Ansteckungsgefahr der viralen Meningitis
Sehr geehrte Damen und Herren,
Virale Meningitis ist nur so lange ansteckend, wie die Erreger systemisch (also körperweit) aktiv sind. In aller Seltenheit, kommt es doch am häufigsten vor, dass sich die Erreger z.B. durch eine Entzündung der Gehörgänge nach und nach zu den Hirnhäuten vorarbeiten, die langfristige Entzündung ist bei viralen Meningiten also ausschlaggebend, dann sprechen wir von einer chronischen Verlaufsform. Man könnte sich also höchstens in der Frühphase der viralen Erkrankung mit dem Virus an sich anstecken, was noch lange nicht heißt, dass man auch eine Meningitis bekommt, da als Erreger meistens relativ unspektakuläre Viren in Frage kommen, man also höchstens gefährdet ist, einen grippalen Infekt zu bekommen. Die Meningitis an sich ist nicht ansteckend, nur die Erreger und wenn es sich im Falle einer viralen M. nicht gerade um herpes simplex handelt besteht im Prinzip keine Gefahr, dann müsste man schon mit Liquor (Gehirnwasser) in Berührung kommen.
Bei Kindern verhält es sich nicht anders. Die meisten viralen Meningiten verlaufen ohnehin äußerst günstig und sind in maximal 2 Wochen vorbei. Bei den selteneren Fällen einer Chronifizierung (was eine ernsthafte Krankheit, die sich über Monate strecken kann) muss man sich bei viralen M. überhaupt keine Angst bei direktem Kontakt, auch nicht beim Beischlaf machen. Auch wenn Sie ein Kind mit viraler M. windeln besteht höchstens die Gefahr sich im Anfangsstadium mit dem Erreger anzustecken, was noch lange nicht heißt das sie Meningitis bekommen. Also, keine Angst!
Mit freundlichen Grüßen
Ludwig, Facharzt