Ungewollt Schwanger - Partner möchte es nicht

Hallo meine Lieben,

ich bin zurzeit in der 9 SSW und weiß ungefähr seit 3 Wochen, dass ich schwanger bin.
Es ist ungeplant und ungewollt passiert. Mit meinem Partner bin ich seit fast 10 Jahren zusammen. Wir teilen uns eine 2, 5 Zimmer Wohnung und naja, was soll ich sagen? Er ist überhaupt nicht für die Schwangerschaft. Er nennt es immer "Das Ding in mir".
Ich bin prinzipiell aber auch nicht total Pro Kind. Ich fürchte mich davor Mutter zu werden (bin 28, er 34) und habe einfach schiss, wenn ich es dann zur Welt bringe, dass ich es bereue :(
Andererseits habe ich auch totale Angst vor der Abtreibung. Erst wollte ich nur medikamentös, aber nun nach langer Überlegung würde für mich auch die operative Methode in Frage kommen (bzw. wäre das eh die einzige Alternative, da die medikamentöse ja eh nur bis zur 9 SSW geht).

Meine Familie wohnt weit weg (500 km) aber stehen hinter mir. Nur mein Freund eben nicht.
Er würde mich wohl nicht verlassen, aber er würde mir das Kind immer zum Vorwurf machen so nach dem Motto "Du wolltest es ja".
Ich weiß nicht, ob unsere Beziehung das packen würde....
Außerdem kommt noch hinzu, dass wir beide quasi zusammenarbeiten. Wenn wir uns also trennen, könnte es gut sein, dass ich sozusagen arbeitslos werde.

In meinem Kopf ist alles durcheinander. Ich verspüre auf der einen Seite jetzt keine Liebe für den Krümmel (klingt das grausam?) allerdings tut es mir auch weh darüber nachzudenken, was es für ein Wesen geworden wäre, wenn ich es durchgezogen hätte.

Habt ihr einen Rat für mich?
Bei ProFamilia war ich schon (habe auch schon den Schein), aber die konnten mir nicht wirklich helfen.

Danke schön!

Antworten (6)
Sorry 🙈

Ich hab' aus Versehen "in deinem Thread" auf Niemand1996 geantwortet... als nicht wundern, dass es nicht auf deine Frage passt!
Vivien

Hallo

Es tut mir leid, dass du grade so sehr in Bedrängnis bist. Wie geht’s dir denn heute?
Du kennst dich und deinen Körper und es klingt als wärst du dir ziemlich sicher, wieder schwanger zu sein. Ich kann deine Sorge auch super nachvollziehen. Jetzt wieder schwanger ist eine riesige Herausforderung, die dich echt fertig macht. Hey, „Umarmung“, ich fühle sehr mit dir!

Du hast ja bisher wirklich schon Großes geleistet und trotz deiner gesundheitlichen Einschränkungen, kurz aufeinander, deine zwei Schätze zur Welt gebracht... das finde ich sehr bewundernswert und es ist sehr zu spüren, wie du sie von Herzen liebst!

Ich kann mir echt gut vorstellen, wie dich die Situation grade voll und ganz einnimmt und deine Gedanken sich vermutlich ständig im Kreis drehen! Es ist auch völlig legitim, dass du im ersten Moment an Abtreibung denkst.
Kannst du denn mit deinem Freund/Mann über alle deine Ängste reden? Wie denkt er darüber? Es gibt vielleicht Möglichkeiten, die Schwangerschaft „intensiv und engmaschig überwacht“ auszutragen! Ich hab’ nämlich echt das Gefühl, dass es dich innerlich schier zerreißt. Und dass dich das viele hin- und her überlegen sehr, sehr viel Kraft kostet...

Du Liebe, wenn es dich dermaßen umtreibt, dann lass dir erstmal Zeit irgendwie zur Ruhe zu kommen. Lass’ dich von deinem Arzt beraten, wie’s gehen kann, das Leben eures dritten Kindes und Deines zu schützen und zu bewahren!

Ich bleib’ hier bei dir, mache mir noch weitere Gedanken und melde mich wieder! :-)Schreibst du auch wieder, ob du inzwischen schon ein Schrittchen weitergekommen bist?

Ganz herzliche Grüße von Vivien

Keine Angst

Hallo

Eine medikamentöse Abtreibung ist bis zum 63. Tag nach der letzten Mens möglich. Der Abbruch ist mit einer Bedenkfrist von 3 Tagen danach möglich. Also evtl. wäre es noch möglich.

Du bist prinzipiell nicht total pro Kind. Mit 28 bist Du sicher nicht zu jung.

Wovon hast Du denn Angst bei einer Abtreibung? Da musst Du eigentlich keine Angst haben.

Dass Du keine Liebe für den Embryo empfindest, ist nicht grausam, schliesslich war die Schwangerschaft nicht geplant. Den meisten Frauen fällt dieser Entscheid nicht leicht für eine Abtreibung.

Falls nötig, kannst Du nochmals einen Termin bei Pro Familia vereinbaren (halte Dich an staatlich anerkannte Organisationen, die neutral betraten, andere wollen Dich nur zum Kind bewegen).

Ich wünsche Dir, dass Du einen Entscheid fällen kannst und nicht noch weitere 3 Wochen überlegen musst.

Alles Gute Dir.

Freundlichen Gruss

tm

In Ruhe nachdenken

Hallo Lisa!

Immer wieder muss ich an dich denken...wie geht es dir denn inzwischen? Haben dir die Antworten hier denn ein bisschen weiterhelfen können?

Ich weiß nicht, wie dein Alltag gerade aussieht. Könntest du dir vorstellen, ein paar Tage zu deiner Familie zu reisen, um in Ruhe nachdenken zu können?

Mit einem lieben Gruß zwischendurch!

kitty

Zeit zum Nachdenken

Hallo!

Total durcheinander und voller Angst – so hast du dich gestern gemeldet. Seit drei Wochen weißt du schon von der Schwangerschaft. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie sehr dieses Thema in den letzten Wochen dein Leben bestimmt und deine Gedanken umgetrieben hat! Wie groß muss auch der Schmerz darüber sein, dass dein (so langjähriger!) Partner so abfällig und distanziert von dem kleinen Wesen spricht, das ja eigentlich auch seines ist.

Du bist ihm anfänglich offensichtlich entgegengekommen, indem du einen medikamentösen Abbruch geplant hattest. Doch irgendwie verging nun die Zeit, so dass diese Möglichkeit vorübergezogen ist. Ich ahne, dass du doch noch nicht so entschlossen bist. Kann das sein?
Vielleicht hat dir dazu auch deine Familie Kraft gegeben, auch wenn sie weiter weg wohnt.
Jedenfalls empfinde ich es als großes Geschenk, dass sie voll hinter dir stehen!
Hast du denn eine gute Freundin, die dir zur Seite stehen kann und näher bei dir wohnt?

Würde es dir helfen, wenn du wüsstest, die Einstellung deines Partners ändert sich noch im Laufe der Monate? Das kommt doch öfter vor, dass die Väter da etwas mehr Zeit brauchen – und am Ende dann ihr Kind lieben.
Die andere Frage ist tatsächlich: Wenn du dich nun ihm zuliebe gegen das Kind entscheidest, hilft das eurer Beziehung? Würdest du das verkraften – oder hättest du dann etwas, was du ihm immer wieder vorhalten könntest?
Eine wirklich existenzielle Entscheidung, nach der nichts mehr so ist wie vorher, so kommt es mir vor.

Es ist so verständlich, dass du momentan noch keine Liebe für den „Krümmel“ (für mich ist das übrigens ein nettes Kosewort...) empfindest! Wenn doch momentan alle Probleme über deinem Kopf zusammenschlagen und du nicht weiter weißt. Schließlich ist ungewiss, wie es mit eurer Beziehung weitergeht und ob du langfristig deinen Arbeitsplatz behalten kannst. Alles in Frage gestellt, plötzlich. Da ist es schwierig, den Weg zu sehen – ob mit oder ohne Kind.
Außerdem ist es in den ersten Wochen einer Schwangerschaft normal, dass du (aufgrund der hormonellen Umstellung) auch ein emotionales Wechselbad erlebst. Wie gut, dass du dir bislang die Zeit zum Nachdenken gegeben hast! Und wie klug, dass du dich hier meldest, um noch andere Meinungen zu hören!

Offenbar hat dir die Beratung bei ProFamilia nicht so wirklich weitergeholfen. Wie wäre es, wenn du dich tatsächlich einmal an die Stelle wendest, von der Jennali geschrieben hat? Ich habe davon auch schon gehört. Offenbar beraten sie sehr umfassend. Ich vermute, dass du dort Tipps und Hilfestellungen erhalten kannst für deine Beziehung sowie auch deine arbeitsrechtlichen Fragen. Sicherlich bekommst du auch Unterstützung in deinen Fragen bezüglich Baby. Auch Ärzte sind im Team, falls Dich medizinische Fragen beschäftigen.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass sich das Durcheinander in deinem Kopf ganz allmählich und immer weiter lichtet! Gib dir die Zeit dazu!

Kitty

ProFemina

Ich weiß nicht ob ProFamilia und ProFemina das gleiche ist aber ich habe dort mal angefragt und lange Gespräche geführt. Ich an deiner Stelle würde die Partnerschaft nochmal überdenken anstatt das Kind. Ein Großteil der Männer ist erst TOTAL dagegen und manchmal wird von den Männern (die das Kind ja weder spüren noch degleichen) erst nach der Geburt realisiert dass es das eigene Fleisch und Blut ist.
Die Argumente die bei dir gegen das Kind sprechen sind der Job. (-> kriegst du das Kind wirst du eh erst einmal in Mutterschutz gehen) bis dahin kannst du nach Alternativen suchen falls der Fall einer Kündigung aus solchen privaten Beweggründen tatsächlich eintreten sollte. Außerdem ein sehr großer Pluspunkt : Deine Familie steht hinter dir sagst du! (-> bei einer Trennung kannst du evtl. vorrübergehend zu Ihnen ziehen oder zurück in Ihre Nähe um dort Unterstützung zu erhalten. )Was nicht unbedingt ein Dauerzustand sein muss weil vielleicht wird dein Partner ja dadurch WACHGERÜTTELT und bemüht sich um das Kind wenn er dich zurückhaben will.
Wenn du das Kind bekommst und er dich verlässt deshalb, dann hätte er dich sehr warscheinlich auch bei anderen "Problemchen" und "Zwischenfällen" allein gelassen. Aber willst du einen Partner auf den du dich nicht verlassen kannst?
Aber das Kind kann nichts dafür. Du hast jedoch die Möglichkeit es alleine großzuziehen oder dir einen neuen, besseren Partner / Ersatzvater zu suchen. Die Möglichkeit dir so deine eigene kleine Familie aufzubauen die zu dir steht. Beweise dir selbst dass du unabhängig von deinem Partner bist und sein kannst. Und entscheide das nach ganz eigenem Bauchgefühl ohne dich zu sehr von der Männermeinung beeinflussen zu lassen. Denn nach deiner Aussage nach kann er sich kaum bis gar nicht in dich hineinversetzen ("Das Ding in dir") Doch das DING in dir, ist LEBEN in dir. Es ist DEIN Kind. Euer Kind. In ein paar Jahren könntest du womöglich bereuen dass du dich aus Abhängigkeitsgründen zu deinem Freund, aus Jobgründen etc zu einer Abtreibung entschieden hast. Es ist nun mal "schon passiert" und man sollte bedenken dass mit dieser Version des rückgängig machens auch nicht so direkt alle Probleme dann wie weggeweht sind. Manchmal belastet einem das im Nachhinein seelisch noch sehr viel Jahre später.
Wie wirst du dich fühlen wenn du es durchgezogen hast? Evtl. schuldig oder unsicher ob du das richtige getan hast? Wirst du mit deinem Partner weiterhin zusammensein wollen und dir sicher sein dass er in schweren Zeiten zu dir steht?
Meine Antwort ist etwas lang geraten aber ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen bzw. dir ein paar Denkanstöße geben. Mach dich nicht verrückt mit nachdenken aber triff eine eigene klare Entscheidung was du denkst dass das Beste für dich und das Ungeborene ist. Denn diese Verantwortung liegt bei dir. Ich wünsche dir eine erholsame Zeit in der du dich nochmal in Ruhe mit den Alternativen auseinandersetzen kannst und alles Gute für deine Entscheidung!
LG

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