Oh man, was für eine Entwicklung. Aber ganz ehrlich, ich hatte von Anfang an ein komisches Gefühl bei der Geschichte deiner Exfreundin, jedoch wollte ich niemand unbekannten vorverurteilen.

Ich denke auch, dass die gute Frau unter einer Persönlichkeitsstörung leidet. Als ich deine ersten Beiträge las musste ich direkt an Borderline denken. Das ist nur ein Gefühl, ich bin keine Psychologin jedoch habe ich einige Bezugspunkte zur Borderlinestörung und ja das von dir Beschriebene kommt mehr sehr vertraut vor. Du kannst dich ja mal dazu informieren, vielleicht hilft es beim Verstehen und Verarbeiten.

Auf jeden Fall solltest du jetzt all deine Kraft zusammennehmen und wirklich Abstand zu ihr nehmen. Du musst jetzt endlich an dich denken und auch an deine eigene seelische Gesundheit. Du kannst ihr im Moment nicht helfen, sie muss selbst erkennen, dass sie ein Problem hat. Du brauchst deine Kraft für dich um das Ganze selbst verarbeiten zu können.

Du hast nichts falsch gemacht. Du warst immer für sie da und hast sie unterstützt und das zeigt, dass du ein ganz wunderbarer Mensch bist. Du wirst dein Glück bald wieder finden.

Bleib stark, denn ich vermute, dass sie wieder ankommen wird wenn sie aus der neuen Situation keinen Vorteil zieht.

Informiere dich mal über Borderline, ich denke, dass hilft dir beim Umgang mit der Situation.

Wünsche dir ganz viel Kraft.

Hallo Torsten

Lass dich nicht so stressen, Torsten. Deine Ex-Partnerin, scheint nach dem was du schreibst, aus welchen Gründen auch immer mit einer Persönlichkeitsstörung zu kämpfen zu haben. Das gehört, wie gesagt in professionelle Hände. Du hast dein Bestes getan, aber musst eben auch einsehen, dass für dich mit dieser Frau zum jetzigen Zeitpunkt wohl keine Partnerschaft möglich ist. Gerade wenn du auch Kinder hast, musst du nach all den Aufregungen und Enttäuschungen umso mehr an dich denken. Es hilft nichts, wenn du dir jetzt noch Vorwürfe oder weitere Sorgen machst. Dass all die Erkenntnisse der letzten Tage bitter sind und es dauern wird, bis du all das verarbeitet hast ist klar, aber zu schaffen ist das. Und dann kannst du deine Liebe einer Frau schenken, die besser damit umgehen kann. Vielleicht findest du Anschluss an eine Selbsthilfegruppe oder du gehst zum Reden zu einem Seelsorger oder Therapeuten. Höre in dich rein, was das Richtige für dich ist und setze es dann um. Aufregung hast du wohl erstmal genug gehabt. Da ist es vielleicht ganz gut, wenn du deiner Ex-Partnerin tatsächlich erstmal nicht mehr antwortest und für sie besser ein ehrlich gemeintes Gebet sprichst. Sonst gibt ein Wort das andere und die Sache wird noch verfahrener und schlimmer. Bleib auf jeden Fall ruhig.

Alles Lüge, alles Betrug?

Hallo ich nochmal,

ich glaube mein Fall wird in die Geschichte dieses Forums eingehen. Nach der trennung gestern hatten wir kein Wort miteinander gesprochen und haben uns auch gegenseitig auf WhattsApp geblockt. Über SMS konnten wir uns noch unterhalten. Sie schrieb ein paar Abschiedsworte, dass ich auf mich und meine Kinder achten soll und das es trotz allem eine schöne Zeit mit mir war.
Und dann schrieb sie den Hammer:
"Übrigens das mit den Übergriffen wo ich 13 war und alles was danach kam war erfunden, nichts davon ist passiert...so mehr hab ich nicht zu sagen"

Sie hat diesen Typen angezeigt und ich hab sie dabei unterstützt. Was soll ich sagen? Die ganze Beziehung war eine einzige Lüge.
Und nein, der Abschiedsbrief deutet nicht auf selbstmord hin, denn heute m, orgen hat sie mich per SMS gefragt wo ihr Sozialversicherungsausweis ist. Das fragt man sicher nicht wenn man Selbstmordpläne hat.

Ich glaube dass wäre eine Geschichte für eine Seifenoper, aber ich schwöre...ich will hier keine Aufmerksamkeit erregen....alles ist wahr.

Gruß Torsten

Hallo Torsten

Die Situation ist jetzt alles andere als schön für dich. Aber ich denke auch, dass es so besser ist fur euch beide. Dieser andauernde Kampf und die Lügen zerstören mit der Zeit alles, was einmal schön war zwischen euch. Bevor das noch schlimmer wird und noch mehr Schaden für euch beide entsteht ist es so besser. Traumatisierte Menschen, egal ob Alkoholiker oder nicht, haben viel zu verarbeiten, das Dumme ist nur, dass traumatisierte Menschen, die sich in den Alkohol flüchten, damit nicht heilen, sondern weiter schwer belasten und in schlimme Situationen bringen. Helfen können da am besten Menschen, die emotional ruhig an die Sache herangehen können und die Ausbildung dafür haben. Als Partner wärst du damit jetzt weiterhin komplett überfordert. Denn so, wie es jetzt ist, schafft es deine Freundin offentsichtlich nicht ohne Lügen. Wie Rice schon geschrieben hat, ist es wichtig auf deinen eigenen Schutz zu achten. Kümmere dich gut um dich, denn du hast jetzt auch viel durchgemacht. Suche doch Selbshilfegruppen zum Reden auf. Es gibt auch die Emotions Anonymous, Menschen mit emotionalen Problemen, die im Moment hart zu kämpfen haben, auf die eine oder andere Weise. Und klar, halte uns auf dem Laufenden. Aber lasse dich nicht weiter auf eine gefährliche Partnerschaft ein, die im Grunde gar keine Partnerschaft ist. Alles Gute dir.

Co-Alkohol

Hallo,

ja ich kenne den Begriff und habe ihr tatsächlich in den Saufzeiten teilweise den Alkohol besorgt.
Aber, um es mal mit einem abgewandelten Filmzitat zu sagen: Was hat Alkohol mit diesem Fall zu tun?.....Nichts......Alles..
Konkret geht es darum, dass sie sich von einem wildfremden berühren lassen kann, nur weil er ein ähnliches Schicksal hat. Wie gesagt, es geschah in der Entzugsklinik, völlig nüchtern, aber natürlich nicht psychisch auf der Höhe. Die Entgiftung war längst durch und die Therapien liefen. Ich kann diese "Schicksalsverwandschaft" sogar verstehen, komme jedoch trotzdem nicht damit zurecht, dass es weiterging als nur Erfahrungsaustausch und gegenseitige "Gehhilfe".
Vielleicht ist es hier ein wenig untergegangen, aber für sie schien es unmöglich nach der Vergewaltigung und dem Hochbringen der ekligen Erinnerungen Berührungen geschweige denn Sex zu genießen. Selbst beim Frauenarzt hat sie bitterlich geweint und ich musste ihre Hand halten. Umso schwieriger ist es zu verstehen, dass sie selbst den ersten Schritt getan hat und diesen Typen "rangelassen" hat. Sollte es nicht gerade bei Wildfremden noch schwieriger sein?

Es hat zumindest in dieser Phase nicht viel mit Alkohol zu tun, sondern anscheinend mit einem psychischen Mechanismus, der einsetzt wenn man solche Gewalt erfahren hat und der durchaus erklärbar ist wenn man Fachmann ist, aber nicht zu verstehen, wenn man Laie und "Fremdgehopfer" ist. Übersteigerter Sex (vor dem Hochkommen der Erinnerungen) und eine absolute körperliche Abstinenz (nach dem Hochkommen der Erinnerungen). Dazwischen eine Phase mit einer kompletten Abschaltung dieser Probleme. Und dann wieder komplette Abstinenz. Alles in Fachzeitschriften als Traumafolgen bekannt. Sie war Opfer einer brutalen Vergewaltigung, das darf man nicht vergessen und deshalb bin ich der Ansicht, dass ich bei der Betreuung für Angehörige von Gewaltopfern besser aufgehoben wäre als bei den anonymen Alkoholikern, denn auch wenn meine Wirkung als Co-Alkoholiker nicht optimal und teilweise hinderlich war, habe ich es immerhin geschafft ihr den Ernst der Lage beizubringen und sie dazu gebracht, dass sie ihren Entzug freiwillig macht.
Aber eigentlich hat sich das Problem anscheinend erledigt. Sie hat heute morgen mit mir Schluss gemacht mit der Begründung dass es sie stresst wenn ich ihr ständig mit denselben Fragen und denselben Vorwürfen komme. Ja, mag sein. Aber bei einer "normalen" Fremdgehsituation kann man seine Beziehung durch viele Gespräche und noch mehr Tränen vielleicht noch retten. Ihre absolute emotionale Stille verbot diese Gespräche und sogar die Tränen.
Ich bin gerade auf der Arbeit, aber mir graut es nachhause zu kommen. Ich weiß nicht ob sie da ist, wenn ja möchte ich ihr eigentlich nicht begegnen, wenn nicht ist sie vielleicht bei ihrem "Mitinsassen" und schafft es vielleicht dessen Beziehung auch noch kaputtzumachen, denn dessen Freundin weiß nichts von der Fremdgehaktion. Bevor jemand fragt....ja, ich hatte schon die Idee ihr das auf die Nase zu binden, ihre Telefonnummer habe ich durch einen dummen Zufall. Aber ich finde es reicht wenn einer leidet und psychisch kann ich eine Menge vertragen und auch verarbeiten. Bei ihr weiß ich das nicht.Ihr das mitzuteilen wäre ein mieses Spiel. Vielleicht besser, wenn sie nichts von den heuchlerischen Tätigkeiten ihres Freundes weiß.
Jetzt durch die Trennung werde ich das Ganze besser verpacken können und es war gut, dass sie diesen Schritt getan hat, ich hätte das nicht gekonnt.

Wenn ihr mögt halte ich euch auf dem Laufenden, mir jedenfalls haben eure Antworten geholfen.

Gruß Torsten

P.S. Achja...vielleicht ist es nicht ganz unwichtig, dass ich 51 und meine Freundin oder Ex oder wie auch immer ich sie jetzt nennen muss 34 sind.

Kann mich da Sommertagssonne nur anschließen. Lass dich beraten, du brauchst Hilfe dabei und musst auch an dich denken und dich selber schützen. Wende dich an die Beratungsstellen und lerne selbst aus dieser Co-Abhängigkeit rauszukommen.

Ganz viel Glück und Kraft dafür.

Typisches Muster

Hallo Torsten, es ist normal, dass du für Rückfälle verantwortlich gemacht wird. Jeder alkoholabhängige Mensch hat 1000 Gründe warum er trinkt. Das ist ganz normal. Einzusehen, dass die Krankheit des Alkoholismus dahinter steht, ist eine schwierige Erfahrung. Für dich ist wichtig, dass du begreifst, wie tief das Denken und Fühlen deiner Partnerin vom Alkohol durchzogen ist, und wie du selbst schon mitdrinhängst. Du bist co-abhängig. Geht es ihr gut, geht es dir gut. Geht es ihr schlecht, geht es dir schlecht und du bist sowieso an allem schuld usw. Tausch dich mal mit Leuten von Al-Anon aus oder frag beim Blauen Kreuz oder anderen Selbsthilfestellen nach, die sich mit der Krankheit des Alkoholismus auskennen und Angehörige betreuen. Da wirst du deine Geschichte in immer neuen Ausführungen hören. Das Muster ist immer das gleiche. Alles Gute dir.

Vielen Dank

Hallo, ja ich glaube das ist die Antwort, die ich mir auch selbst schon gegeben habe. Zumal sich gestern wieder etwas getan hat. Ich kam früher von der Arbeit nachhause, weil ich mal wieder ein schlechtes Gefühl hatte. Als ich hineinkam saß sie auf der Couch. Kurze Zeit später klingelte das Handy. Sie meinte:"Oh ein Frauenname" ich erkannte jedoch eine männliche Stimme. Nach langem hin und her und Lügen, die meine Intelligenz beleidigen, gab sie zu dass er es war. Angeblich gibt es ja keinen kontakt mehr. Als ich ihr vorwarf, dass ich kein Vertrauen mehr aufbauen kann, wenn es so weiter geht, sagte sie:"Jeder Psychologe wird dir sagen dass du übertreibt. Es tut mir gut, mit ihm zu reden, weil er dasselbe Alkoholproblem hat und es läuft nichts mehr, nur die Gespräche." Es geht aber auch um mein Seelenheil und ich kann mit diesen Lügen nicht umgehen. Sie meint mit mir könne man nicht mehr sachlich reden. Doch das kann man. Ich bin ja sogar bereit mit ihm zu sprechen um zu klären wie es weitergehen kann. Sogar über eine offene Beziehung habe nachgedacht, aber nicht wenn mir Lügen aufgetischt werden. Sie blockt ab und sagt meine Vorwürfe würden sie stressen und sie steht dann jedesmal vor einem Rückfall. Ich bin der betrogen, bin aber schuld wenn sie einen Rückfall bekommt? Kann so etwas sein? Morgen habe ich einen Termin beim weißen Ring (Gewltopferhilfe) um mal zu schauen wie ich aus professioneller Sicht mit so etwas umgehen kann. Die anonymen Alkoholiker wären nicht die richtigen, da diese Situation gar nichts mit dem Alkohol zu tun hat, sondern der Vergewaltigung geschuldet ist. Manchmal glaube ich, dass ich gar keine Antworten suche sondern nur reden möchte. Gruß euer Torsten

Schon sehr extrem

Was du schreibst ist meiner Meinung nach schon sehr extrem. Eine Parnerschaft, denke ich, ist das so nicht mehr. Du bist mehr oder weniger in der Rolle eines Therapeuten, ohne allerdings das Fachwissen zu haben. Dass dir unterstellt wird, du hättest sexuelle Handlungen verlangt, bzw. darauf bestanden ist zu extrem. Wie sollst du noch Vertrauen haben können? Dass dann zeitgleich auch noch mit einem anderen Patienten Intimitäten ausgetauscht und verheimlicht werden, macht das Ganze nicht besser. Du meinst es sicher gut mit dieser Frau, aber wenn du ihr krankes Treiben durch "Verständnis" und immer noch mehr "Verständnis" stützt, hilfst du ihr nicht und dir auch nicht. Ich würde dir raten, die Beziehung zunächst einmal bleiben zu lassen. Sage ihr doch, dass es unter diesen Umständen nicht möglich ist, eine vertrauensvolle Beziehung zu führen und dass ihr in Kontakt bleiben könnt, wenn sie möchte. Aber eine Beziehung ist so nicht möglich. Dann würde ich dir raten in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholikern zu gehen, denn du hast deine Grenzen auch schon lange missachtet. Al-Anon Gruppen gibt es in nahezu allen großen Städten. Die haben dort alle das gleiche Problem und können gut weiterhelfen. Achte besser auf dich. Alles Gute dir.

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