Ist das Gehirn in der Lage, dass schwache Auge zu schonen?

Von Kindheitstagen an bin ich Sehbehindert (erste Brille mit 2 Jahren). Geschielt habe ich nie, bin regelmässig zum Augenarzt gegangen. 2013 musste ich eine neue Brille bekommen und da der Optiker alles noch einmal nachmaß kam heraus dass mein Gehirn das eine Auge "abgeschaltet" hat. Im gleichen Jahr 2013 wurde auch festgestellt dass ich auf genau diesem Auge schiele.

Nun habe ich u.a. Blindengeld beantragt und das zuständige Amt hatte mich 2014 zur Untersuchung zu einem Augenarzt geschickt der mir gleich "an den Kopf knallte" sie bekommen nie Blindengeld. Lange Geschichte. Nun habe ich einen neuen Antrag gestellt und habe kommende Woche einen Termin bei einem anderen Augenarzt.
Ich sehe auf dem Auge nichts - zudem habe ich auf dem anderen Auge trotz Brille eine Sehkraft zwischen 45 und 50 Prozent. Reicht das für Blindengeld?

Gibts einen Fachausdruck dafür? D.h. dass mein Gehirn das schwache Auge "abgeschaltet" hat?

Ich kann hier schreiben da ich gelernte Bürokauffrau bin und blind schreiben gelernt habe. Sonst hilft mir mein Freund beim lesen d.h. er liest mir vor.

Danke

Ich habe mal gelesen, dass unser Gehirn das, was es kennt, einfach dazu "dichtet", wenn die Augen den Gegenstand eigentlich gar nicht genau erkennen können. Deshalb kann man oft auch bei starker Fehlsichtigkeit in der eigenen Wohnung alles mühelos "erkennen". Das ist eigentlich eine Art Illusion, die das Gehirn erzeugt.
So stelle ich mir das auch in dem Fall vor, dass ein Auge weniger sieht als das andere.

Dein Gehirn schont das Auge nicht, sondern schaltet es ab, da Du sonst ein störendes Doppelbild wahrnehmen würdest! Mit Schonen hat das überhaupt nichts zu tun. Bei einer ausgeprägten einäugigen Sehschwäche würde das Gehirn zwei sehr unterschiedliche Bilder wahrnehmen, also ein scharfes von Deinem guten Auge und ein verschwommenes, unscharfes von Deinem schlechten Auge. Da es mit zwei so unterschiedlichen Bildern nicht klarkommt, wird das schlechtere Bild ausgeblendet.