Notarzt und das Konzept dahinter
Hallo Cornelia,
ich würde mal mit was Grundlegendem anfangen, da ich ja nicht weis in wie weit du dich auskennst. Also als erstes muss man wissen wer alles Notarzt sein kann. Notärzte sind wenn sie von Kliniken gestellt werden, man muss wissen es können auch Allgemeinmediziner (Hausärzte) sein, meistens Anästhesisten oder Chirurgen. Notärzte müssen über eine Sonderausbildung Notfallmedizin verfügen, was man neuerdings wenn ich mich recht Entsinne sogar direkt studieren kann. So und jetzt machen wir uns mal dran, wie kommt der Notarzt (NA) zur Einsatzstelle. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten. Die erste wäre das sogenannte Rendezvous-System, bestehend aus einem Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) wobei auf dem RTW ein Rettungsassistent (RA) und ein Rettungssanitäter (RS) sitzen und von der Rettungswache A zum Beispiel zum Einsatzort fahren und auf dem NEF sitzen ein Fahrer meistens ein RS und ein NA. Diese sind tagsüber entweder am Krankenhaus stationiert und stehen über Nacht auch in der Rettungswache A und fahren von dort an (wie das genau alles abläuft erkläre ich noch). Bei Hausärzten ist es meistens so, dass sie selbst das NEF fahren und es tagsüber bei ihnen vor der Praxis steht und sie es am Abend mit nach Hause nehmen. Das zweite und das dritte System sind sich ähnlich nur spielt sich das eine am Boden ab und das andere ist die Luftrettung. Bei beiden Systemen sind RA, RS und NA auf einem Vehikel, im bodengebunden Einsatz auf einem sogenannten Notarztwagen (NAW) dieser unterscheidet sich äußerlich kaum bis gar nicht von einem RTW hat meist nur ein größeres Fahrerhaus. Diese sind fest an Kliniken stationiert und haben eben dort die Wache. Das dritte System ist wie schon geschrieben die Luftrettung mit Rettungshubschrauber (RTH). Diese haben entweder ihren Standort ebenfalls an oder auf Krankenhäusern oder die Ärzte sind für die Zeit des Dienstes auf dem RTH am jeweiligen Standort und sind in dieser Zeit nur für die Notfallmedizin vorgehalten. So und jetzt mal zu den Zeiten von wann bis wann sie Dienst tu und danach noch das wie sie verständigt werden. Die Bodengebundenen können bis zu 14 Tagen, meisten aber „nur“ 7 Tage, rund um die Uhr Dienst tun, das machen sie alle paar Wochen mal, weil mehrere Ärzte den Notarztdienst machen dürfen da sind. Bei der Luftrettung ist das anders, diese Ärzte können nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Dienst tun, da nachts nur wenige RTHs sogenannte Intensivtransporthubschrauber (ITH) im Einsatz sind. So und jetzt zur Alarmierung. Jeder Notarzt, der im Dienst ist, trägt einen sogenannten Funkmeldeempfänger oder Piepser genannt. Über diesen wir er gleichzeitig mit dem Rettungsdienst durch die Integrierte Leitstelle alarmiert. Das kann zu jeder Tages- und Nachtzeit passieren, daraufhin besetzt er eines der oben aufgeführten Fahrzeuge und begibt sich mit Sondersignal (Blaulicht und Martinshorn) zur Einsatzstelle. Ich hoffe jetzt sind alle Fragen geklärt, ansonsten einfach fragen.
Steffen