Ich kann einfach nicht aufhören

Eins vorweg: es geht mir hier nicht darum, ob ich sexsüchtig bin oder nicht und ich brauche auch keine Kommentare wie "is doch normal, mach ich auch, usw." oder so was! Ich möchte einfach nur, dass es aufhört ...

Ich bin 22 und komme nicht von SB und Sexfilmen weg.

Zuerst zu meiner Vorgeschichte. Sexualität war bei uns zu Hause nie ein Thema. Es war zwar kein Tabu, aber es wurde eigentlich nie über SB, Petting, Sex o.ä. gesprochen. In der dritten oder vierten Klasse hatte ich zum ersten Mal so was Ähnliches wie Aufklärungsunterricht. Unsere Lehrerin erzählte uns den Unterschied zwischen Mann und Frau und wo die kleinen Babys herkommen. Ich wusste noch nicht wie Sex oder SB funktioniert, aber ich begann meinen Penis zu streicheln, weil Sex ja angeblich so schön war. Die Aufklärung durch meine Eltern, bestand aus einem Buch, das sie mir einfach nur hinzulegen - "Wie gehts - wie stehts?" von der BZgA. Dort erfuhr ich, dass beim Sex der Penis in der Scheide rein und raus bewegt wird. So begann ich, mit der Hand die entsprechenden Bewegungen nachzuahmen und kam so zur SB. Ich machte es immer im Bad, wohin ich mir die Bild-Zeitungen der letzten Tage mitnahm, deren Seite-1-Girls mir dabei "zusahen". Ich hatte wohl schon Orgasmen, jedoch noch keinen Samenerguss. Ich wollte mich immer über diesen Punkt hinaus stimulieren, weil ich dachte, da käme noch etwas, aber ich konnte nach diesem merkwürdigen Gefühl an meinem Penis, dass ich nicht einordnen konnte, einfach nicht mehr weiter machen, obwohl ich es mir jedes Mal fest vornahm. Irgendwann hatte ich dann meinen ersten feuchten Traum und von da an onanierte ich immer. Dennoch nahm ich mir vor, danach weiter zu machen, was ich nicht schaffte.
Ich ging nach dem Mittagessen aufs Klo, wo ich mich einschloss und dies wurde für mich wie zu einem Ritual. Ich fühlte mich damals schon ziemlich mies danach, obwohl ich nicht wusste warum, aber ich konnte es Tag für Tag einfach nicht lassen. Bereits zum Ende der Grundschule hatte ich sexuelle Phantasien (z.B. einen Dreier, wobei ich nicht so recht wusste, wie Sex zu dritt überhaupt geht), die ich mir für mein damaliges Alter nicht erklären kann, da Sexualität bei uns kein Thema war. Auf dem Gymnasium hatte ich dann "richtigen" Aufklärungsunterricht, wobei nur die "Mechanik" der Fortpflanzung erklärt wurde (Zellteilung, die Periode der Frau, usw.).
Ich fand es damals erregend, im Lexikon die Begriffserklärungen zu Dingen wie Scheide, Brüste, Sex usw. durchzulesen. Als ich dann das Internet für mich entdeckte, begann ich auf "seriösen" Seiten wie Wikipedia damit und endete auf solchen mit schmutzigen Bildern und Videos. Mit einem eigenen Computer wurde ich dort dann bald Stammgast und die Dinge, die ich mir ansah, wurden immer versauter. Ich wurde bei all den Dingen nie erwischt. Seit ich nach dem Abi zu Hause ausgezogen bin, brauchte ich mir darüber ohnehin keine Gedanken mehr zumachen.

Jetzt sehe ich mir Sexfilme an, während ich mit einer Hand in Erotik-Foren chatte und die andere Hand in meiner Hose habe. Ich habe es mir auch schon vor der Web-Cam besorgt, während mir Frauen dabei zuschauten ... Einmal hat mir eine von ihnen Nackt-Bilder von sich geschickt, zu denen ich dann SB gemacht habe, während sie mir dabei zusah und wir nebenher erotisch chatteten.

Ich habe die viele Szenen, Bilder und Filmchen, die ich mir angesehen habe, noch klar vor Augen, obwohl ich sie so gern vergessen würde. Zum Beispiel: Ich war als Kind (vielleicht 11 oder 12 Jahre alt) mal im Schwimmbad und dort war eine Frau mit sehr weiblichen Rundungen in einem knappen Bikini. Ich bin getaucht und habe sie unter Wasser beim Schwimmen beobachtet, bis ich einen Ständer bekam. Kurz darauf bin ich dann aufs Klo gegangen und hab‘s mir dort gemacht, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.

Ich kann mein Verhalten nicht kontrollieren!
Wenn ich einmal davon ergriffen bin, komme ich erst wieder zu mir, wenn ich gekommen bin.
Auslöser können alles Mögliche sein: Eine hübsche Frau auf der Straße, das Ausziehen zum Duschen, das Aufwachen mit einer Morgenlatte ... ich könnte diese Liste ewig weiterführen. Dann setze ich mich vor den PC und vergesse sogar Essen oder mein Berufsleben. Es ist nämlich nicht nur ein kurzes "Rauf-Runter-Fertig", sondern es dauert - ungelogen! - mehrere Stunden (meist zwischen drei und fünf) in denen ich Sexfilme schaue oder Phantasien nachhänge, bis ich mich endlich kommen lasse (ich verzögere es viele Male)und das Ganze vorbei ist.
Das passiert mindestens alle zwei Tage. Ich vernachlässige mich selbst und ordne alles dieser „Sucht“ unter.

Ich hatte noch nie eine Freundin und demzufolge auch noch nie Sex. Ich glaube, das ist auch gut so, sonst würde ich nicht ständig SB machen, sondern wäre stattdessen auf der Suche nach bedeutungslosem (und u.U. teurem) Sex.

Wenn ich "normal" bin, ist mir Sex, SB, usw. eigentlich überhaupt nicht wichtig. Dann stelle ich dies auch bei der Suche nach einer Freundin hinten an und würde nicht gleich mit ihr ins Bett wollen.
Eigentlich bin ich ganz anders als während dieser "Anfälle"!

Ich möchte damit aufhören, aber ich kann mich nicht gegen dieses Verlangen wehren. Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte. Ich leide darunter, nicht nur weil jedes Mal so viel Zeit dabei verloren geht.

Ich freue mich über hilfreiche oder verständnisvolle Kommentare und Leidensgenoss(inn)en. Offene Fragen bitte einfach stellen. Danke in Voraus!

Antworten (32)
Ich kenne das

Vieles was mein_problem beschreibt kenne ich auch.
Es geht nicht darum dass ich oft Lust habe und es mir oft mache sondern darum, dass ich dann an nichts anderes mehr denken kann und alles andere vernachlässige bzw gar nicht mehr mache - wirklich alles auch wirklich wirklich wichtige Dinge. Ich will ja gar nicht komplett aufhören aber ich will es selbst steuern und auch zu mir selbst sagen können "´Jetzt geht es nicht" - aber das schaffe ich im Moment nicht ...

Ich will mir professionelle Hilfe suchen - gibt es dafür spezielle Therapien oder kann ich damit auch zu einem "normalen" Psychologen gehen?

Moderator
...

Da gebe ich Rainbow vollkommen recht!

...

"Ich stelle es mir so schön vor, dass wenn es dann mal endlich so weit sein sollte ja nur eine Enttäuschung werden kann, oder?"
das mit ziemlicher Sicherheit, denn du läufts nem Traum hinterher und Träume sind Idealvorstellungen. Nur wer entspricht schon nem Ideal? Du nicht und die entsprechende Frau auch nicht. Also Crash!
Aber bei deinen Ängsten und Selbstzweifeln wird diese Situation vermutlich nie eintreten.

Wenn ich mal so auf meine Phantasien und "Wünsche" achte, verhärtet sich bei mir nicht nur etwas in der Hose ;-) sondern auch der Verdacht, dass ich mir mein erstes Mal wünsche. Eigentlich dreht es sich immer alles darum, den weiblichen Körper, die weibliche Lust und Sex kennenzulernen - auch wenn ich bis heute noch nie eine Frau (in Echt) nackt gesehen habe oder von einer Frau mal mehr gespürt hätte als eine Händedruck …
Ich stelle es mir so schön vor, dass wenn es dann mal endlich so weit sein sollte ja nur eine Enttäuschung werden kann, oder?

So sehr ich es mir wünsche, habe ich aber auch gleichzeitig Angst, dass ich danach nicht nur nach SB und Sexfilmen süchtig bin, sondern auch nach Sex. Dann würde ich vermutlich wahllos Frauen für schnellen Sex suchen oder wenn ich eine Beziehung hätte diese kaputt machen, weil ich immer Sex will.
Die Tatsache, dass ich mich praktisch nie traue Frauen anzusprechen wird mit dieser Angst im Hinterkopf nicht unbedingt einfacher - oder habe bin ich nur wegen dieser Angst soviel Scheu? Ich möchte nämlich nie die Gefühle anderer verletzten und eine Frau auf Sex zu reduzieren (was meine Sucht ja womöglich machen würde), finde ziemlich schlimm und kann ja auch zu keiner guten Beziehung führen!

@mein_problem

Na dann viel Erfolg bei deiner Selbsttherapie!

Moderator
Hallo "Mein Problem"!

Wenn ich das so höre, "therapierst" du dich gerade selbst... Finde ich sehr gut und bemerkenswert. Ich hab das Gefühl, du hast seit dem ersten Post hier viel mehr in und an deinem Leben verändert, wie in den 5 Jahren vorher. Das lässt vermuten, dass es doch ganz hilfreich war, hier mal offen das Problem auszusprechen. Reden hat ja noch nie geschadet... Trotzdem: verlier die Hilfe über einen Fachmann nicht aus den Augen. Auch wenns dir jetzt gut geht - viel zu tun - es kann ja wieder anders kommen...

Es ist auch gut, immer mal wieder was von dir zu hören. Behalte das bitte bei!

Somit wünsche ich dir noch schöne Tage vor und vor allem schöne Tage am Weihnachtsfest!

Viele Grüße
Kermit

Hallo

Hallo
Auch wenn du, Rainbow14, das vielleicht anders siehst, aber ich finde mein Verhalten in keiner Weise „normal“! Es mag ja sein, dass man sich in der Pubertät mehr damit beschäftigt, aber nicht so wie ich es hier beschrieben habe und mit 22 sollte ich aus dem Alter wohl raus sein, oder? Das empfinde ich nicht als Selbstwahrnehmungsstörung.

Eventuell habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt: Sexualität ist ja nicht schlechtes und gehört zum Leben dazu. Aber ich möchte sie ausleben, wenn ich möchte und nicht wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe.

@Kermit: Dein Beispiel mit dem Alkoholiker ist ja schön und gut, aber für mich ist in diesem Fall der Alkohol Sex, SB usw. und die anderen Getränke sonstige Zärtlichkeit, Zuneigung, Aufmerksamkeit usw. Als Grundbedürfnis würde ich hier nämlich Liebe ganz allgemein benennen.

Ob sich etwas in meinem Leben verändert hat? Höchstens indirekt.
Bisher habe ich immer versucht ganz darauf zu verzichten, jetzt öffne ich gelegentlich mal das Ventil und lasse Druck raus – um es mit Rainbow14s Bild zu sagen. Auch bin ich derzeit so beschäftigt wie lange nicht mehr und habe nicht viel Zeit um auf dumme Gedanken zu kommen. Zudem sieht man bei der derzeitigen Witterung nicht wirklich viel nackte Haut oder weibliche Rundungen, was es mir zusätzlich einfach macht, nicht so oft daran zu denken. Und bei den Temperaturen ist meinem „kleinen Freund“ so kalt, dass er, wenn ich nach Hause gelaufen bin, erst mal eine ganze Zeit nicht mehr stehen möchte ;-)
Außerdem habe ich begonnen, mein Handeln aktiv zu steuern bzw. zu hinterfragen. Ich dränge es nicht mehr weg und lasse mich dann später davon überrennen, sondern merke, wenn sich was regt und kann mich dann z.B. gezielt mit Sport machen o.ä. beschäftigen, was dem „Anfall“ entgegenwirkt. Oder ich frage mich, warum ich jetzt diese oder jene Gedanken habe oder dieses oder jenes machen oder anschauen will. Auch so kann ich „Grundbedürfnis“ von „Sucht“ besser trennen.

Vor ein paar Wochen ist eine neue hübsche Nachbarin in die Wohnung unter mir eingezogen. Natürlich war sie dann auch schnell Teil meiner Phantasien. Doch dann habe ich mich gefragt, ob jemals etwas davon Wirklichkeit werden kann und ich kam zu dem Entschluss: jedenfalls nicht, wenn ich so weiter mache. Zum einen, weil ich sie auf diese Weise nicht kennenlerne, und zum anderen, weil ich mich komisch dabei fühle, wenn ich sie dann sehe – so reduziere ich sie ja nur auf Sex bzw. SB … ich kann‘s schlecht erklären, aber vielleicht versteht ihr mich ja auch so …

Viele Grüße!

Moderator
@Rainbow

"Ruhig Brauner!"
psst: ich bin Kermit und nicht Fury ;-) Quack!

grins! Friede! ich find dich ja gut...

@Kermit

Ruhig Brauner!
Ich sag ja ix gegen eure Beratungsrunde. Aber auch ich hab eben das recht meine Meinung zu schreiben, oder?
Also von mir aus kannst du doch deine Beraterrolle weiter ausleben, jedem seinen Lebensinhalt!
Ich habe auch nie gesagt das ich Experte bin oder?

Nur wenn nach Schritt 1 eben kein Schritt 2 kommt, bzw. wie in eurem Fall man auf der Stelle tänzelt, nutzt keinem etwas.

Aber sorry für die Störung ....

Moderator
...

@Rainbow
Deine meisten Beiträge finde ich gut - hier habe ich mir bei deinem ersten Beitrag einen Kommentar verkniffen. Jetzt isses doch soweit!
Deine Einstellung ist nicht automatisch die einzig wahre und richtige. Und ich weiß auch nicht, wieviele Jahre oder Jahrzehnte du Erfahrung in der Beratung und Begleitung von Menschen mit Problemen hast...

Man kann jemanden einen Rat hinkotzen - friss und mach was draus oder stirb - oder man kann auch einen Schritt mehr gehen. Zu einer guten (und professionellen) Betreuung gehört auch die Begleitung. Und das bedeutet, dass man nach dem ersten Schritt (hier: das Niederschreiben des Problems) auch den zweiten betrachtet. Wie geht der Mensch damit um, sein Problem dargelegt und einen Rat erhalten zu haben. Und man muss dann auch den dritten SChritt machen: braucht er nach dem zweiten Schritt noch Hilfe, Beistand, Begleitung Rat, um weiter zu gehen.

Im Übrigen glaube ich, dass du das Problem von "mein Problem" nicht verstanden hast.

Normalerweise liebe ich deine kurzen, prägnanten und passenden Kommentare, hier halt ausnahmsweise mal nicht ;-)


@mein Problem:
Schön, dass die guten Tage überwiegen. Was dich aber nicht vom Schritt zur professionellen Hilfe abhalten darf!!!!
Das mit dem vollständigen Verzicht auf SB da stimme ich Rainbow voll zu. Mein Beispiel dazu wäre: Es wäre genauso, als würde ein Alkoholiker gar nichts mehr trinken - auch nichts alkoholfreies. Das würde sein Leben gefährden, weil eines der Grundbedürnisse nicht erfüllt wird.

Was mich trotzdem etwas wundert: du kämpfst doch schon sehr lange mit dem Problem. Warum schaffst du es denn ausgerechnet jetzt, das etwas in den Griff zu bekommen? Hat sich was in deinem Leben verändert?

Viele Grüße
Kermit

@mein_problem

Ich bin kein Experte für Sexualität. Diesen IDIOTISCHEN Zusatz hat mir die Forenleitung gegeben, weil es ihnen wohl doch zu blöd war mich ganz aus dem Forum zu kicken. Tja so geht‘s einem hier bei paradisi, wenn man zu oft seine ehrliche Meinung sagt.

Aber mal zu deinem "Problem".
Jeder der deine Texte liest, sieht doch 100%ig das du zumindest eine fette Selbstwahrnehmungsstörung hast. Denn du beschreibst im ersten Teil etwas das völlig normal ist und das Millionen Jungs in der Pubertät genau so erleben. Ich übrigens auch!
Man bekommt bei jeder Gelegenheit eine Erektion und SB ist das Hobby No1 in dem Alter! Daran ist nix schlimmes.

Ok, das du jetzt, mit 22 noch keine echte Kontrolle über deine Sexualität hast, das ist nun das echte Problem. Aber auch damit biste nicht allein, oder was meinst wovon Sexualtherapeuten leben?
Und mal so nebenbei, dein Vorhaben ganz auf SB zu verzichten wird auf Dauer nicht funktionieren. Denn es ist grad in deiner Situation in etwa so, als ob man einem kochendem Kessel das Entlüftungsventil abdreht. Im Inneren kocht es weiter und irgendwann … BUM!

Du musst halt lernen mit etwas völlig normalem, wie eben SB, kontrolliert umzugehen. Aber ich bezweifle das du das hier online lernst.

Ob du letztlich professionelle Hilfe annimmst oder eben noch Monate hier textest, ist deine Entscheidung. Aber alles Gute von mir!

Hallo "Rainbow14"

Erst mal Danke für deinen Kommentar und dafür, dass du scheinbar alle vorherigen Beiträge gelesen hast.

Dass ich ein Problem habe, weiß ich auch (was meinst du warum ich diesen Namen gewählt habe).
Leider weiß ich nicht was du mit deinem Kommentar bezüglich „Selbstwahrnehmung und ein noch viel größeres Problem mit seiner Sexualität“ meinst und würde mich freuen, wenn du - als "Experte" für Sexualität - es mir erklären könntest.

Ich wehre mich nicht gegen professionelle Hilfe, auch wenn das für dich offenbar den Anschein hat. Wie du ja aus eigener Erfahrung weißt, geht es einem oft schon besser, wenn man sich mal endlich etwas von der Seele reden/schreiben kann. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, ist das mit der „Online-Therapie“ auch gar nicht mal so falsch.
Wenn du schon mal in einer vergleichbaren Situation wie meiner warst, wirst du sicherlich wissen wie viel Überwindung es für mich war, mein Problem hier offen – wenn auch anonym – zu schildern. Und du wirst sicherlich auch verstehen, dass professionellen Hilfe durch einen Psychiater mir zumindest eine Gesicht gibt und es deshalb ein für mich äußerst schwieriger Schritt ist, den ich aber behutsam zu gehen versuche.

Hallo Kermit

Ich habe mal gute und mal schlechte Tage, aber die guten überwiegen :D
Es fällt mir mittlerweile leichter auch mal die Notbremse zu ziehen oder "brenzlige" Situationen bewusst zu vermeiden.

@Kermit + @mein_problem

Nichts gegen eure öffentliche OnlineTherapie, aber das "mein_problem" ein echte Problem mit seiner Selbstwahrnehmung und ein noch viel größeres Problem mit seiner Sexualität hat, ihr euch aber in den ganzen Argumentationen arg im Kreis dreht, habt ihr schon gecheckt oder?

Du "Kermit" hast ja schon gesagt das da nur ein Psychiater (glaub Psychologe bringt da nix mehr) helfen kann.
Du "mein-problem" wehrst dich gegen professionelle Hilfe und textest lieber hier noch die nächsten Monate weiter.

Man kann aber nur Menschen helfen, die bereit sind Hilfe anzunehmen.
Insofern ist das ganze eine Sackgasse!

Moderator
Hallo "Mein Problem"!

Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht!

Moderator
...

Ich denke, das wird sich mit der Zeit verändern. Wenn du alles andere wirklich im Griff hast und nicht mehr so unter psychischem Druck stehst. Dann kann sich auch der Einhandsport wieder zurückziehen... Und irgendwann wird das ja vielleicht ne Freundin übernehmen

Schon,

Aber das soll kein Dauerzustand bleiben.

Moderator
...

Aber in deinem Fall glaube ich, dass dieses "Ventil" für das Hauptproblem hilfreich wäre

Naja ...

… wie ich schon geschrieben habe, hat mir Selbstbefriedigung nie wirkliche Befriedigung oder Freude oder Entspannung beschert. Ich habe nur schlechte Erfahrungen damit gemacht und beschämende Erinnerungen …

Moderator
Hallo "Mein Problem"!

Deinen Wunsch, dich nicht mehr sexuell motiviert im Internet zu bewegen oder Filme zu gucken, finde ich ein gutes Ziel. Bedenklich allerdings finde ich, dass du dich auch nicht mehr selbst befriedigen willst. Denn das ist halt tatsächlich was normales, und wenn du dich hier einzwängst, weiß ich nicht, ob das dann wirklich gut für deine Psyche ist. Die Variante, "ab einem gewissen Punkt lieber das Ganze mit der Hand als mit dem Versuch der Willenskraft lösen" finde ich einen guten Mittelweg. Denn die Willenskraft brauchst du ja trotzdem!

Woher die Sucht kommt - keine Ahnung, das (wie gesagt) musst du mit einem Psychologen oder Psychiater klären.

Ich finde super, dass du es soweit geschafft hast!!!!!

Viele Grüße
Kermit

Hi!

Es ist erstaunlich wie viel Zeit man plötzlich hat, wenn man nicht immer wöchentlich viele Stunden mit seinem „Problem“ vergeudet.

Mein Wunsch und Ziel ist es, dass ich mich nicht mehr selbst befriedige und nicht mehr sexuell motiviert im Internet surfe oder Filme gucke o.ä. und auch dass meine Gedanken vielleicht erotisch aber nicht mehr durch und durch sexuell sind. Ich möchte nicht immer an Sex denken „müssen“, wenn ich eine Frau sehe …

Ist es besser zu versuchen „clean“ zubleiben (die Serie fortzusetzen) und dabei das Risiko eines „Anfalls“ einzugehen oder sollte ich ab einem gewissen Punkt lieber das Ganze mit der Hand als mit dem Versuch der Willenskraft lösen?

Mich würde mal interessieren, woher Süchte wie meine überhaupt kommen. Kommen die einfach so? Sind es Manifestationen des Verhaltens (ähnlich wie bei Zwängen)? Oder haben Süchte tiefere sprich psychische Gründe?

Moderator
Hallo "Mein Problem"!

Schööööööön!
Ich finde es bemerkenswert, wie du dich jetzt selbst unter Kontrolle hast. Und dass du das auch realistisch siehst (keine Zeit, keine Gelegenheit). Aber trotzdem: ein Suchtkranker findet immer irgendwo eine Möglichkeit, der Sucht nachzugehen - es sei denn, er hat sich unter Kontrolle. Und da zolle ich dir meine Hochachtung. Du hast einen riesigen Schritt geschafft! Weiter so!!!
Außerdem finde ich es äußerst reif, vernünftig, realistisch, dass du trotz der momentanen Besserung die professionelle Hilfe nicht außer Acht lässt.

Du bist auf einem guten Weg und vor allem bist du selbst willensstarkt und charakterstark, den Weg weiter zu verfolgen. Alles andere ergibt sich dann!

Viele Grüße!

Kermit

Hey!

Also seit meinem ersten Beitrag hier vor gut einem Monat hatte ich nur noch vier „Anfälle“, alles andere habe ich (meist im Zwei-Tages-Rhythmus) per „schneller Handarbeit“ erledigt.
Seit einer Woche bin ich jetzt auch „ganz clean“ – zumindest was das Internet und die Selbstbefriedigung angeht, meine Gedanken/Phantasien konnte ich zwar in ruhigeres Fahrwasser lenken, aber sexfrei sind die bei Weitem noch nicht.
Allerdings war auch viel Glück dabei: Ich hatte viel zu tun und praktisch keine Zeit, die ich dafür hätte missbrauchen können. Außerdem kam in den Situationen, in denen ich schon fast die Hand in der Hose hatte, immer jemand oder etwas dazwischen. Zum Glück habe ich die Hemmungen noch nicht ganz verloren, sodass ich es nie an einem Ort oder bei einer Gelegenheit machen würde, wo ich erwischt werden könnte.
Ich mache mir da jedoch nichts vor, ich hab es noch lange nicht im Griff! Aber ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin. Die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner war zwar noch nicht erfolgreich, aber ich hatte (wie oben schon erwähnt) in letzter Zeit nicht viel Zeit – ich habe das aber nicht vergessen und bleibe dran.

Alles war ich bisher gemacht habe (SB, Bilder, Filmchen, Chat, usw.) hat mir eigentlich nie wirklich Befriedigung / Freude bereitet, ich fühle mich danach leer und leblos – und zwar ganz und gar im negativen Sinne. Ich hoffe sehr, dass ich mein „Problem“ irgendwann hinter mir lassen kann oder zumindest in den Griff bekomme und dann irgendwann einmal eine Freundin finde und mit ihr eine gute Beziehung führen kann und ganz später irgendwann auch mir ihr Sex haben kann und es schön ist.

Bis demnächst wieder!

Moderator
Hallo!

Also ich finde es ja gut und schon enorm wichtig, dass du dein Problem erkennst, und auch erkennst, wann du nicht starkt genug warst. Da hast du anderen Suchtkranken vieles voraus.

Die Idee, regelmäßig den "Druck" abzubauen, finde ich eigentlicha uch nicht schlecht. Es wäre zumindest einen Versuch wert - obs wirklich die Lösung ist, musst du halt ausprobieren. Und es ist ja auch nichts Ungewöhnliches, dass sich auch Erwachsene täglich ihre Morgenlatte bearbeiten oder täglich mal kurz sportlich betätigen... Versuchs doch mal!

Die Idee mit dem Filter auf dem Rechner halte ich nicht für Erfolg versprechend. Wie jeder Alkoholabhängiger wirst auch du dann, wenn der Suchtdruck da ist, irgendwie eine Lösung finden.

Bei der Gelegenheit fällt mir ein: Ich betreue einen jungen Erwachsenen, der seine Drogensucht besiegt hat. Allerdings kommt es auch da vor, dass immer mal der Suchtdruck groß ist. Da hat ihm der Hausarzt ein Medikament verschrieben, das da immer sehr hilfreich ist. Das Medikament heißt Dexepin 50 und ist logischerweise verschreibungspflichtig. Das wäre eine Möglichkeit, deine "Enthaltsamkeit" von der Sucht zu unterstützen. Allerdings würde das bedeuten, dass du zumindest mit deinem Hausarzt drüber sprechen musst. Und: du musst es soweit im Griff haben, dass die Tablette nur eine ausnahmsweise Hilfe darstellt.

Wenn du mithilfe der täglichen "Druckabnahme" einen Level findest, könnte dich das Medikament unterstützen.

Aber: was ich dir immer noch empfehle: geh zu einem Facharzt, Psychologe o. Ä.! Du hast doch schon lange genug selbst an dir "herumgedocktert".

Liebe Grüße
Kermit

Hi!

Hi!

Ich hatte jetzt auch wieder einen Tag, an dem ich dachte, dass ich stark genug sein würde, weil ich abends Fußball schauen wollte. Naja, war ich aber nicht - das Ganze endete dann gegen drei Uhr nachts ...
Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir nicht regelmäßig (z.B. alle zwei oder drei Tage vorm Duschen) kontrolliert einen runterhole, damit der Druck weg ist. Denn die "Anfälle" kommen leider nicht immer nur zuhause, wo ich mir - wenn ich es schaffe - auch mal schnell "Linderung" verschaffen kann. Dann bauen sich den ganzen Tag über meine Gedanken und Phantasien auf, bis ich dann nachmittags/abends heim komme und dann habe ich gar keine Chance mehr, dagegen was zu tun ...
Aber ich habe Angst, dass sich mein Verhalten dadurch nur noch mehr manifestiert, weil es dann sozusagen zum Tages- bzw. Wochenablauf gehört!? Oder sollte ich es mir besser nur "nach Badarf" machen?

Ich habe mich jetzt online auch mal an Beratungsstellen gewendet, allerdings wurde ich bisher nur weiterverwiesen. Mit meinem Problem haben sie dort wohl nicht dauernd zu tun ...

Ich habe auch mal über ein Jugendschutz-Filter-Programm mit Passwort (das ich nicht kennen und nicht aufschreiben würde) nachgedacht, aber ich habe mit PC, Laptop und Smartphone so viel Möglichkeiten an meinen "Stoff" zu kommen und so wie ich mich kenne, würde ich im Zweifelsfall einfach den Rechner formatieren und Windows neu installieren, um meine selbsterrichteten Hürden zu umgehen ... Eine Idee, wie ich mir zumindest den Zugang zu den für mich erregenden Sachen (Bilder, Filmchen, Chat-Rooms, alles wo irgendwie Sex behandelt wird) im Internet sperren könnte? Dazu würden dann allerdings auch Teile dieser Webseite gehören ... allein schon die Banner-Werbung wäre ein Problem - ich fürchte, es ist unmöglich meine "Aufgeiler" komplett für mich zu sperren.

Viele Grüße!

Moderator
Hallo "Mein Problem"!

Es ist glaube ich ein großer Schritt, zu merken, wenn was bevorsteht und es auf diese Weise in den Griff zu bekommen. Gelöst ist das Problem damit aber noch nicht. Deshalb auch immer noch meine Empfehlung, dir ärzliche Hilfe zu suchen.

Bei den anderen Beiträgen "wie lange ohne SB" usw.: Das sind sicher in erster Linie pubertäre Geschichten (3 x am Tag etc.), womit sich "erwachsene" Männer eher weniger rumschlagen... Diese (pubertären) Beiträge haben sicher nichts mit deinem (erwachsenen) Problem gemeinsam.

Deine letzten beiden Sätze sind wohl sehr treffend.

Es ist übrigens schön, dass du dich wieder gemeldet hast!

Viele Grüße
Kermit

Hi!

Ich bin gestern Morgen aufgewacht und merkte, dass mir wieder ein „Anfall“ bevorstand. Ich „zwang“ mich, ins Bad zu gehen und mir dort schnell einen runterzuholen. Darauf bin ich nicht grad stolz, aber zumindest habe ich so nicht den ganzen Tag verloren. Denn wenn ich dann mal gekommen bin, bin ich auch wieder klar im Kopf und kann mich meinem Alltag zuwenden. Das ist mit Sicherheit keine Lösung, aber derzeit wohl das kleinere Übel.

Wenn ich hier so andere Beiträge lese von der Art „wie kann ich es länger ohne sb aushalten?“ oder „wie lange schafft ihr es ohne“, frage ich mich, ob das alles gelogene Beiträge sind oder ob so viele andere SB-süchtig sind. Oder ist es erst eine Sucht, wenn man darunter leidet? Wenn man an nichts anderes mehr denkt?

Moderator
Hallo!

Es klingt ganz und gar nicht verrückt, und ich bin mir sicher, mir ginge es auch so. Dass du Angst hast, ist voll und ganz nachvollziehbar! Deshalb: schieb es nicht zu lange raus, geh das gleich an!

Wie dein Problem entsteht - keine Ahnung, aber das wird dir der Psychiater oder Psychologe erklären können.

Auch dass du Angst hast, dass das jemand erfährt ist verständlich. Es kommt sicher ein bisschen darauf an, ob man in der anonymen Großstadt wohnt oder auf dem Land. Aber trotzdem: woher soll irgendwer was erfahren? Es haben alle ärztliche Schweigepflicht.

Ich find es klasse und stark, dass du das jetzt angehst und auch hier davon erzählst!

Viele Grüße
Kermit

Hi!

Ich war so lange der Meinung, dass ich einfach damit aufhören könnte – deshalb habe ich es immer als persönliche Niederlage empfunden, wenn es mal wieder passiert ist.
Ich habe mir erst seit kurzem eingestanden, dass ich da offensichtlich ein Problem habe und damit nicht alleine fertig werde. Seit ich mir das eingestehe, fühle ich mich in der Rückbetrachtung nicht mehr ganz so schlimm – aber immer noch schlecht genug ...
Mein Verstand sagt mir, dass ich mich dafür nicht schämen muss, dass es eine Krankheit ist, für die ich nichts kann – aber meine Gefühle sagen mir etwas anderes und es ist verdammt schwer sie zu ignorieren.

Wovor ich am meisten Angst habe, ist, dass jemand von meinen Problemen erfährt.

Was mich vielleicht auch so lange von ärztlicher Hilfe abgehalten hat, ist die Tatsache, dass ich nicht weiß wie Probleme wie meines entstehen und behandelt werden.
Vieren und Bakterien verstehe ich ja noch (halbwegs), aber wo ist mein „Krankheitserreger“? Und wie geht man gegen ihn vor?

Dann werde ich mich mal nach einer Beratungsstelle in meiner Nähe umsehen.
Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich habe ein bisschen Angst …

Moderator
Hallo!

Jetzt fühle dich mal von mir in scharfem Ton angesprochen:
So ein Quatsch! "menschliches und persönliches Versagen" - und "nicht würdig "Erwachsener" genannt zu werden!

Vergiss das mal ganz schnell (Ton wieder sanft ;-) ). Du weißt doch selbst, das dein Verhalten nichts mit "Versagen" zu tun hat. Du kannst das ja selbst nicth ändern, sonst würdest du das ja tun. Ganz klar: Das ist eine psychische Krankheit - genauso, wie du es von der Sucht Rauchen selbst schreibst. Und diese Krankheit kannst du nur mit ärztlicher Hilfe besiegen. Und ärztliche Hilfe hat schon gleich gar nichts mit „Versagen“ zu tun…

Und ob ich Ahnung habe… ja und nein. Ich selbst bin von Sucht nicht betroffen, habe aber sehr viel mit alkohol- und drogenabhängigen Jugendlichen und Erwachsenen zu tun bzw. zu tun gehabt. Für alle war es der schwerste Schritt, sich selbst einzugestehen, dass man ein Problem hat, dass man krank – suchtkrank – ist. Diesen Schritt, sich das Problem einzugestehen, hast du schon hinter dir – und das ist sehr, sehr viel wert!!! Auch, dass du weißt, dass du Hilfe in Anspruch nehmen musst, ist sehr wichtig und gut!!!

Der Unterschied zwischen Psychologie (Seelenkunde) und Psychiatrie (Seelenheilkunde) zeigt schon die „Übersetzung“. Ich würde dir den Gang zum Psychiater empfehlen. Aber da würde ich dann vorher zu einer psychologischen Beratungsstelle gehen. Da sitzen auch Psychologen, die sich mit dir über dein Problem unterhalten, und schon mal etwas herausfinden, herausfiltern können. Eine ärztliche Behandlung wirst du dort nicht bekommen. Aber die können dir auf jeden Fall sagen, bei welchen Facharzt du in den richtigen Händen bist. Auch in den Beratungsstellen ist alles anonym und kostenlos. Bei der tatsächlichen Behandlung gibt es – soweit ich weiß – erstmal ein paar Termine vorab, ehe eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse notwendig ist. Auch diese Kostenübernahme läuft anonym. Es wird also niemand von deinem Problem erfahren.

Es ist verständlich, dass deine Familie und deine Freunde von diesem Problem nichts wissen. Ich würde das auch warscheinlich nicht erzählen. Und: einen wirklichen Rat, eine Behandlung, eine Lösung des Problemes, könntest du auch mit der Familie oder Freunden nicht erreichen. Sie könnten dir allerdings Mut machen, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber das können wir ja auch hier ;-)

Und noch was: Bitte schäme dich nicht! Du hast ein Problem, das du dir nicht selbst ausgesucht hast! Im Gegenteil: Du kannst stolz auf dich sein, dein Problem in Worte gefasst zu haben und den Mut zu haben, hier alles zu erzählen!

Ich wünsche dir Mut!

Viele Grüße
Kermit

Hi Kermit

Danke für deine Antwort, ich hab mich schon geärgert, dass ich hier so viel persönliches offengelegt habe, ohne Hilfe zu bekommen ...

Ich habe diesen Beitrag unter "Sexsucht" gepostet, weil sich mir die Frage nicht stellt ob oder ob nicht. Ich weiß, dass das nicht normal ist bzw. ich nicht normal bin. Ich habe mich zuvor hier ein wenig umgesehen und es gibt viele Beiträge, in denen Leute schildern, dass sie mehrmals am Tag SB machen und andere schreiben dazu "mach dir keine sorgen, mach ich auch" - solche Kommentare wollte ich vermeiden.
Auf "gleichem Niveau Kontakte knüpfen" würde ich nur unter dem Gesichtspunkt, mich über Lösungswege meines Problems auszutauschen.

Ich habe den Verweis auf ärztliche Hilfe befürchtet, weil es sich wie Versagen anfühlt. Niemand kennt diese "dunkle" Seite an mir - nicht meine Familie und nicht meine Freunde, ich habe also niemanden mit dem ich darüber reden oder von dem ich mir Hilfe holen kann.
Deshalb fällt es mir auch so schwer, aber wenn ich mir keine Hilfe suche, habe ich noch viel mehr zu verlieren ...
Warum ist eine Sucht wie Rauchen in dieser Gesellschaft nicht verwerflich, aber bei so etwas schämt man sich - oder geht das nur mir so?

Verzeih mir bitte die Frage nach deinem Alter. Hast du ein wenig Ahnung davon? Ich weiß nie den Unterschied zwischen einem Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten - zu wem muss ich denn mit so etwas gehen? Zahlt bei so was die Krankenkasse eine psychiatrische Behandlung?
Was macht denn eine psychologische Beratungsstelle in solch einem Fall?

Ich schäme mich und habe etwas Angst davor, mit so etwas zu irgendjemandem zugehen. Ich schleppe dies nun schon Jahre lang mit mir herum, bis ich den Mut aufgebracht habe, alles hier zu erzählen - allerdings ist das hier anonym ...
Es ist bei weitem nicht so, dass ich mir nicht helfen lassen möchte, aber Hilfe suchen und um Hilfe bitten - dabei habe ich das Gefühl, mein menschliches und psychisches Versagen einzugestehen; als sei ich nicht meinem Alter entsprechend und nicht würdig "Erwachsener" genannt zu werden; als müssten sich alle für mich schämen, die mich kennen ...

Vielen Dank schon mal und vielleicht kannst du mir ja auch noch mit meinen Fragen weiterhelfen.

Moderator
Hallo "mein Problem"!

Es tut mir leid, dass ich erst heute antworte, und ich hoffe, dass du die Antwort auch noch liest...

Mal vorneweg: ein "ist doch normal" wirst du von mir nicht hören, denn das ist nicht normal. Aber warum willst du nicht hören, dass du sexsüchtig bist? In gewisser weise ist das aber ja wohl so...

Auf jeden Fall hast du eine psychische Störung. Und die gehört behandelt, und zwar vom Fachmann. Den wirst du hier in Forum nicht finden, und es nützt dir ja auch nichts, wenn du "hilfreiche oder verständnisvolle Kommentare und Leidensgenoss(inn)en" hier bekommst. Bei der Lösung deines Problemes hilft dir das gar nichts! Oder willst du vielleicht keine Hilfe, sondern nur auf gleichem Niveau Kontakte knüpfen???

Wenn du DAS nicht willst, sondern wirklich dein Problem lösen willst, dann musst du dich in fachärztliche Hände geben - und da geht kein Weg dran vorbei. Wenn du dich dazu nicht überwinden kannst, wirst das NIE aufhören.

Suche dir einen Psychiater oder Psychologen - allerdings musst du da meistens mit 3 - 4 Monaten Wartezeit rechnen. Oder du machst den ersten Schritt und gehst in eine Psychologische Beratungsstelle (Diakonie, Rotes Kreuz) etc. Da kannst du dich zumindest schon einmal mit einem "Fachmann/frau" über dein Problem unterhalten. Vielleicht kann der ja auch einen Termin in bei einem Facharzt schneller vereinbaren.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer für dich sein wird, diesen Schritt zu wagen. Aber ich denke, dass es auch schon nicht leicht war, dein Problem hier im Forum zu schildern...

Also, nimm deinen Mut - und den Wunsch auf ein "neues" Leben - zusammen, und mach den ersten Schritt!

Alles Gute!

Kermit

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