Auch ich trage gerne Strumpfhosen Teil 2
Worum geht es mir in diesem Schreiben speziell?
Erstens: Ich tue es, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Strumpfhosen auch für das männliche Geschlecht ein durchaus geeignetes Kleidungsstück darstellt.
Zweitens: Es geht mir darum, mein Gesicht als Mann zu bewahren und nicht als sonst etwas zu Unrecht abgestempelt werden.
Drittens: Ich bekenne mich dazu Strumpfhosen zu tragen und ich trage sie gern.
Viertens: Warum soll ich meine Vorliebe zu Strumpfhosen verheimlichen?
In all den vielen Jahren, die vergangen sind, schwieg ich und trug nur heimlich Strumpfhosen immer mit der Angst, entdeckt zu werden und verspottet zu werden. In dieser Zeit dachte ich sehr viel darüber nach und stellte mir eines Tages die Frage, was das ganze Theater eigentlich soll, denn es ergibt keinen Sinn, meinen Faible zu Strumpfhosen zu verbergen. Nur weil der Mann über einen Pullermann verfügt, werden die Trageeigenschaften von Strumpfhosen nicht im Geringsten negativ beeinflusst und ein Stück Männlichkeit geht deswegen auch nicht verloren.
Fünftens: Die Leute, die alles pauschalisieren, machen es sich sehr einfach. Wie wäre es denn, wenn ich pauschal behaupten würde, dass der Mensch ein A...loch auf zwei Beinen ist. Ich bin mir sicher, dass eine Welle der Empörung ausbricht. Damit möchte ich aufzeigen, dass es mir als männlicher Anwender von Strumpfhosen nicht anders geht. Genauso verhält es sich mit diesem Schubladendenken. Ich habe auch solch eine Schublade
Sechstens: Strumpfhosen können für Männer genauso zum normalen Kleidungsstück gehören wie z.B. Hemd oder Pullover.
Schon im 16. Jahrhundert gab es Strumpfhosen. In der damaligen Zeit waren Strumpfhosen ein Kleidungsstück für Männer. Daher ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass in der heutigen Zeit ein Mann, der Strumpfhosen trägt mit Unannehmlichkeiten rechnen muss. Vielleicht waren es damals andere Männer.
Es ist schon klar, dass es in der damaligen Zeit noch keine Feinstrumpfhosen gab.
Ob nun Strickstrumpf oder Feinstrumpf. Strumpf ist Strumpf. Es ist vergleichbar wie bei den Autos. Ob das Auto einen Dieselmotor hat oder einen Benzinmotor. Auto ist Auto und den Autos ist es egal ob ein Gerd oder eine Gerda am Steuer sitzt.
Genau so verhält es sich bei den Strumpfhosen. Ihnen ist es auch egal. Ob sie von einem Mario oder einer Marion getragen werden.
In diesem Sinne richtet sich auch meine Kritik an:
Die Hersteller
Die Hersteller dieser Produkte waren und sind (egal aus welchen Gründen auch immer) nicht in der Lage, Männer als Normalanwender von Strumpfhosen mit einzubeziehen. Durch die Art der Vermarktung ist diese Misere erst entstanden, denn sie haben die Strumpfhosen immer als "Damenbekleidung" angepriesen. Für die Produzenten von Strumpfhosen ist der Begriff „Marktforschung“ sicherlich ein Fremdwort und schlafen fleißig weiter bzw. vertreten weiter die unsinnigen Ansichten, dass Strumpfhosen für Männer unzweckmäßig sind. Wenn ein Hersteller meint, dass kein Markt dafür Bestände, ist das nicht wahr.
Es gab und gibt zwar Herrenstrumpfhosen aber die Verkaufszahlen entsprechen oft nicht den Erwartungen. Warum ist das so? Viele Männer würden gern Strumpfhosen tragen aber die Verunsicherung ist groß, denn das Wort Strumpfhose wird fast immer als feminin angesehen.
Man stelle sich vor, Herr Mustermann trägt eine Herrenstrumpfhose. Er befindet sich z. B. in einem Umkleideraum und andere Leute sehen das und schon beginnt man über ihn zu reden (etwa so: "Da schau mal, der hat eine Strumpfhose an. Der muss Schwul sein"). Das will Herr Mustermann natürlich nicht. Deshalb verzichtet er darauf, Strumpfhosen zu tragen, denn selbst wenn es sich um ein Herrenmodell handelt und er sie auch gerne trägt, sind immer Ängste vorhanden, dass andere über ihn schlecht sprechen. Es besteht also sehr oft ein unangenehmer Beigeschmack, wenn Männer Strumpfhosen tragen. Herrn Mustermann braucht man sich nur x- Fach vorstellen, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Verkaufszahlen im Keller sind.
Hätten die Hersteller die Strick- und Feinstrumpfhosen von Anbeginn als Unisex- Modelle unter die Leute gebracht (also Strumpfhosen für Sie und Ihn) und zudem auch die Vorteile der Strumpfhosen mehr hervorgehoben, könnten und würden eine Vielzahl der Männer davon Gebrauch machen ohne sich irgendwelche Gedanken darüber zu machen. Strumpfhosen würden dann für beide Geschlechter etwas ganz normales sein und die Hersteller könnten davon durch höhere Verkaufszahlen auch profitieren.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Die Firma „Levee“ mit ihrer WoMan-Serie und einige andere Firmen haben auch die Männer als Zielgruppe erkannt.
Es ist aber zu bemängeln, dass diese Firmen kaum bekannt sind, weil sie meiner Ansicht nach nicht genügend Engagement erbringen, um ihre Produkte an die Kunden zu bringen. Sie sollten spezielle Verkaufsstrategien entwickeln, die jedem klar machen, dass die Strumpfhosen auch bei Männern als praktisches und sinnvolles Kleidungsstück anzusehen sind sowie dafür zu sorgen, dass die Hemmschwelle abgebaut wird. Deshalb sind sie bislang nur einigen Insidern bekannt.
Die Frauen
Hier die neuesten Nachrichten:
Frauen dürfen ab dem kommenden Monat kein Auto mehr fahren. Das ist in Zukunft nur noch Männersache.
Auch wird ihnen das Wahlrecht aberkannt.
ACHTUNG! Das stimmt natürlich nicht.
Aber einmal angenommen es wäre so.
Hitzige Diskussionen und sonstige Reaktionen sind die Folge.
Was die Diskussionen anbelangt braucht man nicht lange Warten, bis ein Schlüsselwort zur Anwendung kommt. Und dieses Wort lautet Gleichberechtigung.
Eine Frage an die Frauen: Wie definieren Sie Gleichberechtigung?
Gleich (Ist Gleich. Also gleicher Level, gleiche Ebene beider Geschlechter.)
Berechtigung (Die Befähigung beider Geschlechter, etwas auszuüben.
Unter Gleichberechtigung verstehe ich gleiche Rechte und gleiche Pflichten aber auch gleiche Chancen und gleiche Möglichkeiten beider Geschlechter.
Die Aspekte gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten beinhaltet auch das tragen von Strumpfhosen.
Gewiss gibt es einige Bereiche, die einzig von Männlein und auch einzig von Weiblein durchgeführt werden können. So kann Mann z.B. keine Kinder gebären und ihnen auch nicht die Brust geben.
Mir tut sich der Verdacht auf, Gleichberechtigung ist für viele eine Art Einbahnstraße. Dieses bedeutet Benachteiligung des anderen Geschlechts.
Was ich über die Frauen denke, die ihre Männer verlassen oder verlassen würden nur weil sie Strumpfhosen tragen behalte ich lieber für mich.
Warum meinen viele Frauen, nur sie Verfügen über das alleinige Tragerecht von Strumpfhosen?
An kalten Wintertagen könnten die Frauen ihren Männern statt einer Unterhose (Scheuerlappen) eine Strumpfhose anbieten oder wenn man als Tourist sich in den Alpen oder an der Nord- und Ostseeküste befindet und das Wetter ist windig und kühl, ist doch das tragen einer Feinstrumpfhose ebenso angebracht. Es ist doch besser eine Strumpfhose zu tragen, als sich beispielsweise im Urlaub mit einer Erkältung herum zu ärgern. Ein weiteres Beispiel wäre auch bei Feiern im Garten, wenn abends sie Sonne untergeht und es kühl wird.
Wenn also Evastöchter (einige gibt es ja) mit geholfen hätten, währen sicherlich auch bei den Herstellern von Strumpfhosen ein Umdenken eingetreten.
Die Männer
Die Männer wollen natürlich den großen Matscho vorgaukeln. Für sie kommt so etwas überhaupt nicht in Frage. Von ihnen kommen auch solche Sprüche wie "Frauen gehören an den Kochtopf!" Ach Ja? Wenn das Kochen "Weiberkram" ist, was ist denn dann ein Mann der auch am Kochtopf steht und das Kochen beruflich ausübt?
Die Frauen kümmern sich um die Hauswirtschaft und die Männer gehen währenddessen in die Gastwirtschaft. So hat jeder sein tun.
Da gibt es doch ein Lied eines deutschen Sängers wo er die Frage stellt "Wann ist ein Mann ein Mann?".
Männer die Strumpfhosen tragen, gelten als unmännlich. Ab wann ist ein Mann konkret männlich oder unmännlich?
Gibt es spezielle DIN-Normen, welche regeln, wie ein Mann zu sein hat?
Viele Männer tun sich schwer, über ihre innersten Gefühle zu sprechen, weil sie es einfach nie gelernt haben.
Von frühester Kindheit an haben sie gehört, dass Jungs ihre Schwächen und ihre Gefühle nicht offen zeigen sollen. Wenn sie erwachsen geworden sind, können sie aus ihrer Haut nicht mehr heraus, ihre Ansprüche zuzugeben. Aber auf die Dauer führt es direkt zur Unzufriedenheit, wenn man seine Bedürfnisse und Vorstellungen für sich behält. Man tut daher sich selbst sowie auch dem Partner damit kein Gefallen.
Nur wer sich dem Gefährten mitteilt, offen und ehrlich, gibt ihm die Chance sie zu erfüllen. Das ist nicht nur Fair sondern erleichtert so auch die innere Last, die man mit sich herum trägt!
Siebentens:
Natürlich gibt es Leute, die aus welchen Gründen auch immer nicht so gerne oder auch keine Strumpfhosen tragen und meine persönlichen Ansichten darüber nicht teilen. Wie ich aber eingangs schon schrieb, hat jeder Mensch andere Ansichten usw. Aber egal welche Meinung man darüber hat, eines kann niemand leugnen, dass Strumpfhosen auch für den männlichen Körper geeignet sind.
Es sind keine geschlechtsspezifischen Besonderheiten zwischen Mann und Frau erkennbar, welche die genannten Erkenntnisse entkräften. Strumpfhosen könnten also als Geschlechts neutral bewertet werden. Daher haben auch Männer durchaus das Recht von den Strumpfhosen Gebrauch zu machen.
Es liegt an jedem einzelnen selbst, ob Mann oder Frau davon Gebrauch machen oder nicht.
Ferner besteht auch kein Grund, dass über Männer, die mit Strumpfhosen gekleidet sind, in irgendeiner Form über sie schlecht geredet wird.
Achtens: Kreativität
Kreativ zu sein, bedeutet Möglichkeiten oder Kombinationen in Betracht zu ziehen oder auch anzuwenden, die für Außen stehende ungewöhnlich erscheinen mögen. Dadurch kann es passieren, dass Kreativ sein oft missverstanden wird und daher sehr schnell mit Unnormalität oder ähnlichem verwechselt wird. Ursachen können sein: Unwissenheit, ideologische Scheuklappen oder andere Faktoren, die das vernünftige Denken einschränken. Kreativität setzt zudem ein gewisses Maß an flexiblem Denken voraus.
Von jemandem der nur einseitig Denkt, kann man daher kaum erwarten, dass er eine Sachlage vernünftig bewertet. Folglich entstehen dann die Vorurteile.
Neuntens: Vorurteile
Vorurteile entstehen, wenn Leute Probleme haben, logische Zusammenhänge zu erkennen und sie entsprechend einzuordnen. Das kann geschehen z.B. durch Unwissenheit, Fanatismus, ideologische Verblendung oder andere Denkweisen ähnlicher Art. So werden reelle Bilder verzerrt dargestellt. Infolgedessen sind Fehlinterpretationen vorprogrammiert. Dadurch wird anderen Leuten etwas zu Unrecht angelastet. Zudem belügen sie sich bewusst oder unbewusst selbst.
Nehmen wir doch mal folgendes Beispiel: Ein Ausländer behauptet, dass alle deutschen Nazis sind. Wir alle wissen, dass diese Anschauungen dieses Erdenbürgers nicht der Wahrheit entsprechen. Er tut uns zu Unrecht Brandmarken. Diese Anschuldigungen wollen und können wir doch nicht einfach auf uns beruhen lassen. Aus diesem Grunde besteht die Notwendigkeit, diesen Menschen von seinem Irrglauben abzubringen indem man versucht ihm die korrekte Sachlage darzulegen.
Es stellt sich aber die Frage, ob diese Leute ein Entgegenkommen zeigen oder aber eine Blockadehaltung einnehmen und auf intolerante Weise auf ihre Ansichten beharren.
Zitat von Albert Einstein:
"Es ist schwerer, Vorurteile zu zertrümmern als Atome."
Zehntens: Zeit
Die Zeit bedeutet Veränderung und Bewegung aller Dinge, die uns umgeben.
Wir alle müssen das akzeptieren unabhängig davon, ob uns das gefällt oder nicht. Wer daher auf ewig gestrigen Ansichten beharrt, der braucht sich dann später nicht wundern, wenn er den Anschluss verpasst.
Elftens: Normal/Unnormal
Ab wann ist etwas Normal und ab wann ist etwas Unnormal?
Zu diesem Thema wurden bereits schon einige Zeilen verfasst.
Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn es kommt nach meiner Meinung immer auf die Sichtweise des Betrachters an. Auch das Allgemeinwissen spielt auch dabei eine entscheidende Rolle.
Dieses möchte ich an einer Anwendung aus dem Bereich der Physik (Naturwissenschaft) versuchen, etwas zu verdeutlichen:
Man füllt ein Gefäß mit Wasser. Danach taucht man einen (jeweils nach der Größe des Gefäßes) Trinkhalm oder Besenstiel etwa bis zur Hälfte in das Wasser.
Man wird dann feststellen, dass z.B. der Besenstiel scheinbar eingeknickt ist, obwohl er es gar nicht ist.
Warum ist das so?
Wenn die Lichtstrahlen auf die Oberfläche des Wassers treffen, werden an dieser Stelle die Lichtstrahlen gebrochen und der Besenstiel hat scheinbar einen Knick. Es handelt sich also um eine optische Täuschung.
Infolgedessen kann man feststellen, dass das Wissen ein sehr wichtiger Faktor ist, wenn es um Bewertungen (normal/unnormal) geht.
In der Biologie (auch Naturwissenschaft) wird auch die Anatomie des menschlichen Körpers abgehandelt. Wenn man in diesem Bereich auch über etwas Kenntnisse verfügt, ist man auch in der Lage, besser zwischen Normal und Unnormal zu unterscheiden.
Ist ein Mann, der Strumpfhosen trägt normal oder unnormal???
Hat solch ein Mann wenn er Strumpfhosen trägt auch einen (geistigen) Knick wie der Besenstiel im Wasser???
In dem Wort Normal steckt der Begriff Norm.
Normen bestimmen Abläufe, welche im Leben durchaus sinnvoll und auch wichtig sind, denn sonst würde vieles im Chaos enden.
Auch sind Normen mit bestimmten Verhaltensweisen eng verknüpft.
Normen begegnen uns in nahezu allen Bereichen unseres Lebens.
Nachfolgend einige Beispiele:
• Wenn man mit dem Auto fährt und sieht eine Ampel, die für die Fahrspur auf der man sich befindet zuständig ist rot leuchten, weiß man was man zu tun hat.
• Entfernungen, Gewicht, Geschwindigkeit, Zeit, Temperatur und noch vieles mehr sind durch genormte Maßeinheiten klar geregelt. So hat ein Gramm immer etwas mit Gewicht zu tun und es ist auch festgelegt, wie schwer ein Gramm eigentlich ist.
Ich hätte da einen Vorschlag. Man dieses auch verkomplizieren, indem man männliche und weibliche Gramm erfindet. Wenn ich dann auf einer weiblichen Personenwaage mein Gewicht prüfe, muss ich zwangsläufig Schwul sein und ein Termin beim Psychotherapeuten ist mir auch sicher.
• Auch die Gesetzgebung eines Landes ist von großer Wichtigkeit (z.B. Arbeitsrecht, Verkehrsrecht, Menschenrechte). Denn sie regeln das gemeinsame miteinander einer Gesellschaft. Die Herrschaftsform und auch die Gesellschaftsform der Länder sind dabei zu beachten.
Da gibt es noch solche Begriffe wie "deutsche Leitkultur". Ich verbinde damit nichts Gutes.
Man könnte also zu folgendem Resultat kommen:
Wenn sich etwas oder jemand innerhalb einer Norm befindet, gilt das als Normal und wenn sich etwas oder jemand außerhalb einer Norm befindet, gilt das als Unnormal.
Soweit scheint ja alles in Ordnung zu sein.
Bei näherem Hinsehen tauchen aber durchaus diverse Ungereimtheiten auf. Es geht dabei speziell um aufgestellte Normen der Gesellschaft, in der man lebt. So bin ich der Meinung, dass der Bereich des normalen sehr eng gesteckt ist. Es scheint abseits dieses Bereiches keine Übergangszone zu geben. Das heißt, wenn jemand gewisse Vorstellungen vom Leben hat oder wenn es darum geht, neue Erkenntnisse zu gewinnen, befindet man sich sehr schnell außerhalb der "normalen" Plattform und schon wird man als unnormal angesehen, was Ausgrenzung und andere Unannehmlichkeiten zur Folge haben kann.
Ursachen für dieses Verhalten seitens der Gesellschaft können z.B. sein:
• Unverständnis
• Leute, die sich mit vorgefertigtem Denken zufrieden geben.
• Die Angst, jemand könnte durch das Gewinnen gewisser Kenntnisse oder Fähigkeiten an der Führungsposition eines anderen als Widersacher auftreten.
• Furcht vor Veränderungen eines gewohnten Ablaufes.
Ob also etwas oder jemand normal oder unnormal hängt also auch davon ab, in wie weit die Gesellschaft bereit ist, z.B. Toleranz, Flexibilität, Ideenreichtum zu akzeptieren.
Zwölftens: Bewusstsein
Als ich noch zur Schule ging, sagte mal eine Lehrerin folgenden Satz: "Das Bewusstsein ist das bewusst gewordene sein."
In dieser Zeit konnte ich damit noch nicht all zu sehr viel anfangen. Erst später begriff ich, was sie damit meinte. Jeder Mensch unterliegt im Laufe seines Daseins einem Reifungsprozess sowie einem Lernprozess. Das bedeutet: Manche Erkenntnisse kann man schneller erkennen und zuordnen und manches erst später. So verhielt es sich auch bei mir, als ich mir Gedanken machte, was schlimm daran sein soll, wenn Männer Strumpfhosen tragen.
Schlussfolgerung: Infolge der gewonnenen Erkenntnisse, die man im Laufe seines Lebens erlangt, wird das Bewusstsein eines jeden entsprechend geprägt (siehe auch Punkt Acht, Punkt Neun, Punkt Zehn und Punkt Elf).
Jeder sollte uneingeschränkt das tun dürfen, was er für richtig hält oder Spaß macht, solange es sich im legalen Bereich bewegt. Wenn also jemand beispielsweise sein ganzes Geld in einem Freudenhaus lässt, dann sollte dieser jemand es tun dürfen, denn eines Tages steht der Sensenmann vor der Tür und dann möchte er sagen können, dass er Spaß ein seinem Leben hatte. Natürlich gibt es wichtigeres im Leben als Strumpfhosen um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Ich möchte doch nur Strumpfhosen als normales Kleidungsstück tragen dürfen, wann, wo und wie es mir beliebt. Sei es zweckmäßig unter einer langen Hose oder unter einer kurzen Hose. Wenn ich Strumpfhosen trage, füge ich niemanden in irgendeiner Form Schaden zu.
In Zukunft werde ich weiterhin unbeirrt von den Strumpfhosen Gebrauch machen, unabhängig davon, was andere Leute darüber denken. Ich sehe keinen Grund, dass ich mir etwas vorzuwerfen habe. Es ist mein Leben, es ist mein Körper und es ist meine Entscheidung.
Wir wollen angeblich fortschrittlich, aufgeklärt und intelligent sowie weltoffenen sein. In mancherlei Hinsicht kommen bei mir erhebliche Zweifel auf, ob das wirklich so ist, denn mein Eindruck ist, dass das konservative Denken überwiegt. Das meine Zweifel berechtigt sind, ist die Existenz dieser schriftlichen Abhandlung.
Die Strumpfhosen könnte man als eine Art Messmittel bezeichnen, um die eben genannten Eigenschaften zu analysieren.
Ich bin ein Mann, der Strumpfhosen trägt. Nicht mehr und nicht weniger. Zudem fühle ich mich wohl als Mann und habe nicht vor, etwas anderes zu sein. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein.
Folgenden Artikel fand ich einer Zeitschrift:
Entscheidungen zu treffen heißt mutig sein.
Sich zu Entscheiden, das bedeutet, Verantwortung für sich zu übernehmen. Das fällt manchen schwer. Der Grund ist oft ein geringes Selbstwertgefühl. Vielfach haben diese Menschen schon in der Kindheit erfahren, dass man ihnen nichts zutraut.
Experten raten: Man sollte sich klar machen, dass sich nicht zu entscheiden auch schon eine Entscheidung ist- nämlich die, sich lieber Fremdbestimmen zu lassen. Will man das wirklich?
Man sollte sich die Frage stellen: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Wenn man sieht, dass die Konsequenzen einer Wahl einen nicht umbringen, fallen auch weit reichende Entscheidungen leichter, man hat mehr Mut.
Quelle: Zeitschrift Namens "Lisa" (Heftnummer 43/13.10.2004)
Ich hoffe, dass jede(r), der den Text gelesen hat seine Ansichten zu diesem Thema überdenkt und versucht nicht immer alles aus einer Perspektive sehen.
Gruß an alle.
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