Gibt es spezielle Fallübungen, um Sturzverletzungen beim Volleyball zu vermeiden?

Letzte Woche habe ich erstmals Volleyball in unserer Sporthalle gespielt. Ich habe alles gegeben und habe oft schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Hallenboden gemacht. Da ich demnächst öfter Volleyball spielen möchte, würde ich gerne erstmal das richtige Fallen lernen. Gibt es dazu spezielle Übungen? Bin für jeden Tipp dankbar. Sportliche Grüße, Froschn

Antworten (8)

Ich bin jetzt nicht der große Kenner vom Volleyball. Aber soweit ich weiß, gibt es wirklich ein "richtiges" Fallen beim Volleyball. Das nennt sich abtauchen. Wenn der Ball also soweit vor einem kommt, dass man es mit Beinarbeit/Stellungsspiel nicht mehr bekommen könnte, geht man quasi mit einem knie vorne soweit runter, dass man damit fast den Boden berührt und lässt sich nach vorne kippen, in dem Moment ist die Reichweite da, um mit gestreckten Armen den Ball zu bekommen, dann die Arme neben den Körper und vom Hallenboden so abdrücken, das man auf dem Bauch/Brust nach vorne rutsch. Sieht dann so aus, als wenn Pinguine unterwegs wären ;) Es gibt über den Dive / Abtauchen aber auch Videos bei Youtube, da ich es, glaube ich, nicht wirklich gut beschrieben haben.

Fallübungen

Beim Volleyball versucht man in erster Linie den Ball durch gutes Stellungsspiel und Beinarbeit zu bekommen. Wenn das nicht mehr reicht versucht man den Ball zu spielen ohne danach auf beiden Füßen zu bleiben; im Fallen also. Dafür gibt es einmal das Abrollen ("Japanrolle") Und das Abgleiten (Hecht). Für beide Arten sind 2 Voraussetzungen vorteilhaft. 1. Viel Körperfläche auf den Boden bringen; und diese möglichst aus Muskeln, keine Knochen. 2. geringe Fallhöhe (Hüfte durch gebeugte Knie absenken, was oft durch einen langen Ausfallschritt zum Ball erreicht wird).
Die Rolle eignet sich eher für seitliche Aktionen und kann mit ein-oder beidarmigen Ballkontakt realisiert werden. Dabei nutzt man die Bewegung der Arme als Schwungelement um den Ball knapp über dem Boden von hinten/unten zu spielen und damit die Rollbewegung zu initiieren. Aus dem Ausfallschritt zur Seite mit dem großen Zeh leicht nach innen gedreht bringt man die Arme hinter den Ball und führt diese in Spielrichtung nach. Dabei bewegt sich die Hüfte über das ausfallende Bein hinaus. Das Knie den Beins wird in die Spielrichtung des Balls geschoben und leite die erste Abrollfläche ein: der äußere Unterschenkel/Knie/ äußerer Oberschenkel des Ausfallbeins. Nach dem Ballkontakt, der durch das schieben der Schulter so gut wie Möglich hinter den Ball, geht der Arm auf der Seite der Bewegungsrichtung lang nach vorn in Rollrichtung und fängt einen Teil des Körpers ab der andere Arm versucht nahe der Hüfte mit der flachen Hand ebenfalls den Körper abzufangen und zusätzlich die Rollbewegung zu befeuern. Das unterstützt ebenso das obere bewegungsrichtungsferne Bein, in dem es relativ gestreckt nach oben über den Körper geht. Der weitere Bodenkontakt wird durch Körperseite, Rücken und Schulter der bewegungsrichtungsfernen Seite realisiert. Dazu muss der Kopf nah am ausgestreckten Arm der Fallseite bleiben. Video auf Youtube dazu: "FSU Volleyball: Can you dig it?" Oder auch Rolling (Volleyball). Geübt sollte zu Beginn mit einer Matte darunter. Wenn die Bewegung runder wird, kann die Matte dem Boden weichen.
Beim Hecht wird sich aus dem Ausfallschritt nach vorn parallel zum Boden gestreckt. Der Spielimpuls sollte eher aus den Schultern kommen da beim Beugen der Ellenbogen oft diese auch zuerst auf dem Boden auf kommen (Verletzungsgefahr). Die Hüfte wird wieder über den Fuß des Ausfallbeins hinaus geschoben und sich mit dem selben bei kräftig nach vorn abgedrückt. Nach Ballkontakt wird das Spielbrett (Fläche aus beiden an einander gehaltenen Unterarmen) geöffnet und die Hände vor/neben den Schultern auf den Boden gesetzt, um die Flugphase abzufangen. Gleichzeitig wird ein leichtes Hohlkreuz gebildet und der Bauch als Abgleitfläche genutzt. Die Hände stoßen sich nach hinten ab um Vortrieb zu gewinnen und das Kinn wird angehoben, um nicht damit zu bremsen. Die Beine werden angewinkelt und die Knie sind in der Luft.

Also ich weiß nicht, ich halt das irgendwie für übertrieben, dass man für Volleyball jetzt noch spezielle Fallübungen machen muss.

@diablolo2011: Zum Stichwort Oberschenkelhalsbruch fällt mir noch ein, dass es für alte Leute Unterwäsche mit eingearbeiteten Protektoren gibt. Gibt es sowas eventuell auch für Sportler? Oder eben irgendwelche anderen Protektoren...

Koordinationstraining

Ich würde mal den Trainer fragen, ob der Übungen kennt. Ansonsten würde ich ein Koordinationstraining empfehlen. Das hilft zwar nicht beim Fallen selbst, aber es kann helfen, dem Fallen überhaupt vorzubeugen. Davon hat man übrigens nicht nur im Sport was, denn wenn man mal alt und klapprig ist, bricht man sich dann auch nicht so schnell den Oberschenkelhals.

Wie man richtig fällt, ohne sich dabei zu verletzen, haben wir beim Judo gelernt. Aber das wird dich wohl nicht weiter bringen, wenn du Volleyball spielst.

Stimmt.

Knieschoner braucht man einfach.Ich spiele auch Volleyball, und hatte anfangs keine.Als meine Knie dann ziemlich...naja waren hab ich mir welche gekauft.Viele aus meiner Mannschaft tragen auch zusätzlich weise Kniestrümpfe, ich weis aber nicht was das bringen soll.Ansonsten heißt es einfach, auf die Knie fallen lassen wenn der Ball blöd kommt.
Es tut zwar durch die Schoner auch etwas weh, aber es dämpft einiges ab.
LG
Jenny

Knieschoner

Hallo!
Knieschoner sind schon die halbe Miete. Dann würde ich deine Mitspieler einfach mal fragen. Da kannste es dir direkt abschauen.
Grüße Tom

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