Divertikulitis - OP nötig oder nicht?
Da viele von Euch betroffen sind oder jemanden haben, der an Divertikulose(itis) leidet, erhoffe ich mir von Euch eine unabhängige Meinung zu folgender Situation. Ich versuche mich kurz zu halten :)
1. milder Schub Sigma-D im September 2017 (kündigte sich über 4 Tage an, bis ich zum Arzt gegangen bin), 4 Tage stationärer Aufenthalt mit Antibiotikagabe und natürlich Diät. 4 Wochen Genesungszeit bis vollständige Wiederherstellung.
November 2017 Koloskopie und Feststellung einzelner Divertikel. Aussage der durchführenden Ärztin: „Wenn Sie Glück haben, passiert gar nichts mehr oder Sie kriegen den nächsten Schub in 30 Jahren.“
2. akuter, sehr schmerzhafter Schub im Dezember 2018. Schub kam über Nacht. Konnte kaum Laufen, Stehen, Sitzen, Liegen. Auf Eigenverantwortung Genesung zu Hause (weil Weihnachten), nach 4 Tagen Nichtbesserung wieder Antibiotikagabe. Nach einer Woche extra Harnleiterinfekt, da sich die Infektion ausgebreitet hat. Genesungszeit 5 Wochen.
Nach diesen 2 Schüben haben 2 Ärzte (Hausarzt und behandelnder Oberarzt der Notaufnahme) die Empfehlung zur Entfernung des Sigmastücks Dickdarm empfohlen, um einen 3. und vielleicht noch verheerenderen Schub zu verhindern.
Gestern war ich nun in der von mir ausgesuchten Klinik, die mich schon vorher behandelt hat und der Oberarzt diskutiert, für mich völlig unerwartet, dass er die OP ungern durchführen möchte und ich auf einen 3. Schub warten soll. Keiner weiß, ob und wann der kommt. Ich sei zu jung (34) und soll noch etwas Zeit schinden. Bei mir steht im Herbst eine Hochzeit an, Urlaub im Sommer und was eben noch so „anfällt“. Da käme ein 3. Schub äußerst ungelegen.
Er hat mir eine Woche Bedenkzeit gegeben, ob ich das wirklich möchte. JA, ich möchte das wirklich. Ich habe mich lange genug damit beschäftigt und meine Entscheidung steht fest. Ich möchte das endlich aus meinem Kopf und nicht bei jedem Zwicken Angst haben müssen, dass das jetzt der 3. Schub ist.
Bin ich da zu voreilig? Hat er Recht? Habe ich Recht? Es doch letztlich meine Entscheidung, oder? Worüber diskutiere ich eigentlich mit ihm?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? An die Operierten, wieviel Schübe hattet ihr hinter Euch, eh operiert wurde?
Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben