Gründe, Alternativen, Motivation
Hallo Alena,
man sollte es ja erst nicht zu einer Sucht werden lassen ;-)
Die Frage nach den Anzeichen wird oft gestellt, aber ob die Internetnutzung zu einer Sucht wird, sieht man vermutlich erst, wenn es so weit ist.
Bei mir ist es mittlerweile eine Sucht und die Zeichen dafür sind auch recht klar: Ich sitze bis zu 12 Stunden täglich am Computer, werde nervös, wenn ich nicht am Computer sitze - ich könnte schließlich etwas verpassen. Mein Studium habe ich aufgegeben und fühle mich mittlerweile zu nichts mehr fähig, bin träge, esse und schlafe kaum/schlecht.
Aber wie gesagt, so weit soll es bei deinem Sohn ja erst gar nicht kommen. Habt ihr schon das direkte Gespräch darüber zu ihm gesucht? Macht ihm klar, dass das Internet nicht alles im Leben ist, unternehmt zum Beispiel etwas zusammen, was ihm auch Spaß macht. Motiviert ihn seine Freizeit anders zu gestalten und unterstützt ihn dabei, z.B. Vorschläge machen. Versucht heraus zu finden, wo die Gründe dafür liegen. Es wahrscheinlich nicht nur, dass es viele spannende Dinge im Internet gibt, sondern auch, dass in der realen Welt etwas nicht stimmt (zumindest wenn die Internetnutzung sehr ansteigt). Davon gehe ich aus, da es bei mir der Fall war und ist. Wenn es Probleme in der realen Welt gibt, würde man manchmal gerne einfach weglaufen und das Internet gibt einem das Gefühl das auch zu schaffen. Dadurch werden die Probleme jedoch nicht weniger.
Interessant für die Eltern ist es möglicherweise auch mal sich vom eigenen Kind erklären zu lassen, was es da eigentlich tut. So hat man eine Gesprächgrundlage, das Kind fühlt sich ernst genommen und möglicherweise schafft man es im Gespräch, dass das Kind kritischer mit der Internetnutzung umgeht.
Da das Thema noch sehr frisch ist, gibt es leider noch zu wenig qualifizierte Fachkräfte in diesem Bereich. Allerdings gibt es schon Beratungsstellen und andere Einrichtungen, die oft im Bereich der Spielsucht (also Casino etc) angsiedelt sind. Wird sicherlich nicht schaden einfach mal vorbei zu schauen, sich auszusprechen und alle Fragen und Sorgen dort los zu werden.
Ich hoffe dieser Text erreicht dich noch, viel Glück!
Sophia