Ist meine Tochter mit 15 Jahren alt genug für die Pille?

Hallo zusammen!

Meine Tochter ist 15 Jahre alt und steckt mitten in der Pubertät. Sie hat jetzt auch seit einigen Wochen einen Freund und möchte gerne die Pille nehmen. Ich bin da aber noch skeptisch, da ich sie mit ihren 15 Jahren eigentlich zu jung dafür finde. Trotzdem soll sie natürlich nicht schwanger werden. Was würdet ihr mir raten?

Antworten (9)
Und was ist mit ihrer Gesundheit?

Prinzipiell finde ich es super, dass deine Tochter sich Gedanken um Verhütung macht. Da stimme ich allen hier zu: das spricht für eine gute Erziehung und auch dafür, dass deine Tochter schon sehr verantwortungsvoll ist.
Dennoch finde ich es selbt schade, dass man immer gleich nur an die Pille denkt. Gerade in einem so jungen Alter entwickelt sich der ganze Hormonablauf und Zyklus gerade erst und dann wird er durch die Pille komplett ausgeschlaten oder aus der Balance gebracht. Hinzu kommt das enorme Thromboserisiko (das sich mit den neuen Pillenpräparaten um über 50 % gesteigert hat) nicht zu vergessen die heftigen Nebenwirkungen, die häufig auftreten. Darüber würde ich mir mehr Sorgen machen, als darüber ob meine Tochter sexuell aktiv ist.
Darüber hinaus vergessen gerade junge Mädchen sehr häufig die Einnahme der Pille, sind von Anwendungsfehlern betroffen und machen sich keine Gedanken mehr über sexuell übertragbare Krankheiten (Kondom? --> wieso, ich nehm doch die Pille).
Ich selbst habe mit 14 angefangen die Pille zu nehmen (meine Mutter wusste es damals eben nicht besser) und habe heute (26) noch mit den Nachfolgen zu Kämpfen ... obwohl ich die Pille seit 3 Jahren schon nicht mehr nehme.
Hätte es die Kupferkette damals schon in Deutschland gegeben, hätte ich mich sicherlich schon viel früher dafür entschieden.
http://www.verhueten-gynefix.de/anwenderinnen-der-gynefix/nulliparae/gynefix-fuer-teenager.php
Sie ist eine hochsichere Langzeitverhütungsmethode, die sehr Nebenwirkungsarm ist und gerade für junge Mädchen gedacht ist.

Kaengi
Pille und Verhütung

Die Aufklärung beginnt schon sehr früh und es sollte auf jeden Fall kein Problem sein, einem 15-jährigen Mädchen die Pille zuzugestehen.

Der Besuch beim frauenarzt ist natürlich damit verbunden. Allerdings sollte eventuelle Spätfolgen auch bedacht werden. Wie zum Beispiel ein erhöhtes Herzinfarktrisiko oder Thrombosen.

Wenn junge Mädchen sich mit Ihrer Sexualtität auseinandersetzten und bei den heutigen Möglichkeiten die Anti-Baby-Pille nehmen können, sollte das auch von den Eltern unterstützt werden.

Eine 15-jährige ist in der heutigen Zeit wahrscheinlich schon alt genug dafür. :D

Moderator
@goldhaserl

Danke dafür, dass ich grundsätzlich Recht habe :-). Ich denke du machst daraus jetzt eine Grundsatzdiskussion und siehst dabei nur schwarz-weiss. Es ist nicht so, dass wir auf unsere Eltern nicht hören, die meisten tun das sogar, aber es ist auch wichtig unsere eigenen Fehler zu machen. Klar, bei Verhütung und Sex kann das schlimme Folgen haben, aber ab nem gewissen Alter ist es dafür zu spät vom Elternhaus aus, vorallem weil manche Eltern erschreckend desinformiert sind.

Ich seh das ganz anders, da ich ein sehr offenes Elternhaus habe aber bei anderen auch erlebe, was Supereltern und Übermütter, die glauben ihre Kinder vor allem beschützen zu müssen anrichten. Verunsicherte Kinder, verwöhnt, unselbständig und häufig mit einem schlechten Selbstwertgefühl, weil man ihnen alles verbietet oder alles vorkaut, ihnen somit Nichts zutraut. Das Schlimme ist, dass wir Kinder- und Jugendlichen zwar tolle Erwachsene werden sollen, uns aber selbst jede Verantwortung dafür abspricht. Bis wir plötzlich so 18 bis 20 sind und dann sollen wir alles können, na toll!?

Das beste Beispiel ist Datenschutz und Sicherheit im Netz. Überall in den Medien, im WWW selbst und beim Elternabend wird darüber gesprochen wie Eltern ihre Kinder schützen können, vor dem bösen Netz. Netzsperren, Kontrollen, etc., wie sie uns am besten hinterherschnüffeln, aber keine Projekte die sich an uns selbst wenden. Es gibt viele Fragen hier zu diesem Thema, aber ich kann dabei auf keine gute Internetseite verweisen. Die Adressaten solcher Seiten sind Eltern, Lehrer und andere Multiplikatoren und es werden nur die Kontrollfunktionen erklärt.

Die tragischen Fälle, mit Vergewaltigung, Mord und Totschlag in Zusammenhang mit sozialen Netzwerken die in den Medien gepuscht werden, sind meiner Meinung nach aus absoluter Unwissenheit der Opfer passiert. Und warum? Weil man ihnen nicht zugetraut hat, selbst ihre Sicherheit im Auge zu haben. Weil man uns Medienbildung in den Schulen verwehrt und es nichtmal fertigbringt solche Angebote für Kinder- und Jugendliche wirksam dort zu platzieren wo die meisten sind, im Netz. Ich find das zum kotzen. Internetsperren und Überwachung bringen nichts, weil wir schneller wie ihr sie installiert, googeln wie man sie knackt. Das ist eine Sicherheitsillusion für alte Leute und DAUs, die immer noch nicht verstehen wie Computer und das WWW funktionieren. Genauso naiv ist es zu glauben, nur weil Kinder keinen Computer im Zimmer haben, kommen sie nicht an Internetpornos. Die sind überall. Wichtiger ist jedem grundlegendes Wissen an die Hand zu geben, um das alles richtig einzuordnen und damit umzugehen, anstatt Dinge verbieten zu wollen, die sich nicht kontrollieren lassen und auch nie werden. Wieder mehr Verantwortung für sich selbst und das gilt nicht nur für Eltern und Kinder.

Diese Antwort wurde von einem Moderator bearbeitet.

Pille

Liebe Miss Marie
Teenager sind nicht blöd, nur manchmal ein bisschen naiv und unbedacht.Hab schon Vertrauen in unsere Jugend sind ja unsere Zukunft.Trotzdem sollten sie auf uns Alten schon ein wenig hören.Meiner meinung nach steigt der Trend der Teenagermütter zumindest in Österreich.Aber grundsätzlich hast du ja recht.Arbeite selbst im Sozialbereich und sehe sehr viel.L. G.

Moderator
@goldhaserl

Was findest du daran schlimm, dass die Jugend heutzutage mitdenkt? Sorgen machen darfst du dir, das spreche ich keiner Mutter ab. Seh das doch mal so, die Tochter von Nikita macht alles richtig. Warum denkst du, sie will die Pille? Sicher nicht, weil sie Interesse daran hat schwanger zu werden. Sie hat also da schon weiter gedacht. Glückwunsch. Ich hoffe wirklich, dass hier noch ein paar Teenager schreiben, und euch hoffentlich beweisen, das wir gar nicht so blöd und verantwortungslos sind, wie ihr annehmt. Das Forum spiegelt bei weitem nicht die Realität wieder.

Hier noch ein paar Fakten. Die meisten Jugendlichen haben im Alter zwischen 15 und 17 ihr erstes Mal. Das Durchschnittsalter liegt bei 17. Mädchen sind etwas eher dran als Jungs. Bei fast der Hälfte passiert das Erste Mal ungeplant und überraschend und etwa 45% verhüten gar nicht, beim Ersten Mal. Das fand die letzte Studie zur Jugendsexualtiät heraus. So und jetzt kommts. Diese Zahlen haben sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert. Zumindest nicht was das Alter betrifft und nebenbei bemerkt. Die Zahl der Teenagerschwangerschaften in Deutschland ist rückläufig. Also kann das alles gar nicht so schlimm sein, was wir denken.

Pille

Ich finde es wirklich schlimm wie die Jugend heutzutage denkt. Als verantwortungsvolle Mutter macht man sich natürlich Sorgen wenn das Kind!!! mit 15 die Pille will.Erwachsen werden ist ja gut und schön aber es gehört vieles dazu.Warum gibt es soviele überforderte Teenagermütter? Weil sie so erwachsen sind? Bin selbst Mutter, so alkt können die Kinder gar nicht sein, mann macht sich immer Sorgen! L. G.

Moderator
@nikita

Ich denke du bist du einfach zu besorgt. Ehrlich, du solltest dich zufrieden zurücklehnen, denn du hast offensichtlich in deiner Erziehung alles richtig gemacht. Deine Tochter ist 15, sie muss dich nicht fragen, wenn sie die Pille haben möchte. Sie könnte so zum Frauenarzt gehen, sie sich verschreiben lassen und du würdest es nie erfahren, das ist so geregelt und das ist gut so, denn leider denken viele Eltern noch, ihre Kinder währen dafür noch viel zu jung und blaaahhh. Trotzdem sie hat dich gefragt, sei also froh.

Sie vertraut dir und ist so verantwortungsbewusst und macht sich Gedanken um die Verhütung, das ist gut. Nur weil sie die Pille nimmt heißt das nicht, dass sie deshalb gleich Sex hat.

Das verstehen Erwachsene scheinbar nicht, ist aber so. Wir wollen auf Nummer sicher gehen, denn ihr Eltern habt uns ja irgendwie auch immer gepredigt, wir sollten auf alles vorbereitet sein. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Und was heißt hier 'eigentlich noch zu jung'? Sicher Eltern und Erwachsene dürfen das ruhig denken, und wollen nicht glauben, dass wir erwachsen werden, aber damit müsst ihr euch nunmal abfinden. Falsch wäre, es uns zu verbieten, denn wenn wir Sex haben wollen, werden wir das, egal was ihr für Steine in den Weg legt. Wenn ihr Vertrauen in eure Erziehung habt, dann traut uns Jugendlichen zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das ist wichtig je älter wir werden. Wenn ihr das nicht könnt, dieses Vertrauen geben, dann dürft ihr euch selbst fragen: Haben wir unsere Kinder so schlecht erzogen und falsche Dinge gelehrt, dass wir ihnen nicht zutrauen, das richtige zu tun?

Sie muss zum Frauenarzt um sich die Pille verschreiben zu lassen. Sag ihr, sie kann da alleine hin, biete ihr aber auch an mitzugehen, wenn sie das selbst möchte. In unserem Alter ist es wichtig, dass ihr da seit, wenn man euch braucht, und euch nicht mehr immer einmischt, so gern ihr es auch tun würdet. Habt doch vertrauen in eure Erziehung, d.h. in eure Kinder.

Ein aufgeklärtes Mädchen.

P.S. Auch für euch Eltern: Schaut euch mal auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung um z.B. www.loveline.de ist das Aufklärungsportal für Jugendliche. Dort erfahrt auch ihr viele interessante und nützliche Dinge.

Pille

Hallo Nikita
Ich würde mit meiner Tochter zum Frauenarzt gehen und mich beraten lassen. Wärs dir lieber, sie wird schwanger? Besser sie bekommt die Pille.Abgesehen davon ist sie eigentlich noch ein bisschen zu jung für sexuelle Handlungen.Aber so ist das heutzutage, leider.L. G.

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