Sertralin Erfahrungsaustausch

Hallo ihr lieben. Ich bin ganz neu hier. Ich hoffe jetzt dass ich hier richtig bin. Ich würde mich gerne mit leuten austauschen die ebenfalls Sertralin nehmen. Wenn jemand Zeit und Lust hätte würde ich mich sehr freuen. Liebe grüße stevie

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Meine Erfahrung mit Sertralin

Hallo Stevie,

ich sehe dein Beitrag ist schon von 2016 aber vielleicht gibt es noch andere Menschen, die genau das Selbe gerne wissen möchten, wie du.

Also, ich nehme jetzt seit circa 1 Jahr das SSRI Sertralin. Ich nehme derzeit 100mg täglich/morgens.

Ich muss sagen, ich war am Anfang skeptisch, als mein Psychiater mir dieses Medikament verschreiben wollte. Dazu: Ich bin in Behandlung wegen einer ausgeprägten Zwangsstörung. Dafür und wegen Ängsten, wegen Aggressionsausbrüchen, Stimmungsschwankungen und einer leichten Depression soll ich dieses Medikament nehmen.

Man hört immer von vielen, dass solche Medikamente doch nur abhängig machen und das die Ärzte/Psychiater damit nur Geld machen wollen... Oder zu guter Letzt, dass sie den Patienten diese Medikamente verschreiben um sie ruhig stellen zu können damit.

Am Anfang war ich auch dieser Meinung, ich war auch sehr skeptisch. Aber ich habe mich dafür entschieden meine eigenen Erfahrungen zu machen und sie wie jetzt mit anderen zu teilen!😊

So und nun zu deinem Grund.
Ich habe gemischte Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht.
Hat halt auch alles Vor-und Nachteile, auch Medikamente!

Ich kann hier lediglich nur meine Erfahrungen berichten, jeder Mensch verträgt es anders und es sollte keine Sicherheit sein, dass es bei jedem gleich sei❗👆

Nun zu mir und meinen Erfahrungen:
Ich fing an mit 25mg täglich/morgens.
Die ersten 2 Tage spürte ich keine Wirkung aber auch keine Nebenwirkungen! Am dritten Tag fingen dann leichte Kopfschmerzen an, meine Hände zitterten und schwitzten sehr stark!

Nach einer Woche ging ich auf 50mg, da bemerkte ich die Dosis Erhöhung direkt. Meine Kopfschmerzen wurden nun stärker und langanhaltender, meine Hände waren durchgehend am zittern und schwitzen (klatsch-nass), brennende Schmerzen zogen durch meine Beine und vor allem durch meine Arme.

Am zweiten Tag mit 50mg blieben die üblichen Symptome, hinzu kam eine leichte Übelkeit und ein komisches Magen Gefühl, der Hunger blieb weg, ich habe am Tag mindestens 30 mal gähnen müssen und war sehr müde.

Nach einer Woche erhöhte ich auf 100mg täglich/morgens. Meine Schmerzen in Armen, Beinen und Kopf gingen langsam zurück.
Übel war mir trotzdem jeden morgen-mittag (Dazu muss ich sagen, dass man normalerweise etwas frühstücken sollte, damit dies nicht passiert, aber ich bekomm morgens nie etwas runter)

Übelkeit kann als Nebenwirkung in den ersten Behandlung Tagen auftreten. Wenn es länger anhält (wie bei mir) findet sich bestimmt ein plausibler Grund. (z.B. Wenn man, wie ich, morgens nichts isst)

Die Müdigkeit hielt sich noch etwas, dass zittern und schwitzen an den Händen auch. Was aber nun begann war der Bewegungsdrang, ich konnte nicht mehr still sitzen (Ich konnte meine Beine nicht mehr ruhig halten)

Nach 4 Tagen mit 100mg täglich/morgens war ich wie ausgewechselt!
Ich wachte morgens auf durch meinen Wecker (den ich sonst nie höre) und egal, wie viele Stunden Schlaf ich hatte, ob es nur 2, 4, 6 oder 8 waren...
Ich wachte jeden Morgen total erholt und ausgeschlafen auf.

Ab da war jeder Morgen mit dem Blick aus dem Fenster ein fröhlicher Morgen.
Ich hatte gute Laune, war total aktiv und motiviert zu gleich...
Auch wenn mir viele sagten, nach einem Hoch kommt auch immer wieder ein Tief, ließ dies nicht meine gute Laune verschwinden.

Alles was mich früher aufgeregt hat, was mich explodieren ließ, was mich weinen ließ, all das konnte mir nun gar nichts mehr.
Ich fand es selbst etwas komisch, mich konnte einfach nichts mehr provozieren, dafür war meine Laune einfach jeden Tag viel zu gut und ich hatte so viel Antrieb wie schon lange nicht mehr!



Aktuell nehme ich immer noch 100mg täglich/morgens ein.
Meine Nebenwirkungen sind so gut wie alle weg! Was geblieben ist, dass ist der Bewegungsdrang in den Beinen, was ich nicht als weiter störend empfinde.

Ich kann nur von mir sprechen, aber meine Meinung bzgl. AD's hat sich auf jeden Fall geändert. 😊
Ich vertrage Sertralin sehr gut und muss meine Dosis auch nicht weiter erhöhen (Mein Psychiater sagt, eine Dosis über 100mg Sertralin würde nur zu noch mehr unerwünschten Nebenwirkungen führen, die keiner haben möchte)

Ich kann nur sagen, dass sich mein Leben durch Sertralin positiv verändert hat. Ich bin viel ausgeglichener, ruhiger, entspannter und meine Ängste und Stimmungsschwankungen habe ich endlich im Griff!

Zusatz❗👁
Was ich noch teilen möchte ist meine Erfahrung, die ich hatte, als ich Sertralin einfach so absetzte.

Ich weiß nicht, ob es Einbildung oder Realität ist, aber ich denke, es ist nichts anderes wie Drogen, Alkohol oder Nikotin usw. Der Körper sendet Signale, wenn ein bestimmter Stoff fehlt.

Ich habe mal mein Sertralin abrupt abgesetzt, (durch private, nicht relevante Gründe) was ich weder empfehlen kann, noch werde ich es je wieder tun.
Wenn man sie nicht mehr nehmen möchte, sollte man dies mit seinem Arzt/Psychiater besprechen und die Medikamente langsam ausschleichen lassen.

Zu meiner Erfahrung:
Am ersten Tag fiel mir nichts besonderes auf, als ich sie nicht mehr nahm, aber schon nach der ersten Nacht bereute ich meine Entscheidung...

...Ich wachte schweiß gebadet auf, obwohl ich die ganze Nacht gefroren habe. (Obwohl Heizung an war)
Ich fühlte mich gerädert am Morgen und mein Kopf dröhnte so widerlich..
Das Aufstehen alleine bereitete mir schon sehr viel Mühe, mein Gelenke taten alle weh, ich fühlte mich schlapp und krank.

Ich habe es nicht hin bekommen mich für irgend etwas begeistern zu können.
Ich lag den ganzen Tag nur im Bett und habe zeitweise geschlafen, gedöst und mich unzufrieden ständig anders positioniert.
Ich kann sagen, es fühlte sich an, als wären mir alle meine gestern noch vorhandenen Kräfte entzogen worden.

Auch psychisch ging es mir plötzlich nicht mehr so gut, ich war sehr gereizt, genervt und alles stimmte mich unzufrieden. Ich hatte keinen klaren Gedanken und wusste weder mit mir noch mit den Tagen etwas anzufangen.



So ich glaube das ist schon mal genug von meiner Seite aus.

Ich kann nur sagen, dass jeder Mensch anders ist und das Medikamente auf jeden Menschen anders reagieren.

Ich finde einfach, es sollte jeder selber wissen und entscheiden, ob es das Richtige für ihn ist!

Ich würde Sertralin auch nicht jedem empfehlen!

Mein Zitat: Mir hat es geholfen und mir hilft es bis heute noch!

@Alle die eine Zwangserkrankung haben, sie ist bis heute auch in der Wissenschaft noch nicht vollkommen erforscht worden!
Man ist der Annahme, dass SSRI wie Sertralin eins der hilfreichsten Medikamente/AD's für diese Erkrankung ist.

ABER ... Sertralin schlägt nicht direkt dagegen an, man muss Geduld mit sich bringen❗👆

Ich nehme es nun knapp 1 Jahr lang und meine Zwangshandlungen/Zwangsgedanken fangen gerade erst an sich langsam zu verringern!😊


Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden bin!

Hoffe, ich konnte weiterhelfen, auch wenn die Antwort erst sehr spät kam.

Colleen🐸

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