Naja ...
Wir sind zwar schon fünf Monate weiter aber hier muss ich doch meinen Senf dazugeben. Ich bin Opfer eines beinahe kompletten Achillissehnenenriss (Achillissehnenanriss ?) am 30.12.2012. Bei mir hat da nichts am Fuß geschlackert und ich habe auch niergens sonst soetwas gelesen.
Wir spielten zu viert Badminton und nach etwa 45min. bei einem Ausfallschritt zum Ball da dachte ich erst mein Kollege wäre mir übelst auf die Wade getreten oder jemand hätte mir einen Fußball übelst draufgezwiebelt, aber es war ja eine Badmintonhalle. Wenn es den Knall gab dann habe ich den nicht wahrgenommen. Die AS war ja auch nur fast ganz gerissen. Ich wollte weiterspielen aber es hielt sich eine Art Krampfgefühl und ich konnte nicht mehr richtig gehen. Da habe ich erst gedehnt um das Gefühl loszuwerden und dann mal überlegt ob vielleicht was gerissen sei und mich hingesetzt und mit dem Fuß gekreist und glaubte es sei alles heil. ^^ Habe dann weitergedehnt um das Krampfgefühl wegzubekommen, aber half nicht.
Bin dann mit schräggestelltem Fuß rumgehumpelt und merkte das ich nicht mehr abrollen konnte bzw. nicht auf die Zehen steigen konnte.
"Zuhaus" habe ich dann erstmal im Internet geschaut und bin erst über Muskelriss und PECH (Pause-Eis-Kompression-Hochlagern) gestolpert. Das empfiehlt sich wohl auch bei Achillissehnenruptur.
Die Schmerzen waren nervend aber erträglich und am stärksten wenn ich den Fuß vom Hochlagern absetzte. Weiterhin Krampfgefühl.
Natürlich sollte man nach so einem Erlebnis doch bald zum Arzt gehen, bevor die letzten Fasern reißen, was bei mir wohl ein Knirschen in der Ferse bedeutete, oder sich der Abstand der Faserenden erhöht oder KA, falls es denn dann ein AS ist oder auch was anderes.
Wenn ich schon dabei bin ...
Ich bin dann am nächsten Tag wegen Silvester ins Krankenhaus. Beim Arzt sollt ich mich auf die Zehen stellen wobei ich zuvor schon meinte das alles in die Richtung nicht geht. Und es ging auch nicht. Dann gabs noch Ultraschall wobei die par Restfasern erkannt wurden. Der Abstand der Enden war 0, 2 o. 2, 0mm. Dann war von OP die Rede und ich war geschockt. Auf die Frage ob es auch anders ginge hat der Arzt sehr zurückhaltend die konservative Methode angesprochen, was er aber wenn überhaupt nur bei älteren Menschen die keinen Sport mehr machen würden in Erwägung ziehen würde.
Ich habe eine Leih-Orthese, Krücken, Trombose und Schmerzmittel (glaube Ibuprofen 400) bekommen die ich erst nicht wollte, aber mir dann auch gegen Entzündung empfohlen wurden.
Da mir das passiert ist als ich bei Freunden war überlegte ich den Tag wo ich mich denn dann operieren lassen würd. Schmerzen gab es eigentlich nur noch welche beim Absetzen des Fußes vom Hochlagern oder hier und da bei entsprechender oder nach langer Bewegung.
Den nächsten Tag bin ich wieder in das selbe KH und wurde dann für Freitag zur OP bestellt.
Nach der OP, Fuß in Orthese und hoch gelegt, war alles OK. Ich hätte gedacht es gäbe Schmerzen aber da war erstmal nichts. Vielleicht hat noch was von der OP gewirkt. 15min. nachdem ich auf dem Zimmer gefragt wurde ob ich Schmerzen hätte begann dann ein fieses pulsierendes Brennen auf dem Fuß was dann bis in den großen Zeh zog. Das Ibuprofen 400 half nicht also bekam ich dann wohl was stärkeres und es lies nach. Danach habe ich nur noch Ibu genommen und das Brennen kam nur noch manchmal kurz und nicht ganz so stark. Ansonsten noch weiterhin Trombosespritzen. Da ich ein Bettfläschchen bekam und keiner was sagte blieb ich den Tag im Bett. Am nächsten Morgen durfte ich aufstehen und erstmal mit Rollstuhl ins Klo. Ging wohl um den Kreislauf. Dann konnte ich rumkrücken. Die Ärzte hatten da irgendwie unterschiedliche Meinungen. Einer war skeptisch das ich, wenn auch nicht viel, rumkrückte.
Entlassen wurde ich nach vier Tagen als das täglich gewechselte Pflaster der Naht quasie sauber (ein trockener kleiner Blutfleck), die Wunde trocken war. Auch da gab es unterschiedliche Ansichten. Nach K-Schwester, welche das Pflaster wechselte, wäre ich einen Tag früher rausgekommen. Da mir aber gesagt wurde das das Gewebe an der Ferse halt dünn sei und man darauf achten müsse hatte ich die Ärztin, den Tag vorher, drauf hingewiesen das noch Flecken im Pflaster waren.
Zum Fähden ziehen nach zehn Tagen bin ich, dann von zuhaus, dummer Weise zum Hausarzt gegangen (normal 8min. zu Fuß). Das Problem war nur die Entscheidung über die Krankengymnastik. Laut Bericht des Krankenhauses, auf den ich bei Fragen im KH verwiesen wurde, war noch viel Zeit (10 Woche n. OP), was mich schon wunderte. Ein Orthopäde hätte da wohl was anderes gesagt.
Ibu müsste ich keine mehr nehmen, und Trombose hat der HA mir wegen dem Bericht (Trombose für die Zeit der Ruhigstellung des Fußes) mal noch zehn aufgeschrieben. Nach acht von den letzten zehn hatte ich wegen meinem bunten und auch teils leicht schmerzendem Bauch keine Lust mehr auf Trombose. Wenn die sechs Wochen mit der Orthese rum seien sollte ich zum Orthopäden.
KA was es alles an Orthesen gibt. Ich hatte Vacopad mit Einstellungsmöglichkeiten von -10 oder -15 bis +30 Grad. Standen auch Zahlen drauf. Mit 30 Grad und Keilfuß drunter gings los, nach zwei Wochen 15 Grad (?) und bei 0 Grad die letzten zwei Wochen kam ein flacher Fuß drunter. Ich habe die jeweilige Gradumstellung über Nacht in zwei Schritten gemacht. Also vorm Schlafen ein Stück und nach dem Aufstehen den Rest.
Wegen der immerwährenden zunehmenden Schwellung über den Tag habe ich das Bein vor allem Nachts hoch gelegt. Das merkwürdige Brennen auf dem Fuß flammte an manchen Tagen mal kurz auf.
Zum Glück habe ich vier Wochen nach der OP selbst den Fuß etwas bewegt. Ich habe gekreist, die Sehne (den Balken ^^) massiert, bei gestrecktem Bein im Sitzen mit den Zehen die dort verschränkten Hände weggedrückt, bin im Sitzen ohne Last auf die Zehen gegangen und bin später auch ohne Orthese aber mit Krücken gegangen und habe bei allem langsam und ängstlich versucht wie weit ich belasten kann.
Fragt den Fachmann nach Krankengymnastik und wenn euch was komisch erscheint fragt nen andern Fachmann. ^^
Sechs Wochen nach der OP bin ich dann zum Orthopäden. Der hat nach Schmerzen gefragt, kurz drübergeschaut und rumgetastet und ich bekam mein erstes Rezept für Krankengymnastik. Die Orthese bin ich nicht los geworden was mich auch nicht wunderte. Fühlte mich von der Bewegungsfähigkeit auch nicht so. Aber zur Feier des Tages hatte ich sie auf frei beweglich zwischen -5 und +30 Grad eingestellt. Nach bis zu dreimal Krankengymnastik könne ich dann aber ohne gehen sagte der Arzt. Was ich zuhaus an Bewegung mit dem Fuß gemacht habe war Ok.
Nach ein par Tagen gab es dann die erste Krankengymnastik (zweimal die Woche) wo man sich dann auch unter Schmerzen um mein inzwischen doch recht versteiftes Gelenk kümmerte. Unangenehm war als es bis zum Anschlag gebracht wurde und der Moment wo es wieder Entlastet wurde. Der Therapeut meinte ich wäre spät dran zur Krankengymnastik. Er sagte es wäre gut gewesen was ich im Einzelnen zuhaus an Übungen gemacht hätte und könnte ich weitermachen. Nach der KG zuhaus bekam ich nach einer Weile im Sitzen einen erstaunlich starken stechenden Schmerz in der Ferse der dann aber auch schnell wieder weg ging. Das Brennen tauchte auch manchmal noch auf.
Zur nächsten KG (normal 11min. zu Fuß entfernt) bin ich dann ohne Orthese aber sicherheitshalber noch mit Krücken gegangen. Zurück hatte ich Zeit und hab die Krücken getragen.
Bei der letzten KG renkte der Therapeut bei einer Übung mein Fußgelenk ein als ich meinte es würde sich anfühlen als würde etwas knacken wollen.
Insgesamt hatte ich erst sechs KG und laut Orthopäden wären auch nicht mehr notwendig. Inzwischen bin ich fast der gleichen Meinung. Nächsten Monat würde der Orthopäde mir nochmal KG verschreiben wenn ich wollte.
Heute, also fast drei Monate nach der OP, kann ich fast wieder flüssig gehen. Aber das ist ja nicht alles. Auf die Zehen kann ich mich immernoch nur mit Hilfe des anderen Fußes stellen. Hinhocken kann ich mich auch nur bedingt wieder, wobei das Gelenk da noch eine Rolle spielt was bei mir vielleicht nur wegen der späten KG der Fall ist. Beim Treppen hinabsteigen stocke ich ebenfalls noch, aber auch da hindert mich mein Gelenk mit. Die Belastungsfähigkeit und Funktion nimmt jedoch stetig zu.
Nach mir kommt es vor allem auf die Quallität der Bewegung/ Gymnastik an und nicht auf Quantität. Und man braucht Geduld.
Mit der Freiheit der Orthese bis hierher hatte ich verschiedene Schmerzen. Vor allem mein Fersenballen war druckempfindlich und tat schnell weh was sehr nervig war. Je nach dem wieviel ich gegangen bin oder auch nach der KG (auch täglich zuhaus) zwickte, spannte, drückte oder/ und brannte es daraufhin etwas an der Ferse bzw. AS oder dem Balken. Nach schonen oder über Nacht hatte es sich aber eigentlich wieder gelegt. Bei Belastungen wie auf die Zehen steigen, hinhocken oder die Treppe runter gehen fühlte es sich teils taub an, drückte und man konnte meinen man hätte einen Klotz im Bein. So Muskelkater oder Krampfähnlich. So verhält es sich in abnehmender Weise noch immer.
Der Orthopäde sagte man solle nur bis an die Schmerzgrenze gehen und das mache ich auch. Hab einmal zuviel gemacht und es kurierte sich nicht mehr über Nacht. In dem Fall brannte es an der Ferse. Sollte meinen Fuß für ein par Tage ruhigstellen.
Ich Kreise vor allem langsam und ausgedehnt (also Reize den Bewegungsradius voll aus, mit Zehen im Wechsel des Kreises anziehen und greifen) meinen Fuß, was mich nach jeweils 15 Drehungen in eine Richtung recht anstrengt. Den Satz mach ich mindestens 3 mal täglich. Dann versuche ich täglich mit Musik etwas "Twist" zu tanzen und dabei leicht auf die Zehen zu gehen und baue dabei jetzt wieder vermehrt Zehenstand ein. Wenn ich dann warm bin lässt sich die AS gut massieren. Ich drücke großflächig mit dem Daumen und kreise. Dann dehne ich noch und schüttel aus, wobei sich dann mein Gelenk schonmal noch was freigeknackt hat.
Das reicht dann auch erstmal. ^^