Hoher Blutdruck Mitte 20 - Belastbarkeit lässt immer mehr nach

Hallo ihr Lieben,

erst einmal zu meiner Person:
Ich bin 26 Jahre alt, 1, 68m groß, schlank und sportlich gebaut (konstantes Gewicht 52kg), rauche nicht und trinke nur selten Alkohol. Ich versuche mich gesund zu ernähren (viel Obst und Gemüse), trinke aber häufig zu wenig Wasser (nur 1 Liter pro Tag). Ich habe mich schon immer sportlich aktiv betätigt (Sport-Abitur, viel Joggen und Fahrrad fahren in meiner Freizeit, Fitness Studio, welches ich leider im Frühjahr aufgeben musste, weil ich durch den hohen Blutdruck nicht mehr belastbar für die Übungen war: Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit, schwarz vor Augen).

Ich leide schon seit meiner Kindheit an Blasenentzündungen, hatte auch schon Nierenbecken-Entzündungen und bekam als Kind einen Reflux gelegt. Auch als Erwachsener kämpfte ich oft mit diesem Leiden, hatte häufig Entzündungen, vermehrt Blut, Leucozyten und Eiweiß im Urin.

Ich arbeite als Erzieherin im Krippenbereich (körperlich sehr anspruchsvoll, auch häufig sehr stressig, aber ich liebe die Arbeit).

Zusätzliche Infos: Meine Eltern haben beide hohen Blutdruck und nehmen Medikamente zur Senkung ein. Meine Mutter hatte jetzt mit 59 Jahren einen größeren Herzinfarkt und befindet sich zur Zeit in der Reha. Meine Mutter leidet auch an einer Schilddrüsen Unterfunktion.


Zu meiner Geschichte bzw. Problematik:
Als bei meinem Vater Anfang letzten Jahres bei einer Operation zu hoher Blutdruck festgestellt wurde, haben wir bei mir immer mal wieder stichprobenartig den Blutdruck gemessen. Dieser war immer leicht erhöht, vor allem der diastolische Wert lag immer bei 95 oder noch höher.
In den letzten 2 Jahren bemerkte ich immer häufiger und verstärkt, dass meine körperliche Leistungsfähigkeit abnahm, mein Körper fühlte sich oft schlapp und träge an, ich konnte mich schlechter konzentrieren, Gedächtnislücken traten verhäuft auf, generell das Gedächtnis verlor an Leistung, mein Schlafbedürfnis nahm enorm zu, vor allem morgens beim aufstehen kam ich nur schwer aus dem Bett, fühlte mich schwindelig und zittrig auf den Beinen und mir wurde öfters schwarz vor Augen. Generell spürte ich, dass etwas mit meinem Körper nicht in Ordnung sei. Auch nahm ich so jede Krankheit die es auf der Arbeit gab, mit (starke Grippale Infekte, Grippe Influenza, häufige heftige brech-Durchfälle). Ich fragte mich oft, warum es mich immer erwischte, aber nicht meine Kollegen.

Vor 2 Jahren dann die Hiobsbotschaft: beim Frauenarzt wurde ein Pap3d Abstrich festgestellt, 1 Jahr hoffte ich, dass das Immunsystem den Virus bekämpfe, aber das tat es nicht. Bei einer Biopsie wurden bereits veränderte Zellen am Muttermund festgestellt, welche bei einer Konisation entfernt wurden. Danach besserte sich die Lage und ich dachte ich käme mal wieder etwas zur Ruhe. Doch mein Körper spielte weiter verrückt, bis ich schließlich eines morgens auf der Arbeit zusammenbrach: ich saß bei völliger Ruhe am Frühstückstisch auf der Arbeit (Kein Stress, keine Belastung), mir wurde ganz komisch, es fühlte sich alles so an, als sei es in Zeitlupe, ich konnte nicht sprechen, mir wurde schwarz vor Augen und ich brach zusammen. Danach hyperventilierte ich stark, war stark kurzatmig, zittrig und mein linker Arm fühlte sich ganz schlaff und taub an. Ich ließ mich direkt von meinem Vater abholen, wir fuhren zum Hausarzt, wo ein hoher Blutdruck festgestellt wurde: 185/110. Der Hausarzt verschrieb mir direkt Medikamente zur Senkung und gab mir ein Beruhigungsmittel. In dieser Woche ging es mir sehr schlecht, ich fühlte mich wie ausgeknockt, war eine Woche krank geschrieben, jede Aktivität außerhalb vom Bett fühlte sich so an als würde ich gleich zusammenbrechen. Ich war sehr zittrig auf den Beinen, Knie fühlten sich ganz weich an, und auch der linke Arm war eine Woche lang schlaff, er fühlte Sich betäubt an. Was ich mir bis heute nicht erklären kann ist, dass mein Puls konstant in dieser Woche zwischen 150-170 lag. Wahrscheinlich war jede Bewegung deswegen so anstrengend.

Nach einer Woche Bettruhe und der Medikation, welche den Körper auch erstmal umstellte, beruhigte sich das ganze wieder. Allerdings nach einiger Zeit konnte ich wieder erhöhte Blutdruckwerte messen. Daraufhin veranlasste der Hausarzt eine Überweisung zum Kardiologen. Dort wurde Ekg gemacht, welches unauffällig war. Ein Termin für eine Blutdrucklangzeit-Messung wurde vereinbart. In dieser Woche ging es mir wieder schlechter, der Blutdruck war wieder sehr hoch. Diastolischer wert sogar bis 120, systolischer um die 170. Am Tage der langzeitmessung war ich beim Hausarzt, um mir ein neues Rezept geben zu lassen und bin im Wartezimmer erneut zusammengebrochen. Ähnlich wie beim ersten Zusammenbruch, nur dass mein Arm diesmal nicht davon betroffen war. Ich wurde direkt notärztlich versorgt, auch hier wurde wieder hoher Blutdruck festgestellt. Die langzeitmessung nahm diese Werte alle auf. Als ich die Ergebnisse beim Kardiologen auswerten lassen wollte, war leider nur die Vertretung dort, welche kaum Zeit hatte und mir die Ergebnisse mitten im Flur in die Hand drückte und sagte, es sei alles in Ordnung. Ich war schockiert, denn die Blutdruckwerte und mein Zustand waren alles andere als „in Ordnung“. Ich versuchte die Situation aufzuklären, mitten im Flur mit Patienten im Rücken, der Arzt war sichtlich peinlich berührt und versuchte mich direkt abzuwimmeln.

Daraufhin stellte ich mich bei einem anderen Kardiologen vor, welcher mein Herz genauestens untersuchte. Auch dort wurde nichts gefunden, alles sei in Ordnung. Er war über die hohe Medikation schockiert und wollte diese absetzen, und mir stattdessen betablocker verschreiben, denn bei den jungen Menschen heut zu Tage liegt es nicht primär am Blutdruck, sondern am Stress, das sei aber nicht seine Baustelle, sagte er. Ich bin sehr schockiert, wie die Ärzte mit ihren Patienten umgehen und diese nicht ernst nehmen.

Daraufhin nahm ich betablocker ein, welche ich nicht gut vertrug. Mein Puls wurde extrem langsam, und auch hier fühlte ich mich durch die ständige Umstellung sehr entkräftet. Ich hatte den Eindruck die Ärzte experimentierten an mir herum und änderten jedes Mal die Medikation vollkommen, ohne der Ursache auf den Grund zu gehen. Der Blutdruck wurde wieder höher, die Belastbarkeit nahm immer mehr ab. Auch weil ich mich beim 2. Kardiologen nicht wohl fühlte, suchte ich auf Empfehlung einem 3. Auf, bei welchem ich ein belastungs ekg durchführen ließ. Zu dieser Zeit waren meine Blutdruckwerte wieder sehr hoch, das ekg wurde schon nach kurzer Zeit abgebrochen. Bei dem auswertungsgespräch fühlte der Kardiologe meinen Puls, der bei 100 lag, was normal sei. Zum ekg sagte er, dass eine Doppel Kurve gemessen wurde, deswegen sei die Messung ungültig. Obwohl meine Blutdruckwerte sehr hoch waren, verharmloste er das ganze, obwohl ich schon nach kurzer Zeit das belastungsekg abbrechen musste, weil mir schwarz vor Augen wurde und die Werte extrem hoch waren, veranlasste er kein neuen Termin, um eine gültige Auswertung zu erzielen. Mittlerweile fühlte ich mich hilflos. Ich tat alles mögliche, der Ursache auf den Grund zu gehen, doch die Ärzte ließen mich im Stich. Stichwort: Stress, oder für Blutdruck gibt es oft keine Ursache.

Für mich dennoch auffällig: mein Körper nimmt seit ca. 2 Jahren an Leistung ab, seit 2 Jahren habe ich diese Blutdruck Zusammenbrüche, aber es gibt keine Ursache dafür und ich soll mich mit meinen 26 jungen Jahren damit abfinden? Obwohl der Blutdruck auch unter Medikation nur schwer in den Griff zu bekommen ist? Meine Mutter hatte in So jungen Jahren keinen Bluthochdruck und trotzdem jetzt schon einen Herzinfarkt erlitten. So ganz harmlos finde ich die ganze Geschichte nicht, wenn ich doch mit so jungen Jahren und einem relativ gesunden Lebensstil schon solche Werte habe und mich so kraftlos fühle und ständig zusammenbreche, aufgrund des hohen Blutdrucks.

Weiterhin kann ich nur sagen, dass der Blutdruck trotz der Medikation immer wieder stark schwankt. Mittlerweile nehme ich amlodipin 5 mg und candecor 16mg. Der diastolische wert liegt trotzdem immer noch sehr häufig bei 100, der systolische schwankt sehr stark (150-160, mal auch 130 nur). In den letzten Wochen bekam ich zusätzlich auch noch starke Sehstörungen, konnte kaum Auto fahren, musste mitten auf der Autobahn anhalten, gefährliche Situationen. Auf der Arbeit war es unerträglich, denn man sah alles verschwommen. Auch dies ließ ich ärztlich abklären. Meine Augen sind einwandfrei, keine Schäden. Auch hier die Vermutung, dass es am hohen Blutdruck liegt, da ich auch nur phasenweise so schlecht sehe. Was mir noch auffiel, ist dass ich immer mal wieder solche Schübe mit einem knötchenartigen Hautausschlag bekomme, für den ich bis heute keine Ursache gefunden habe. Teilweise richtige Pusteln. Auch bei aktuellen Teststreifen für Blasenentzündungen ist der Eiweiß Gehalt immer stark erhöht.

Vergangene Woche erneut ein Bluthochdruck-Zusammenbruch mit starken abrupt eintreffendem kopfstechen. Daraufhin wurde ich in die notärztliche Ambulanz eingeliefert, wo erneut sehr hoher Blutdruck festgestellt wurde. 180/120. Die Kopfschmerzen waren sehr plötzlich und unerwartet, aber auch genauso unerträglich. Ich musste richtig weinen vor schmerzen. Die Ärzte dort vor Ort versuchten sich ein Bild von der Situation zu machen, ich war wieder sehr wackelig und erschöpft. Sie haben mich wieder aus der Notaufnahme entlassen, mit einer Überweisung für ein Schädel MRT mit Verdacht auf Migräne. Wieder einmal war ich sprachlos, denn dieser Zusammenbruch kam sicherlich nicht von einer Migräne, sondern aufgrund des hohen Blutdrucks. Morgen komm ich ins Schädel MRT, ich bin gespannt was dort bei herauskommt.

Heute hatte ich bei meinem verlässlichen Hausarzt ein gültiges Belastungs-EKG (Blutdruck in Ruhephasen immer noch bei 150/100). Was auffällig war und meine Beschreibung aus dem Alltag widerspiegelt ist, dass der Blutdruck Bei kleinster Belastung schon stark ansteigt. Auch mein Ruhepuls liegt bei 110.

Nach 4 Minuten Radfahrern und einer wattzahl von 50, Puls: 126, Blutdruck 175/110.
Bei 75 Watt Leistung (Puls: 151, BD: 190/110),
Bei 100 Watt Leistung (Puls: 179),
Bei 125 Watt Leistung (Puls: 184, BD: 200/100),
Ab dort mussten wir leider schon abbrechen, weil mir wieder ganz schwindelig wurde, teilweise auch Atemnot. Nach Belastung war der Blutdruck wieder auf 150/110.

Das belastungsekg- zeigte mir, dass ich mir nicht einbilde, dass kleinste Belastung schon sehr anstrengend für mich ist und den Blutdruck in die Höhe treibt, die Hausärztin sagte mir, dass das für mein junges Alter und für meine Statur eher untypisch sei, vor allem weil ich früher auch viel Sport getrieben habe. Ob die Werte nun wirklich so auffällig sind, das hat sie mir nicht gesagt, vielleicht kann mir jemand von euch dazu noch einmal näheres sagen.

Morgen geht es zum Schädel MRT, ich denke nicht, dass dort etwas gefunden wird. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und kann mir sagen, was ich noch in Erwägung ziehen kann? Oder muss ich mich einfach damit abfinden, dass ich in dem Alter einfach hohen Blutdruck habe. Dennoch für mich beängstigend ist, dass dieser Höhe Blutdruck trotz Medikation schwer zu behandeln ist.

Ich danke euch für eure Zeit und Geduld und hoffe auf gute Ratschläge!!!

Liebe Grüße

Antworten (2)
Bluthochdruck - Wieso ich?!

Hallo liebe Coco018,
ich möchte Dir als erstes einmal danken, dass du den Mut besitzt und Dir die Zeit genommen hast deine Krankheitsgeschichte hier so offen zu äußern.
Ich weiß von mir selbst wie schwierig das sein kann, denn ich habe auch lange mit dem Gedanken gespielt ob ich hier überhaupt einen Eintrag im Forum zurück lassen werde.
Schließlich hat mich aber dein Beitrag besonders ergriffen, weil es zum Teil mit meiner eigenen Krankheitsgeschichte übereinstimmt.
Daraufhin habe ich beschlossen, mich hier zu offenbaren, weil es vielleicht auch der Allgemeinheit helfen könnte, Betroffene vielleicht hier ebenso Bestätigung finden könnten und so in einem das Gefühl des nicht-allein-seins entsteht.
Zu meiner Person Ich bin männlich, 25 Jahre alt, 1, 84 m bei 68-70 Kg und sportlich gebaut.
Ich treibe regelmäßig Sport, trinke 1, 5-2 Liter Flüssigkeit am Tag mit 2/3 Wasser, verzichte komplett auf Alkohol und Rauchen, Drogen und ernähre mich fast rein vegetarisch.
Ich befinde mich noch in der Ausbildung zum Erzieher, die ich voraussichtlich dieses Jahr abschließen werde.
Familie:
Mein Vater pflegte vor einigen Jahren noch einen ungesunden Lebensstil. Er raucht nun schon seit 36 Jahren und ist vor etwas mehr als einem Jahr auf eine E-Zigarette umgestiegen.
Bekannt ist das mein Vater seit kurzem einen bestätigt zu hohen Blutdruck hat. Er nimmt nun Medikamente und ist gut eingestellt.
Meine Mutter hat ein Schilddrüsenproblem und nimmt Jodtabletten dagegen. Sonst lebt sie durchschnittlich gesund.
Krankheitsgeschichte
Seit etwas mehr als zwei Jahren habe ich jetzt schon mit Bluthochdruck und weiteren Symptomen zu kämpfen, welche mich physisch, psychisch und sozial ziemlich belasten.
Es war an einem Sonntagnachmittag Ende April 2017. Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt und war gerade dabei etwas am PC zu schreiben. Ich glaube es handelte sich um eine Hausarbeit, die ich noch schnell fertigstellen musste.
Dabei war ich ein wenig gestresst, aber nicht viel mehr als sonst. Vielleicht war das aber der ausschlaggebende Punkt. Denn es begann sich jetzt etwas in mir etwas aufzustauen, ohne, dass ich wusste woher es kommt. Ich bekam plötzlich Herzrasen und Thoraxschmerzen mit Unwohlsein und war überfordert damit. Ich spürte wie mein Herz schneller und schneller wurde. Ich begann zu hyperventilieren, hatte Angst, dann noch mehr Angst. Ich konnte jetzt gefühlt jeden Herzschlag im ganzen Körper spüren und verfiel in Panik. Es war nicht mehr auszuhalten und so wählte ich den Notruf.
Ich wartete etwa 5-10 Minuten und dann kam der Rettungswagen. Auf dem Weg ins Krankenhaus versuchten mich die Rettungssanitäter zu beruhigen, was aber nicht wirklich gelang. In der Notfallambulanz wartete ich ein wenig, aber die Anspannung hielt an.
Erst als ein junger Assistenzarzt mit mir sprach und mir Nitrospray verabreichte wurde es besser. Mein Blutdruck war bei 197/90 und begann sich langsam zu senken. Ich wurde stationär aufgenommen und verblieb einige Tage auf der Station.
In den kommenden Tagen begann eine Reihe von Untersuchungen. Darunter ein EKG, wobei ein inkompletter Rechtsschenkelblock festgestellt wurde. Weiterhin folgte ein Ultraschall Abdomen und ein Thorax-Röntgen die beide nichts ergaben.
Bereits einigen Wochen nach dem ich mit Herzrasen in der Notfallambulanz war, lieferte ich mich dort selbst ein, weil ich erneut Herzrasen mit dem deutlichen Anstieg des Blutdrucks mit 174/82 bekam. Dort wurde ich allerdings wieder weggeschickt, weil „alles okay“ sei.
In meiner Hausarztpraxis bekam ich eine Sonographie Abdomen, die nichts ergab. Es folgten ein MRT des Oberbauches, ein Ultraschall der Nebennieren und ein Schädel-MRT (wegen der Kopfschmerzen), die alle nichts ergaben.
Letztes Jahr hatte ich dann noch, nach dem ich meine Hausärztin dazu aufforderte ein endokrinologische Blut-und Urinuntersuchung zur Abklärung der Hormonausschüttung, welche auch ohne Ergebnis blieben. Die habe ich durchführen lassen, da meine Mutter eine Schilddrüsenerkrankung hat und ich mit einer Entzündung oder Überfunktion dieser bei mir gerechnet hatte.
Spätestens da begannen meine Begleiterkrankungen. Ich habe seit dem ich das Gefühl habe mit mir stimmt etwas nicht, wobei ich durch den ersten KKH Aufenthalt bestätigt wurde, verschiedene sich verschlimmernde Begleiterkrankungen entwickelt, die meiner Meinung nach zum großen Anteil an dem Bluthochdruck liegen.
Das wären zum einen die Schlafstörungen, durch die ich kaum mehr als 3 Stunden pro Nacht Schlafen kann und die mich am allermeisten physisch und psychisch belasten. Beim HNO-Arzt habe ich ein Screening durchlaufen, das eine eventuelle Schlafapnoe ausschließen konnte. Wenn ich so recht darüber nachdenke habe ich die Schlafstörungen schon lange vor der Diagnose, sie sind aber schlimmer und unberechenbarer geworden.
Zu der Schlafstörung kommen Angststörungen hinzu. Diese habe ich durch mein verlorenes Körperbewusstsein, aufgrund des Misstrauens in meinen Körper durch ständige undefinierbare Schmerzen in der Herzgegend, ausgelöst durch die Hypertonie entwickelt.
Zu meiner Angsterkrankung hatte ich letztes Jahr schon einen Aufenthalt auf einer Psychosomatischen Station. Dort konnte ich einige Erkenntnisse zu meinem Körper sammeln und Menschen mit anderen Erkrankungen kennen lernen können, aber an meiner eigenen hat sich nicht wirklich etwas verändert. Ich habe vielleicht mehr über den Zusammenhang meiner Erkrankungen, die ich habe erfahren, aber das Störungsbild ist seit dem unverändert.
Ebenfalls eine Begleiterkrankung ist meine Depression, die auf das ständige auf und ab in meinem Leben und die Unsicherheit zurückzuführen sind. Ich habe durch das vielseitige Störungsbild der Reihe von Erkrankungen die ich mit mir herumtrage einen eingeschränkten Alltag. Das frustriert mich unheimlich und manchmal habe ich auch schon die Frage gestellt wieso ich eigentlich noch lebe, weil mir meine tiefe Verzweiflung der ausweglosen Lage und die Unfähigkeit etwas an der Hypertonie zu ändern mich sehr belasten. Außerdem verstehen mich ein Großteil meines Familien- und Freundeskreises nicht und nehmen mich eben nicht ernst genug.
Meine Hausärztin ist ratlos und auf die Forderung nach Überweisungen zu anderen Ärzten sage sie „es sei schon alles abgeklärt“. Auch hier habe ich wieder das Gefühl nicht ernst genug genommen zu werden. Das bekräftigt mich mir eine neue Hausärztin zu suchen. Die meisten Ärzte, die ich bisher kennen gelernt habe, haben mein Problem eher versucht zu pauschalisieren und relativieren. Das hat mir in den meisten Fällen nicht geholfen, mich aber wenigstens dabei geholfen, dass ich nicht allein bin mit dem Problem.

Ich kann und will allerdings noch nicht akzeptieren dass ich jetzt Hypertonie habe und es bisher keine Ursache dafür gibt!
Aktuelle Situation
Ich bin für mein psychisches Wohlbefinden seit ungefähr einen ¾ Jahr in ambulanter psychologischer Behandlung. Ich leide auch unter einem Weißkittelsyndrom, sodass der Blutdruck immer verfälscht ist. Mehrere Langzeitmessungen ergaben dennoch er ist zu hoch. Für meinen Blutdruck nehme ich 5mg Amlodipin, außerdem freiwillig Vitamin- und Mineralstofftabletten. Ich habe mich erst ziemlich dagegen verwehrt jegliche Präparate zu mir zu nehmen. Allerdings muss ich mich damit abfinden und habe schließlich nachgegeben, obwohl ich immer noch strikt dagegen bin. Meine Blutdruck messe ich schon gar nicht und wenn dann ist er sowieso zu hoch, weil ich zu angespannt bin und eine Erwartungsangst entwickle.
Dennoch versuche ich die Krankheit nicht mein Leben bestimmen zu lassen. Ich spreche mit vielen Menschen über meine Leiden, treibe trotzdem Sport und schreibe das was ich fühle auf oder verfasse es in Gedichte.
Im Juli habe ich einen Termin zum Kardiologen, der eine eventuell bestehende pullmonale Hypertonie abklären soll. Darauf bin ich sehr gespannt, aber mache mich nicht verrückt.
Tipps
Zu deiner Krankheitsgeschichte kann ich nur sagen, dass du dran bleiben musst. Genau so wie ich solltest du erst einmal alles medizinisch abklären lassen, wenn nötig auch auf eigene Faust! Denn wie ich bereits erwähnt habe, versuchen dir Ärzte in erster Linie Medikamente zu verschreiben und schauen nicht ganzheitlich auf dein Krankheitsbild! Du solltest also all deine Befunde bei dir tragen und zu anderen Ärzten gehen um dich beraten zu lassen. Das kann, muss aber nicht helfen. Jedenfalls sind mehrere Meinungen zu einem Thema ausschlaggebender und können vielleicht einen neuen Pfad ebnen.
Fragen, die Du dir stellen kannst:
Wie fühle ich mich im Moment psychisch?
Habe ich das Gefühl ernst genommen zu werden?
Was kann ich selbst tun um meine Situation zu ändern?
Bin ich aktuell, abgesehen von meinen Problemen zufrieden?
Alternative Heilmethoden?
Selbsthilfegruppe?
Ich hoffe Dir kann das eventuell weiterhelfen und du fühlst dich ein wenig verstandener und nicht so allein! Denn da draußen gibt es nicht nur Dich und mich, sondern viele andere Menschen die vielleicht sogar die gleichen Probleme haben. Bitte gib nicht auf, denn auch wenn es schwer fällt zu glauben, dass es besser wird kommen Tage die dein Leben lebenswerter machen werden.
Falls Du noch Fragen hast, stehe ich gern zur Verfügung.
Du bist nicht allein! Gute Besserung!

LG leveldown

Puschel_66

Hallo Coco,
für ein "Persönchen" wie Dich sind diese Werte natürlich nicht akzeptabel! Blutdrucksenkende Medikamente sind auf Dauer KEINE Alternative.

WAS IST DIE URSACHE??? Das muss definitiv herausgefunden werden - sprich Ursachenforschung. Aber das musst Du im Prinzip selbst organisieren!

LG

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