Beinamputation und Männer

Hallo
ich bin 44 Jahre alt und seit meinem 17. Lebensjahr linksseitig sehr kurz amputiert. (Motorradunfall als Sozia )
Kathastrophe, vor allem für eine unreife Jugendliche deren Komplexe sich ins unendliche steigern. Prothese nach diversen Versuchen, nein danke.
Also bleiben nur die Krücken und dann tauchst du als Jugendliche so in der Disco auf und du hast das Gefühl, alle starern dich nur an an.
Man wird älter, reifer und auch selbstsicherer und irgendwann merkt man das es einige Männer gibt, die besonders auf deine Behinderung abfahren.
Du persönlich bist Ihnen gar nicht sio wichtig aber deinen Amputationsstumpf zu berühren ist alles für Sie. Nach dieser Erkenntnis beginnt das eigentliche Problem, wie trenne ich die Spreu vom Weizen ?
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht ?
Mittlerweile bin ich verheiratet und habe einen super Partner den mein Handicap nicht stört, aber der Weg bis dahin war weit.
Beste Grüße Pia

Antworten (4)

Hallo Sabine, hab jetzt erst jetzt mal wieder reingeschaut.
Danke für deinen Beitrag, wir sind ja im gleichen Alter, da ist man schon sehr erfahren und das Fell ist gewachsen. Wenn ich dran denke das ich jetzt schon 34 Jahre als Einbeinerin herumlaufe kann ich mich gar nicht mehr an mein Leben als junge Frau mit zwei Beinen erinnern. Leider hat sich vor einigen Jahren mein langjähriger Partner getrennt und es ist schwer für mich als einbeinige Frau einen neuen Partner zu finden. Es gibt ja auch diese bestimmte Sorte von Männern, die nur auf Frauen wie uns abfahren.
Vielleicht hilft mir der Zufall, falls es sonst jemand liest, alle sagen ich sehe gut aus, bin 172 groß, schlank ( 69 kg einbeinig ) und habe eine schöne große OW.
Kannst dich ja hier mal melden,
beste Grüße Pia

Hallo Pia, ich habe deine Zeilen aufmerksam gelesen. Ich bin seit meinem 15. Lebensjahr rechts oberschenkelamputiert; also schon eine ganze Zeit. Bin jetzt 52. Anfangs hatte ich eine Prothese auch komplett abgelehnt, dann aber jahrelang immer eine getragen, nur um anderen Leuten zu gefallen. Leider hat es nicht immer so funktioniert, so dass ich häufig mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Seit drei Jahren nutzte ich nun wieder Unterarmkrücken und komme damit bestens zurecht. An das Glotzen anderer habe ich mich gewöhnt; ist gar nicht so schlimm. Frau kommt zurecht.

Hi,
ich bin 43 und seit 13 Jahren ebenfalls wegen eines Motorradunfalls links über Mitte Oberschenkel amputiert. Prothese trage ich auch keine (mehr) sondern laufe schon seit 11 Jahren komplett nur auf Krücken. Da ich ständig Probleme mit der Prothese bzw. meinem Stumpf hatte , hab ich zunächst halt alles versucht um mit der Prothese laufen zu lernen. Meine damalige Freundin und heutige Frau war dann eigentlich diejenige die mich nach der ganzen Odysse mit der Prothese dazu gebracht hat das Ding in die Ecke zu stellen und mich nicht weiter damit zu quälen. Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits 2 Jahre zusammen und für Sie war das von Anfang an als ich das Bein verloren habe nie ein Problem. Sie hat das damals ohne Vorbehalte angenommen und mich unterstützt auch hatte sie nie ein Problem mit meinem Stumpf, sodass wir auch nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus direkt wieder miteinander geschlafen haben. Die Probleme womit Ihr beiden konfrontiert war sind mir glücklicherweise größtenteils erspart geblieben. Wobei ich natürlich auch die Erfahrung gemacht habe wenn Du auf Krücken unterwegs bist und die Menschen dann auch noch das hochgesteckte Hosenbein sehen ist das gaffen eigentlich vorprogrammiert... Auch die Nummer mit den Avancen der unmoralischen Art sind mir nicht unbekannt sogar von beiden Geschlechtern die meinen Stumpf anziehend finden oder die Art meiner Bewegung mit den Krücken. Mittlerweile stehe ich da aber drüber , selbst ins Schwimmbad oder die Sauna gehe ich. Was hilft es mir mich zu verstecken davon wird es auch nicht mehr anders oder besser... Aber der Weg dahin um die ganze Sache heute so zu sehen war lang und beschwerlich und mit aller Wahrscheinlichkeit hätte ich Ihn ohne meine Frau nicht sogemeistert.
Grüße
Marek

Was für Frauen gilt, gilt auch für Männer!

Hallo Pia! Deine Erfahrungen sind für mich als Mann nicht unähnlich!
Ich hatte mit 26 Jahren einen schweren Unfall, der mein ganzes Leben geändert hat. Ich wurde beidseits Oberschenkel amputiert und sitze seitdem im Rollstuhl. Obwohl ich mit Prothesen nicht wirklich laufen konnte, trug ich sie trotzdem. Ich hatte Angst, in der Öffentlichkeit angestarrt zu werden. Ein Mann ohne Beine im Rollstuhl. Doch mit der Zeit, behinderten mich diese unnützen Prothesen im Alltag. Vor allem das einsteigen und aussteigen in das Auto war mühsam. Nach etwas mehr als einem Jahr verzichtete ich auf die Prothesen und gewöhne dich daran, dass viele Menschen, auch Frauen auf meine beiden Strümpfe glotzten. Auch ich lernte Frauen kennen die offene sagten, Sie wollten mir nur einmal auf die Stufe greifen. Und dann lernte ich eine Frau kennen, Die dieses Geheimnis vor erst für sich behielt. Wir kamen uns näher und sind jetzt seit fünf Jahren ein Paar. Erst nach einiger Zeit erzählt sie mir, dass sie mein Handikap extrem erotisch findet. Anfänglich war ich geschockt, doch bin ich heute froh, dass es auch Menschen gibt, für die ich körperlich erotisch bin. Wir verstehen Uns bestens, haben viel Spaß im Leben aber auch viel Spaß im Bett! Es muss also nicht alles immer negativ sein. Liebe Grüße Erich

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