Hallo Replay
Wer nicht selbst das Problem des Stotterns hat, kann das wohl nur schwer nachvollziehen... Aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es neben dem Stottern an sich noch ein anderes Problem gibt: Man weiß, dass man sein ganzes Leben damit zu kämpfen hat. Man muss lernen, damit umzugehen und es zu akzeptieren - es gehört genaus zu dem Menschen, wie ein Bauch, oder eine Brille, oder eine Glatze... ;-) Für den Menschen selbst ist das was außergewöhnliches, die Menschen drum herum sehen das aber als ganz normal an, es gehört einfach dazu. Was ich damit sagen möchte: Wenn bereits die medizinischen Metzoden versagt haben, das STottern zu beseitigen - dann solltest du vielleicht psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, damit man dir hilft, das Stottern als ganz selbstverständlich anzunehmen. Und du kannst dir sicher sein: wenn das für dich was "normales" ist und du locker und entspannt damit umgehen kannst, dann wird auch das Stottern weniger werden. Dann machst du dich selbst nicht mehr nervös, angespannt, wenn du vor der Klasse ein Referat halten musst, und stotters weniger! Sicher wird es dann auch noch Situationen geben, in denen du besonders aufgeregt bist und etwas mehr stotterst. Aber du wirst Techniken lernen, damit umzugehen.
Google doch mal, ob es nicht in deiner Umgebung Selbsthilfegruppen gibt, in denen du mit Gleichgesinnten Erfahrungen und Tipps austauschen kannst.
Ach ja: ich habe einen Kollegen in gehobener Führungsposition in einer Bank. Er stottert. Und hat es doch soweit nach oben geschafft - es ist also keine Karrierebremse. Und er leitet mehrere Chöre - wenn er singt, dann ist das Stottern wie weggeblasen...
Habe Mut und habe Kraft, damit umzugehen. Dein Selbstbewusstsein muss nicht darunter leiden - du bist ein Mensch mit allen Guten und Schlechten Eigenschaften, und (warscheinlich...) mit einem guten Charakter. DAS ist wichtig - dein Stottern ist für alle nebensächlich!
Viele Grüße
Kermit