Bluthochdruck mit 18?

Ich bin 18 jahre alt und habe vor ca einem 3/4 jahr nicht normale blutdruckwerte mittels eines messgeräts für das handgelenk festgestellt. ich habe die werte über mehrer tage beobachtet. sie lagen immer um den wert 140/90 manchmal auch 140/100. dies hat mich aufgrund dessen sehr beunruhigt weil ich erst 18 jahre alt bin. ich bin deshalb umgehend zu meinem hausarzt der auch erhöhte werte festgestellt hat und mir deswegen einen kardiologen empfohlen hat der sich damit beschäftigen sollte. der kardiologe ließ mich auf dem fahrrad eine leistungsmessung machen und checkte daraufhin meinen blutdruck. unter physicher anstrengung geriet der blutdruck wieder in weitgehend normale bereiche den umständen entsprechend, so der kardiologe. er stellte deshalb nichts weiteres fest und diagnostizierte bei mir eine hypertonie die an und ab, stressbedingt bei mir auftreten würde, und dies also weitgehend unbedenklich sei. ich fuhr guten gewissens heim und erst 2-3 monate später find ich wieder an meinen blutdruck zu kontrollieren. wie zu erwarten traten wieder, für mein empfinden, zu hohe werte von 139/89 oder 139/98 auf. ob ich mich in einer stressphase befinde kann ich nicht genau sagen, vor dem messen jedenfalls überkommt mich schon immer ein unangenehmes gefühl, dass er "doch wieder zu hoch" sei oder ähnliches. worauf die hohen werte also zurückzuführen sind kann ich nicht genau sagen und frage sie deshalb um rat.
mfg
michael

Antworten (1)

Hallo Michael,

ein Blutdruckwert von 140/90 mmHg ist noch kein Grund sich zu beunruhigen. Was aus Ihren Zeilen nicht hervor geht ist, wie die Messungen vorgenommen wurden. Die Hochdruckliga empfiehlt eine Ruhepause von 5 Minuten vor der Messung. Eine Studie einer ital. Hochdruck-Spezialistin ergab, dass der mittlere gemessene systolische Blutdruck am Anfang 148 mmHg betrug, jedoch nach 10 Minuten auf 140 mmHg sank. Nach 16 Minuten sank er auf 138 mmHg, danach blieb er konstant.

Ich würde Ihnen empfehlen, vor der Messung mindestens 5 Minuten ruhig zu sitzen und dann eine Blutdruckmessung vorzunehmen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass die Messungen sehr ungenau sind, wenn es sich um ein nicht klinisch validiertes Blutdruckmessgerät handelt.

Sollten dann immer noch Grenzwerte vorhanden sein, so würde ich das ABDM (ambulante 24h-Blutdruck-Monitoring) empfehlen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass nach neueren Untersuchungen die Blutdruck-Selbstmessung bezüglich des kardiovaskulären oder cerebrovaskulären Risikos aussagekräftiger als die in der Praxis oder in der Klinik gemessenen Blutdruckwerte. Mit der Selbstmessung ist es möglich, nicht nur den „white-coat-effect“ (20% der Hypertoniker) zu erkennen, sondern auch eine „Praxis-Normotonie“ („masked hypertension“), die bei 9% der Hypertoniker nachweisbar ist, auszuschließen.

Willi Daniels

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