Bitte warten!
Hallo Jessi,
ich werde nächstes Jahr 50 und habe vor ca. 10 Wochen eine Brustreduktion durchführen lassen. Alles legal und von der Kasse bezahlt. Ich hatte auch als sehr junger Mensch bereits Probleme mit meiner BH-Größe. Hab echt zu tun gehabt was Sport angeht und in den letzten Jahren eben diese massiven Beschwerden mit der Halswirbelsäule und dieses "berühmte" Schulter-Arm-Syndrom und Einschnitte von den BH-Trägern in den Schultern. Alles in allem hab ich mich nie wirklich wohlgefühlt mit einer BH-Größe von zuletzt 75 F - G bei einer Körpergröße von 1, 62 m.
Mir geht es nach der OP nun endlich so weit gut, daß ich nach 8 Wochen Krankschreibung wieder arbeiten gehen kann. Aber - und nun kommt meine große Bitte: Wenn Sie Kinder haben wollen, die Sie auch gern stillen möchten, bitte warten Sie mit der Operation! Ich sage es ganz ehrlich, im Moment möchte ich kein Baby an die Brust lassen! Die Empfindungen sind so extrem geworden, das leiseste Streichen über die Brust ist direkt unangenehm. Auch mein Mann hat kaum Chancen, die neue Brust zu berühren :-), er trägt es mit Fassung, wir sind ja nun seit 27 Jahren verheiratet, das härtet ab. Ich schlafe immer noch mit einem sehr straffen Sport-BH, weil ich sonst das Gefühl habe, die Narben reißen auf. Auch tagsüber ohne BH gehen, kar kein Thema! Klappt überhaupt nicht! Ich hab jetzt eine Körbchengröße B - C, die Ärztin hat wunderbar gearbeitet, keine Frage und ich bereue diesen Schritt überhaupt nicht.
Die Voraussetzungen für die Kostenübernahme waren eindeutig geregelt, das letzte Wort hat der Medizinische Dienst der Krankenkassen. Und es ist wichtig, die echten körperlichen Beschwerden zu betonen. Also wie oben beschrieben die orthopädischen Probleme, unterlegt durch einen Arztbrief des Orthopäden. Starke Einschränkungen beim Sport (man will ja eigentlich was für den Körper tun und das geht nicht) und die psychischen Probleme gaaaanz weit hinten an stellen. Sonst geht man direkt zum Psychologen.
Und was auch sehr wichtig ist, hat die Kasse die Kosten einmal übernommen, sind damit auch sämtliche durch eventuell auftretende Probleme nötigen Nachbehandlungen mit versichert. Also haben Sie bitte Geduld! Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie Rücken- oder Schulterprobleme haben. Auch die Narben, die durch diese OP entstehen, sind wirklich nicht ohne! Ich hab mich schon erschreckt. Mein Fazit: wenn die Kasse die OP nicht bezahlt hätte, dann hätte ich die Finger davon gelassen! Die Risiken und auch die ganze OP (3, 5 Stunden!) sind einfach zu groß.
Ich hoffe, Ihnen etwas bei Ihrer Entscheidung geholfen zu haben.
Alles Gute!