Gute Orientierung, aber Geschmackssache
Ich persönlich bin ein Fan von Pulsuhren. Die Dinger kosten ja echt nicht die Welt, es gibt sie ja schon ab 20 Euro (aber unbedingt einen mit Brustgurt, wenn man immer den Finger drauflegen muss zum Messen, nervt das irgendwann), aber bieten aber eine gute Orientierung.
Ich persönlich war eigentlich immer ein totaler Anti-Jogger, war nach 5 Minuten schon total am Ende. Warum? Ich bin zu schnell gelaufen. Ein, zwei mal im Jahr probiert, es für schlecht befunden und seingelassen, lieber klettern gegangen, Fahrrad gefahren oder Kampfsport gemacht. Dann: Pulsuhr gekauft, Maximalpuls ausgerechnet, darüber den Trainingspuls (obere Grenze aerobe Zone) ausgerechnet, 10 runter weil untrainiert, und das als Warnschwelle in die Pulsuhr eingetragen. Losgerannt und immer wenn es gepiepst hat etwas Tempo rausgenommen. Ergebnis - 40 Minuten (8 mal so lang wie sonst) ohne Pause durchgelaufen und laut Google Maps in der Zeit 5km zurückgelegt (ich weiß, langsam, aber für jemanden, der 20 Jahre lang garkein Lauftraining gemacht hat in der allerersten Laufrunde doch immerhin ein Achtungserfolg). Immerhin durchgehalten, dank Pulsuhr.
Mittlerweile bin ich etwas trainierter, kann mich besser einschätzen und könnte evtl. auch ohne laufen. Aber warum? Ich hab sie ja. Und die Werte rechnet man ja vielleicht alles halbe Jahr mal aus und stellt sie nach.
"Solang man sich unterhalten kann" ist ein schlechter Indikator, finde ich. Vor allem, wenn man an seiner persönlichen Grenze trainiert. Ich will das Maximum rausholen und laufe meist an der Grenze meiner aeroben Pulsfrequenz, mich dabei unterhalten kann ich nicht mehr, unmittelbar danach aber schon. Und "sich unterhalten können" ist ein breiter Bereich zwischen spazieren und strammem Joggen je nach Trainingszustand. Woher weißt du, ob du dich an deinem Limit bewegst oder noch weit drunter bist?
Wie dem auch sei, ich finde Pulsuhren als Orientierung für Anfänger und Ambitionierte, die an ihre Grenzen gehen eine sehr gute Orientierung, wenn du allerdings aus Spaß läufst, nicht ans Limit willst und dich gut genug einschätzen kannst, brauchst du tatsächlich keine.