Dies hängt von Vorbehandlungen, Manifestierungsgrad, Dauer der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab (insbesondere Zustand des Immunsystems).
Bzgl. aktueller Therapieansätze (S3) kann wie folgt geantwortet werden:
• Frische Infektion mit vorliegendem Erythema Migrans: orale Doxycyclin Monotherapie 3 o.2x100mg über 2 Wochen -> Heilungschance gut bis sehr gut ~85%
• Späte Infektion mit höherem Manifestierungsgrad: orale Doxycyclin Monotherapie 3 o.2x100mg -> sehr schlechte bis keine Heilungschance (siehe Nachweis aus diesem Jahr 2018: American Journal of Pathology, Vol.188, No.3, March 2018 „Associated Pathology and Spirochete Persistence Posttreatment in Rhesus Macaques“, Patienten die nach längerer Erkrankungsdauer ähnlich behandelt wurden, bestätigen die erzielten Ergebnisse)
• Späte Infektion in der Anfangsphase (nach Monaten): Ceftriaxon 1.2g i.V über 3 Wochen -> moderate Heilungschance
• Späte Infektion (nach Jahren): Ceftriaxon 1.2g i.V über 3 Wochen -> schlechte Heilungschance (zwar schnelle Besserung der Symptomatik, aber sehr hoher Rückfallanteil nach Wochen oder Monaten (auch der Hersteller von Ceftriaxon bestätigt dies))
• Späte Infektion (nach Jahren): Antibiotische Langzeittherapie über mehrere Monate: moderate bis geringe Heilungschance von ~38% (siehe: Bernt-Dieter Huismans Studie: „Antibiotika Langzeit-Therapie bei chronischer Lyme-Borreliose mit Borrelien DNA-Nachweis durch PCR: Intensivbehandlung, Kombinationsbehandlung, Langzeitbehandlung„)
Fazit: Die frische Infektion ist gut therapierbar, für eine länger bestehende Erkrankung in der Spätphase steht kein probates Arzneimittel, welches in die dauerhafte Heilung führt, zur Verfügung (die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man die Erkrankung der Spätphase mit den aktuellen Mitteln der S3-Leitline nicht dauerhaft heilen kann).
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