Wenn all die Dinge wie anatomische Besonderheiten/Erkrankungen, nicht feucht genug, zu eng durch Verkrampfung/(unterbewusste) Angst ausgeschlossen werden konnten, könnte die Frau auch Vulvodynie/Vestibulodynie haben.
Ich bin selbst davon betroffen und empfinde das Eindringen dadurch ebenfalls teilweise als extrem schmerzhaft, da mein schmerzhafter Punkt genau am Vaginaleingang an den Sekretdrüsen liegt, was für Vestibulodynie typisch ist.
Das Krankheitsbild ist leider noch nicht wirklich erforscht und daher gibt es auch noch keine bekannte Ursache bzw. Therapie. In einem solchen Fall würde ich - nach der Diagnose durch einen kompetenten Gynäkologen - empfehlen mit anderen betroffenen Frauen zu reden (z.B. gibts eine geschlossene Selbsthilfegruppe bei Facebook). Natürlich ist es auch ganz wichtig mit dem Sexualpartner darüber zu reden, da Vertrauen, Verständnis, Rücksicht und Wohlfühlen sehr wichtig ist, damit die Schmerzen nicht noch durch die Psyche verstärkt oder manifestiert werden.
Es kann helfen wie bei Vaginismus (wenn eine Vagina durch die Psyche verkrampft und zu eng zum eindringen ist) mit viel Gleitgel und einem Dilatoren Set zu „üben“. Am besten alleine, aber geht natürlich auch mit dem Partner zusammen. (Am Anfang führt man einen ganz kleinen dünnen „Dildo“ ein und wenn das schmerzlos geklappt hat, nimmt man den nächstgrößeren usw. bis man am Ende bestenfalls einen Penisgroßen problemlos einführen kann.)
Übrigens kann es auch sein, dass das Gleitgel die Schmerzen triggert. Bei mir brennen manche nämlich total und von anderen Betroffenen weiß ich, dass es da einigen so geht (wieso auch immer). Was die meisten gut vertragen ist Kokosöl oder einfach sowas wie Olivenöl aus der Küche. Das wäre also auch zumindest mal ein Versuch wert.
Wenn gar nichts helfen sollte kann man sich auch z.B. eine Betäubungssalbe vom Frauenarzt verschreiben lassen, die man vorm Sex auf die Problemstelle aufträgt. Das klingt erstmal super, aber hat auf der anderen Seite auch Nachteile, da man dann 1. den Sex wegen der Einwirkzeit immer planen müsste, 2. an der Stelle komplett taub ist, 3. eventuelle Verletzungen nicht merken würde und 4. wenn man Pech hat starke Schmerzen hat sobald die Betäubung nach dem Sex aufhört zu wirken.
Das hört sich jetzt zwar wahrscheinlich frustrierend an, aber es gibt auch Frauen, die einen Weg gefunden haben, wie sie den Sex genießen können. Mein Frauenarzt erzählte mir auch letztens erst, dass eine Patientin von ihm, die ebenfalls ausgeprägt betroffen war, mittlerweile sogar schwanger geworden und ein Kind entbunden hat. :)
Falls sich hier jetzt jemand wiedererkannt haben sollte, einfach mal Vulvodynie und Vestibulodynie googeln und ggf. beim Gynäkologen ansprechen/abklären lassen.