Meningitis - Nachwirkungen
Hallo!
Ich bin 62 Jahre und mich hat es vor elf Monaten erwischt - und auch ich kämpfe mit Nachwirkungen, mal mehr und mal weniger. Ich denke, es hängt sehr stark mit der Psyche zusammen. Ich war in Trennung (nach 42 Jahren), aber alles war noch unklar, Paartherapie halb auch nicht. Ich fuhr August 2017 auf Kur, um Abstand zu bekommen. Dort begann es am 3. Tag, eigentlich dachte ich an einen grippalen Infekt. Ich versuchte mit üblichen Medikamenten gegenzuwirken - ohne Erfolg. Dazu kamen nach ein paar Tagen noch Seestörungen...auch ein Ausschlag am ganzen Körper gesellte sich dazu. Ich brach die Kur ab, fuhr ziemlich fertig nach Hause, dachte, da könnte ich mich erholen. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer, fast unerträglich. Mein Hausarzt schickte mich sofort in die Neurologie... nach der Punktion stand fest: Meningitis, zwischendurch hieß es, eventuell doch Enzephalitis, jedenfalls konnte bald die bakterielle M. ausgeschlossen werden, Enddiagnose war akute Meningitis.
Ich war insgesamt 23 Tage dort, war zwischendurch immer wieder auf der Augenklinik, da man auch eine Augenentzündung sowie beidseitige Netzhautblutung festgestellt hat.
Im Krankenhaus gesellte sich extremer Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen dazu, Kreuzschmerzen (sicher vom Liegen und der Matratze). Ich wurde entlassen, obwohl ich noch sehr schwach auf den Beinen war, aber man riet mir dazu, um nicht eventuell noch einen Keim aus dem Krankenhaus zu erwischen...
Meine Gleichgewichtsstörungen hab ich nach wie vor, Drehschwindel ist seit Anfang dieses Jahres endlich vorbei, hab auch Übungen für das Innenohr gemacht. Ich beantragte eine Reha - das Krankenhaus hatte das nicht für nötig erachtet - und war im März für 4 Wochen in Bad Pirawarth. Dieser Aufenthalt hat mir deutlich gemacht, dass ich Klarheit brauche, vor allem was meine Beziehung betrifft. Es gab insgesamt 8 Einzelgespräche mit einer Psychotherapeutin und am Tag nach meiner Rückkehr traf ich eine Entscheidung: Ich sehe keine Chance mehr für unsere Beziehung. Ich nahm mir eine eigene kleine Wohnung, lebe jetzt mein Leben und hoffe immer noch, dass dieses "schwammige" Gefühl in meinem Kopf verschwindet. Manchmal denke ich, damit muss ich halt leben, aber auch ich muss mich immer wieder hinlegen, die Energie von vorher ist noch nicht ganz da, aber immerhin kann ich wieder viel mehr tun. Ich vermeide jeden Stress, tue Dinge, die mir gut tun, egal was andere darüber denken.
Hat noch jemand mit diesen Gleichgewichtsstörungen zu tun? Dieses komische, wattige Gefühl im Kopf bei jeder kleinsten Kopf-Bewegung?