Schuhe sind Schuhe!
Mag zwar für einige Menschen seltsam und kaum vorstellebar sein, wenn MANN eher auf die der Damengarderobe zugeordneten Bekleidungsstücke zurück greift, und umso seltsamer und bisweilen komisch vorkommt, wenn er die Sachen auch noch trägt und Gefallen daran hat.
Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Ein Mann im Rock verliert nicht seine Männlichkeit, ein Mann in High Heels wird/ ist nicht automatisch schwul. Das sind Assoziationen, die so gar nichts mit der Realität zu tun haben, aber bei den meisten fest im Hirn verankert sind.
Klar ist es ungewöhnlich, wenn ER mit hohen Schuhen daher kommt und sich das antut, wovor sich viele Frauen scheuen: die Füße in dieses scheußlich-ungesunde Schuhwerk zu stecken; Fehlstellungen und körperliche Leiden auf sich zu nehmen, nur um sich und seinem Schönheitsgefühl zu gefallen.
Leider gibt es immer wieder Stimmen, die da sagen, ein Mann dürfe das nicht (als würde man den Frauen den Heiligen Gral wegnehmen) oder "meinem Freund würde ich das nie erlauben!" (als wenn er mit den Schuhen fremdgehen würde) oder "ich stehe nur auf echte Männer". Alles okay.
Auch ich stehe nicht auf jeden Typ von Frau, aber ich würde mir nicht anmaßen, den Frauen, die beispielsweise Krawatten tragen, dies verbieten zu wollen. Jeder soll nach seinem Gusto glücklich werden.
Unsere Gesellschaft hat sich nach hundert Jahren daran gewöhnt, dass Frauen auch Hosen tragen und sich auch sonst aller männlichen Tugenden und Accessoires bedienen. Gestern der Boyfriend-Look, heute der Dandy-Look, morgen… vielleicht der Bauarbeiter-Look?
Herrenbekleidung hat sich spätestens seit den 1980ern nicht mehr groß verändert. In den Regalen und an den Kleiderstangen jedes Jahr der gleiche trostlose Mist. Viele Menschen akzeptieren das und laufen kopflos, blökend mit der Herde mit. Andere, einzelne Individuen, schwimmen gegen den Strom, und wagen es eben auch, andere Sachen zu tragen, die sie schön finden und nicht nur kaufen, um warm angezogen zu sein.
Ob die „Feminisierung“ des Mannes, bzw. das auch mal zulassen können, das Mann nicht immer besonders maskulin wirken muss (vergleiche hierzu die Frauen: auch da gibt sich nicht jede Frau jederzeit voll weiblich) zum Trend wird oder es nur ein paar Individualisten vorbehalten ist, wird man sehen.
Weder gesetzlich, noch moralisch spricht etwas dagegen, wenn Männer auch mal im Damensortiment wildern.
So etwas zu dulden und zu akzeptieren trägt auch zur Normalisierung und Ent-Stigmatisierung bei, was sonst nämlich in den Bereich der Heimlichkeit und des Fetisches abdriftet.
@Herbsti:
>......hmm ds ist doch sicher irgentein Problem das Du mit Dir rumschleppst.
>Hast Du schon mal versucht dahinter zu kommen wieso Du das möchtest?
Einspruch! Nenn mir mal eine Hand voll Frauen benennen, die nachvollziehbar erklären können, warum sie gerne hochhackige Schuhe tragen und warum sie sich nicht mit ein-zwei Paar zufrieden geben, sondern gleich Dutzende davon brauchen!
Warum soll MANN das erklären können und wieso unterstellst Du ihm, er hätte noch ein anderes Problem?!
Soll ich Dir mal sagen was das Problem ist? Ja?
Dann geh mal selber in die Herrenschuhabteilung und schau Dich um. Sei offen und ehrlich und beantworte Dir folgende Fragen: wieviel Paar Du davon wohl selber tragen/ kaufen würdest. Findest Du noch ein schönes wintertaugliches Paar? Oder haben die schon die schicken Sommerschuhe eingeräumt? Ja, such Dir mal ein schönes Paar aus. So eins wo richtig Luft an die Füße kommt, das gut aussieht und dass Du auch im Büro anziehen könntest.
WIE? Nichts dabei? Siehste, geht mir ähnlich.
Dass Männer im "feindlichen Sortiment" wildern ist nicht immer ein Grund, weil sie ne Schraube locker haben oder weil sie gerade keine Freundin haben und eien Ersatzbefriedigung brauchen. Nein, oftmals verfallen die Heels-liebenden Männer den Schuhen genauso wie die Frauen auch: schön, schick, will ich haben!
Das Problem ist nur, dass die Gesellschaft den heelstragenden Mann eben nicht mit offenen Armen empfängt, sondern ihm (s. Anfang) gleich Schlimmes unterstellt.