Darf man heilige Schriften hinterfragen?

Man hoert immer wieder, dass heilige Schriften aus Gott heraus entstanden sind. Man sagt "Wort Gottes". Tatsache ist aber auch, dass die Schriften abschliessend von Menschen abgefasst wurden. Menschen sind aber unvollkommene Geschoepfe. Muessen wir diesen Schriften blind vertrauen?

Antworten (3)
Natürlich

Es gibt zahlreiche selbsternannte oder sogenannte "heilige Schriften" auf dieser Welt, und insofern sie Anspruch auf alleinige Wahrheit und Gültigkeit erheben, widersprechen sie einander natürlich und schliessen sich gegenseitig aus. Wenn sich Aussagen gegenseitig ausschliessen, kann maximal eine dieser Aussagen richtig sein. Wer Anhänger einer Religion mit absolutistischem Wahrheitsanspruch ist, lehnt also automatisch den Wahrheitsanspruch der heiligen Schriften anderer Religionen ab - dass ist doch sogar noch stärker als ein "Hinterfragen" und trotzdem unausweichlich. Mir tun Menschen leid, die noch nicht mal die "heilige" Schrift ihrer eigenen religion sich trauen bewusst zu hinterfragen - haben sie selber oder die "Würdenträger" dieser Religion eine solche Angst, dass die Schriften einer Überprüfung nicht standhalten? Kein gutes Zeichen, oder?

Hinterfragen schadet nicht

Alle Religionen haben ihre heiligen Schriften, aber nicht alles was darin steht ist zwangslaeufig auch heilig, denn sonst wuerden alle Religionen eher zueinander finden. Um es diplomatisch auszudruecken:
Alles was in den heiligen Schriften wahr ist, ist Gottes Wort, und alles was in den heiligen Schriften nicht wahr ist, ist nicht Gottes Wort.
Wenn wir das lesen, brauchen wir aber nicht zu verzweifeln, denn es gibt eine einfache Methode herauszufinden, was heilig und was nicht heilig ist.
Zunaechst muessen wir aber einsehen, dass es nur den einen hoechsten Gott gibt. Warum das?
Weil in Gott alle wesentliche Macht vereint ist, weil sein Machtsystem auf das Gute baut, was wiederum unendliche Hingabe, Liebe und Opferbereitschaft fuer ihn ausloest, also eine Kraft ausloest die schlicht unschlagbar ist.
Gott ist im Guten vollkommen, und alles Gute ist in ihm und mit ihm vereint, im Gegensatz zu seinem Widersacher, der auf das Umgekehrte schwoert.
Die Gesetze Gottes sind ausschliesslich auf die Liebe ausgerichtet, und auf das was die Liebe erhaelt und foerdert. Ohne die Gottes- und die Naechstenliebe gaebe es weder das Reich Gottes, noch das Himmelreich, noch das Paradies, denn alles baut auf diese beiden Hauptgebote.
Erst diese beiden Hauptgebote ermoeglichen eine Gemeinschaft in unendlicher Liebe zueinander. Gott moechte, dass moeglichst viele Menschen an seinem Reich teilhaben koennen. Um uns das moeglich zu machen, benoetigen wir nur das freiwillige Bekenntnis zu Gott und zu seinen goettlichen Gesetzen.
Wenn wir nun die heiligen Schriften aller Religionen genau untersuchen wuerden, taeten wir gut daran, sie speziell im Hinblick auf die beiden Hauptgebote Gottes, der Gottes- und der Naechstenliebe zu ueberpruefen.
Wenn sie auch nur ein wenig von diesen beiden Geboten abweichen, waere eine Anpassung angemahnt um sie mit Gottes Gesetzen in Einklang zu bringen. Alles andere darf durchaus in Frage gestellt und angezweifelt werden. Lehrsaetze die im Widerspruch zu den eigentlichen Zielen Gottes stehen, sind Gottsuchenden keine grosse Hilfe.

...

Glauben an Gott, heißt nicht das man den eigenen Verstand abschaltet. Insofern bin ich der Meinung das man auch "Heilige Schriften" hinterfragen darf und sogar hinterfragen muss.

Aber es gibt genug Menschen die sehr gern eine vorgegebene Meinung 1:1 übernehmen und wer z.B. auch an die "Unfehlbarkeit des Papstes" glaubt, der wird wohl auch die Heilige Schrift nicht hinterfragen.

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