Sexuellorientierte Unsicherheit

Guten Abend ihr Lieben.

Seit längerer Zeit beschäftige ich mich intensiv mit der Frage ob ich vielleicht doch lesbisch bin. Es ist schon soweit, dass ich die Aufgabe von meiner Therapeutin bekommen habe, tief in mich zu gehen und mir klar darüber zu werden.

Da es bei mir etwas verzwickt ist, fange ich mal etwas weiter vorne an.

Schon im Alter von etwa 6 / 7 Jahren kam ich das erste Mal mit dem Thema „interesse am gleichen Geschlecht“ in Berührung. Ein Mädchen hielt mich damals für einen Jungen und „stand“ auf mich. Mir gefiel das und klärte sie auch nicht auf. Mit 11 Jahren hatte ich meine erste Freundin, mit der ich Liebesbriefe austauschte und mich mit ihr zum Knutschen auf dem Klo traf. Mit 12 / 13 Jahren hatte ich das erste Mal sexuellen Kontakt mit einer Frau (Mädchen)

Dennoch hatte ich auch einige männliche Beziehungen.
Mir 14 Jahren lernte ich den Papa meines ältesten Sohnes kennen. Während der Beziehung, hatte ich auch etwas mit einer Frau (auch sexuell)
Nach der Trennung von ihm hatte ich, bis auf eine Ausnahme auch wieder nur Beziehungen mit Männern.

Nun bin ich mit meinem jetzigen Freund schon seit über 12 Jahren zusammen und wir haben 2 gemeinsame Kinder. Am Anfang der Beziehung hatte ich auch zweimal etwas mit Mädels. Danach einige Jahre nicht mehr. Doch war das Interesse und der Wunsch immer im Hinterkopf.

Aufgrund von einigen Problem usw. war ich ein halbes Jahr in einer psychiatrischen Klinik. In dieser Zeit verliebte ich mich irgendwann Hals über Kopf in meine Therapeutin. Einen Tag vor der Entlassung hat mir eine Mitpatientin offenbart, dass sie in mich verliebt ist. Ich fühlte zwar nicht genauso, war von ihr aber nicht abgeneigt. So begann unsere Liaison.. Das Problem: sie war/ ist verheiratet und ich war/bin ebenfalls in einer Beziehung.

Da ich nichts überstürzen wollte, sagte ich ihr immer, dass ich mich nicht so schnell bzw. nicht von meinem Partner trennen werde. Sie wollte natürlich eine Beziehung mit mir. Doch wollte ich den „sicheren Hafen“ nicht verlassen für etwas, von dem ich nicht wusste wo es hin führt. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit und schliefen auch 2 Mal miteinander.

Aufgrund ihrer und meiner Situation und der Tatsache, dass eine Beziehung so bald nicht realisierbar war, kam es zu Problemen. Ich war von Anfang an aufrichtig zu meinem Partner und erzählte ihm von ihr. Auch sie brach irgendwann das Schweigen gegenüber ihrem Mann. So brachte das einige Probleme mit sich, denn die Männer waren (verständlicherweise) nicht begeistert.

So geschah es, dass wir uns mehr voneinander entfernten.

Leider bemerkte ich erst im Prozess der Distanz, dass sich doch Gefühle bei mir entwickelten, doch da war es wahrscheinlich schon zu spät. Denn sie wollte es nicht wieder aufrollen aus Angst wieder dem Stress ausgesetzt zu sein.

Nun hat sich das Verhältnis zwischen meinem Partner und mir ebenso verändert. In der Zeit, als es mit ihr noch frisch war, fühlte ich mich auch noch zu meinem Partner hingezogen, doch umso weiter wir (sie und ich) uns distanzierten, umso mehr fühlte ich mich zu Frauen hingezogen und war von meinem Partner sexuell eher abgeneigt.

Eigentlich war es schon immer so, dass ich mich mehr zu Frauen hingezogen fühlte, doch auch an Männern interessiert war, doch in den letzten Jahren ist das Interesse am männlichen Geschlecht immer mehr verloren gegangen. Ich finde Männer attraktiv aber nur solange sie sich nicht ausziehen.

Ich muss dazu sagen, dass ich in meiner Kindheit, einige negative Erfahrungen mit Männern hatte, die ich in der Therapie auch behandelte. Daher weiß ich nicht, ob ich in irgendeiner Form getriggert wurde und daher die Ablehnung kommt.

Tja, nun steh ich vor dieser Frage, dessen Antwort, meine Zukunft auf jeden Fall immens verändern wird. Denn was ist, wenn es so ist? Was ist mit meiner Beziehung etc..)

Natürlich möchte mein Partner auch Antworten, weil er sich fragt was passiert ist, dass ich so desinteressiert und zurückhaltend bin. Worauf ich so richtig keine Antwort habe.

Also danke erstmal, dass Du Dir die Zeit genommen hast, Dich durch den Roman und dieses Wirrwarr zu kämpfen.

Ich weiß, dass mir keiner DIE Antwort geben kann aber ich freue mich alleine schon auf einen eventuellen Erfahrungsaustausch und andere Tipps, Zuspruch und ähnlichem.

Ich fühle mich mit dem Thema etwas allein.

Liebe Grüße

Antworten (1)
Kenne das

Bei mir ist es zwar umgekehrt aber im Kern dasselbe. Liebe meine Freundin so sehr aber hab eine riesen Schwäche für Männer. Immer wieder kriege ich Rückfälle und dann passiert es einfach

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