Nur eine Kompromisslösung?

Ob ich hier richtig bin, weis ich nicht so genau. Habe sonst keinen, mit dem ich richtig darüber reden kann. Will mich möglichst kurz fassen: Schon seit meiner Kindheit hatte ich schwer mit Komplexen zu kämpfen. Worauf sich die meisten meiner Alltags genossen freuten, so z. B. auf eine Party, da war ich vorher immer echt aufgeregt wie vor der ersten Tanzstunde. Im Beruf habe ich Niederlagen erlitten. Als Führungskraft wurde ich abgelöst, da ich mich nicht in überzeugender Weise durchsetzen konnte. Habe im Leben eigentlich immer nur etwas im Abseits gestanden. Da ich nicht alleine sein wollte, habe ich mit Anfang 30 eine Heiratsanzeige aufgegeben. Schließlich lernte ich eine Frau kennen, mit der ich mich gut verstanden habe. Mehr war es nicht. Im Laufe der Jahre haben auch meine Komplexe nachgelassen. Als dann jedoch unsere beiden Kinder zur Welt kamen, erwies sich meine Frau aus meiner Sicht als total überfordert. Eines Jahres verliebte ich mich in eine Arbeitskollegin, aber aus Feigheit und wohl doch auch aus Verantwortung habe ich mich dennoch nicht von meiner Frau getrennt. Später habe ich einige MS-Schübe bekommen, die aber insbesondere seit meiner Pensionierung nicht mehr aufgetreten sind. Heute glaube ich auch nicht mehr, dass es sich bei meinen körperlichen Ausfällen bzw. Empfindungsstörungen um MS gehandelt hatte. Es wird sich wohl eher um ein Burnout gehandelt haben, das meine Frau, nebenbei bemerkt, nach meinem damaligen Eindruck nie richtig zur Kenntnis genommen hatte. Heute sind zwar der Familienstress sowie der Berufsalltag zum Glück längst vorbei, trotzdem kommen bei mir oft noch Gefühlswallungen hoch, offenbar hervorgerufen durch meine innere Unzufriedenheit bzw. Unausgeglichenheit. Weil ich mich in entscheidenden Momenten, sei es in der Ehe, sei es im Beruf selten mich zufriedenstellend durchgesetzt habe. Das nagt wohl immer noch an meiner Seele! Dabei könnte es mir eigentlich gut gehen, obwohl meine Frau auch heute gerne Geld ausgibt, das sie eigentlich gar nicht hat. Sorry, ich bin kein Schriftsteller oder Dichter. Der könnte das viel besser darstellen. Zumindest heute bemühe ich mich, mit meinem Leben abzufinden und es als Kompromisslösung zu sehen. Darüber hinaus bemühe ich mich, mich an den kleinen Dingen des Alltags zu erfreuen, und sei es nur über die Tasse Kaffee am Morgen. Und dass die Lebensabschnitte vorüber sind, in denen ich manchmal stark mit meinen Komplexen, sozialen Ängsten bzw. Anspannungen zu kämpfen hatte. - Ich weis nicht, ob jemand mit meinen Blabla hier etwas anfangen kann. Wenn nicht, hätte ich Verständnis dafür. Sollte sich jedoch jemand in meinem Beitrag zumindest teilweise wiederfinden, so ist er/sie herzlich eingeladen, mir zu antworten.

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Antworten (3)
Nachträglich @Helga:

Wieso übrigens misogyn? Diese Feststellung halte ich für "vorschnell aus der Hüfte geschossen."

@Helga:

Hätte, hätte, Fahrradkette...

Naja ich finde mich eher in deiner namenlosen überforderten Frau wieder. Es wird der armen (sogar finanziell wie du erwähnt hast) auch nicht alles egal gewesen sein können und das du sie offenbar nie geliebt und betrogen hast, wird ihr noch mal eine Schippe gegeben haben...
Dichter hätten deinen Text auch anders formuliert da gebe ich dir recht. Vom Inhalt her aber identisch unreflektiert und misogyn, was nie weiter hilft bei so was.
Ich hättet euch mal vor der Kinder richtig zusammen setzen und die Sachen auf den Tisch, nicht unter den Teppich kehren sollen. Das hätte euch beiden viel Übel erspart - und ist übrigens nachzuholen.

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