Was haltet ihr von den Beziehungsproblemen und seinem Verhalten? Haben wir eine Chance?
Guten Tag,
ich bin neu hier und hoffe sehr, es kann mir ein guter Rat gegeben werde.
Wir(Er56J, Ich49J) habe seit 1, 5 Jahren eine Beziehung(Fernbeziehung ca 35km). Durch unsere Entfernung und meist nur Treffen am Wochenende, haben wir fast jeden Tag miteinander telefoniert.(manchmal öffters am Abend, und zusätzlich tagsüber, wenn eben jeder am anderen dachte).
In der Zeit unserer Kennenlernphase, hatte er sich vor einem Jahr von seiner Familie gelöst. Die Ehe war zerbrochen, da seine Frau Kontakt zu einer alten Jugendliebe wieder hat entstehen lassen.
Während unseres Kennenlernens hat er sehr gelitten. Ihm fehlte das Familienleben, ihm fehlen seine Kinder(Junge 11 Jahre / Mädchen 15 Jahre).
Ich habe ihn in dieser schweren Zeit so gut es ging beigestanden. Obwohl es nicht immer leicht war. Ich selbst habe bereits erwachsene Kinder. Somit keinerlei Verpflichtungen. Doch was mir schon damals auffiel war, dass er vieles mit sich ausmacht und Gefühle nicht wirklich sofort, freien Lauf lassen kann. So standen wir eines Tages( nach ca 0, 5 jahren) vor einer Herausforderung. Unsere Beziehung begann zu bröckeln. Ich suchte zu ihm viele Gespräche. Er wollte unsere Beziehung aufgeben. Er meinte , es wäre alles zu viel für ihn. Er wisse nicht wirklich, wie und was er fühlt. Jedoch nach zwei Wochen Ruhe, erkannt er, das eine neue Beziehung auch Arbeit bedeutet. So lief unsere Beziehung weiter. Wir hatten eine gute und schöne Zeit.
Doch eines Tages, lag wieder eine Herausforderung vor uns. Besuchsrecht seiner Kinder(hauptsächlich sein Sohn, 11 Jahre). Ich fühlte mich mehr und mehr als 5tes Rad am Wagen. Dabei hatte ich mir viel Mühe und Einfallsreichtum gegeben, um eben den Kontakt/Freundschaft zu seinen Kindern tiefer werden zu lassen. Ich wollte ihnen zeigen, das ich ihnen meine Freundschaft anbieten möchte. Jedoch bemerkte ich bald, das man mir weniger entgegenkam. So entschied ich, während der Besuchszeit seine Kinder (alle 14 Tage, Freitag-Sonntag) mich mehr zurückzuhalten. So bin ich öfters erst am Sonntag gegen 12 Uhr bei meinem zuhause bei meinem Partner erschienen. Meist gegen 15 Uhr wurde der Sohn wieder zurück zu seiner Mutti gefahren).
Nun ist vor ca. 4 Wochen mein Partner in eine neue, größere Wohnung umgezogen. Da ich selbst ein gebranntes Kind bin, möchte ich nicht so schnell meine Wohnung aufgeben.
Nun habe ich seine alte Wohnung mit geräumt, seine neue Wohnung mit aufgebaut, geputzt, gewaschen, Möbel zusammen ausgesucht, Möbel transportiert und und. Habe ihn auch finanziell ausgeholfen. Dies hat mir auch wirklich Freude bereitet. Jedoch die Wohnung war gerade fertig und das Erste Besuchs-Wochenende von seinem Sohn stand an.
Da nun die Wohnung wirklich sehr groß ist, es genug Schlafmöglichkeiten gibt( zB Wohnzimmer-Couch), sah ich kein Problem, das wir nicht zusammen sein könnten. Ich wollte natürlich erst am Samstag nachmittag bei ihnen nachhause ankommen. Jedoch als wir dieses Thema telefonisch absprechen wollten, sagte er mir, ich könnte nicht kommen, da sein Sohn (11 Jahre) bei ihm im Schlafzimmer, im Bett wo sonst ich schlief schlafen soll. Ich fühlte mich eiskalt vor die Tür gestellt.Die ganze Sache schien zu eskalieren. Er blieb bei seiner Meinung. Er hatte sich dann auch das ganze Wochenende nicht gemeldet. Ich selbst suchte dann am Sonntag Abend das Gespräch. Jedoch von seiner Seite kam kein Entgegenkommen, Einsehen. Plötzlich vielen von ihm Aussagen wie: Ich fühle mich zu eingeengt, fühle als könne ich keinen Schritt alleine machen, fühle mich beobachtet, auch das täglich Telefonieren würde ihn nerven, es wird mir eben alles zu viel (kinder und du) und wenn du mich vor die Wahl stellst, werde ich immer zu meinen Kindern halten.
Nach all diesen Vorwürfen war ich sprachlos. Ich wußte nicht mehr wie mir geschehen war. Es vergingen wieder ein paar Tage. Er blieb einfach stumm. Kein Wort. Daraufhin bad ich ihn am Tisch um ein Gespräch. Wir saßen lange zusammen. Am Ende des Gespräches meinte er, jetzt wolle er zuhause in Ruhe über alles nachdenken. Er verabschiedete sich mit einem Kuß und ging. Doch es verging eine Woche des Wartens. Ich hörte kein Wort von ihm, kein Anruf ging ein...nichts...als wäre ich für ihn luft.
Ich setzte einen Brief auf. In diesen Brief habe ich keine Vorwürfe geschrieben. ich habe ihn noch einmal verdeutlicht, wie sehr er mir fehlt, das ich ihn sehr liebe und das ich gerne weiter mit ihm an meiner Seite durchs Leben gehen möchte.
Doch auf diesen Brief kam keine Reaktion/Antwort/Anruf. Nicht einmal ob er der Brief auch erhalten hat.Am Wochenende hatte ich dann angefragt, ob er denn meinen Brief bekommen hat. Er sagte ja, er habe ihn erhalten. Jedoch könne er meine Zeilen gefühlsmäßig nicht genauso zurückgeben. Er wolle unsere Beziehung als beendet sehen. Er könne sich nicht ändern. Er ist wie er ist. Möchte sich auf sich konzentrieren. Und er merke, er würde mit all den Problem nicht zurecht kommen, wüßte keine Lösungen. Er wüßte zwar auch, das sein Sohn sich zwischen uns stellen möchte, dieser es seiner Mutti und neuen Partner ihnen auch nicht leicht macht, jedoch er möchte seinen Sohn nicht vor den Kopf stoßen und verlieren.
Nun hatte ich wieder Zeit vergehen lassen. Und letztes Wochenende (09.06.2013) habe ich ihn kontaktiert. Daraufhin meinte er, er würde auch gerade jetzt in der ruhigen Zeit, viel über alles nachdenken. Aber er ist so wie er ist und er könne sich nicht ändern.Ich selbst jedoch, sagte ihm, das ich sicher auch nicht alles richtig mache. Jedoch habe ich schon auf meinem Weg erkannt, das man mit jeden Erfahrungen, Fehlern die man im Leben macht, sich Veränderungen ergeben. Man bekommt andere Sichtweisen. Bewegung bedeutet Veränderung an sich. Und mit Aussagen wie : "Ich bin wie ich bin und kann mich nicht ändern". werde ich sicher keine Veränderung an mir finden können. Außer nur Sturheit.
Wir hatten noch gut mit einander reden können. Und zum Schluß hat er den Vorschlag gemacht, wir sollten beide und jeder für sich auf einem Blatt Papier drei Fragen beantworte. A) Was würde ich an mir verändern wollen? B) Was stört mich am anderen? C) Wie könnte eine Gemeinsamkeit/Beziehung aussehen?
Jetzt sind meine Frage an Euch: Was haltet ihr von den entstandenen Beziehungsproblemen und von seinem Verhalten? Und haben wir eine Chance? Was würdet Ihr mir raten?
Ich hoffe sehr Ihr könnt mir helfen.
Voraus vielen Dank
Carmen