Depressionen oder nur schwere Phase?
Hallo.
Ich bin eine 18-jährige Schülerin und leide seit einiger Zeit an einer tiefen Traurigkeit in mir.
Seit einigen Monaten bin ich tagsüber unglaublich müde und quäle mich mit dem ständigen Gefühl des Einschlafens (ein Gefühl des Fallens) und habe sogar im Unterricht öfters den "Sekundenschlaf". Es ist mir dann unmöglich die Augen offen zu halten. Nachmittags schlafe ich regelmäßig ein und würde am liebsten nicht mehr aufstehen. Dafür schlafe ich abends oft erst gegen zwei Uhr ein. Ich habe letzte Woche eine Untersuchung machen lassen. Körperliche Ursachen gibt es für diese anhaltende Müdigkeit nicht.
In den letzten paar Wochen kamen noch stärkere Traurigkeitsphasen dazu. Es gab drei bis vier Mal mehrtagige Phasen, in denen ich zu nichts fähig war. Ich habe keine Lust aufzustehen, fühle mich, als würde ich es einfach nicht schaffen können, möchte meine Freunde nicht sehen, verkrieche mich in meinem Bett oder vor dem Fernsehn, das letzte Hobby, das ich noch ausüben kann, weil es mit minimalen Anstrengungen verbunden ist. Meine schulischen Leistungen gehen in den Keller. Ich handle mir ernthafte Probleme ein und weiß es ganz genau, fühle mich aber unfähig irgendetwas daran zu ändern. Dann breche ich von eine auf die andere Sekunde in Tränen aus, weiß manchmal gar nicht warum, und da ist diese ewige traurige Grundstimmung. Freude zu empfinden wird richtig schwer und schöne, glückliche Momente halten nicht lange an und helfen nicht über diesen riesigen Berg der Lust- und Antriebslosigkeit. Wenn diese Phasen besser werden und ich aus dieser ganz abgestumpften Zeit herauskomme und da "nur" noch diese Traurigkeit und Sinnlosigkeit und Antriebslosigkeit und Müdigkeit und innere Gelähmtheit sind, komme ich mir so dumm vor und ich schäme mich und ich frage mich, ob ich mir dass alles nur eingebildet oder eingeredet habe.
Das seltsamste ist einfach, dass ich mich selbst nicht mehr verstehe.
Grüße, Ivy