Komplizierter geht's nicht!
Wenn mir jemand erzählt, dass seine Beziehung kompliziert ist, dann kann ich darüber nur müde lächeln. Dass was die meisten Kompliziert nennen, wäre für mich dann wohl eher ein netter Kindergeburtstag auf einer Hüpfburg.
Um aber mal anzufangen. Ich war in meinem Leben schon 3 Mal verheiratet, nicht weil das mein Hobby ist, sondern weil ich immer an die wahre Liebe geglaubt habe und die Ehe für mich eigentlich schon ein sehr große Bedeutung hat. Glück hatte ich damit aber nicht. Meine erste Frau, hat mich finanziell fast ruiniert, weil sie Kaufsüchtig war und ich in der Zeit sehr viel unterwegs war. Auch die Nähe zwischen uns war ihr nicht so wichtig. Daher konnte ich zum Schluss nicht mehr anders als die Beziehung und die Ehe damit zu beenden.
Mit meiner zweiten Frau lief es da schon wesentlich besser. Wir bekamen auch recht früh Nachwuchs und sind früh Eltern geworden. 3 Jahre später kam dann auch das zweite Kind. Und eigentlich war alles gut. Allerdings ging die Nähe bei uns immer mehr verloren. Gespräche haben nichts gebracht, da sie nicht wirklich reden konnte oder wollte. Das Ende vom Lied war, dass sie keine Gefühle mehr für mich hatte. Auch ein Versuch dass alles nochmal in Ordnung zu bringen, schlug fehl. Als ich dann irgendwann mal eine E-Mail zu Gesicht bekam in der sie einer Freundin gestand, "Wenn das Geld nicht wäre, wäre ich schon längst weg" führte dann dazu, dass ich das beendete. Heute weiß ich, dass sie mich schon seit einem halben Jahr betrogen hatte.
Die Letzte Ehe war eigentlich schon von Anfang an zum scheitern verurteilt. Aber diese Frau, die ich kennengelernt habe, war zur rechten Zeit am rechten Ort. Wir lernten uns kurz nach der Trennung von der Mutter meiner Kinder kennen. Sie unterstütze mich natürlich emotional und daraus entstanden dann auch Gefühle. Aber irgendwas war anders. Wir stritten recht häufig, wegen sinnlosen Kleinigkeiten, rauften uns aber immer wieder und recht schnell zusammen. Aber trotzdem, diese Art von Streitereien kannte ich nicht und schlugen mir schon echt aufs Gemüht. Da sie in ihrer Heimat Österreich alles für mich aufgegeben hat, fühlte ich mich natürlich auch irgendwie verantwortlich für sie, was noch viel extremer wurde, als ihr Vater dann starb. Also sind auch wir nochmal den Bund der Ehe eingegangen. Es wurde danach aber alles noch viel schlimmer. Sie entwickelte sich zu einer kleinen Schlampe. Nicht die Art, die mit jedem X beliebigen Typen in die Kiste gesprungen ist, sondern was das Verhalten zu Hause anging. Ich hatte zum Schluss das Gefühl ich müsse alles alleine machen, während sie nur noch vor dem Rechner saß. Als mein Sohn dann noch bei uns einzog, wurde das Ganze noch viel schlimmer und als sie dann anfing sich an meinem Sohn noch auszulassen, beschloss ich die Reißleine zu ziehen.
Nach dem ich dass jetzt alles mal niedergeschrieben habe, kommen wir jetzt dann mal zum wirklich komplizierten Teil.
In dieser Zeit.... Nein ich muss anders anfange. Vor diesen 3 Ehen, war ich mit meiner Jugendliebe zusammen. Ich habe sie damals kennengelernt als ich 12 Jahre alt war und sie war 11. Das ist inzwischen gut 31 Jahre her. Es war von Anfang an etwas besonderes zwischen uns. Aber wir waren beide noch sehr jung und ich in dem Alter noch sehr egoistisch. Von daher war es immer eine ON/OFF-Geschichte zwischen uns. Bis zum letzte Mal wo wir zusammen gekommen sind. Für mich stand damals mit 19 Jahren schon fest, dass ist die Frau mit der ich alt werden will, mit der ich Kinder haben will und die ich heiraten will. Sie machte damals Schluss mit mir, ohne mir eine vernünftige Begründung dafür zu liefern. Heute weiß ich, dass sie Angst davor hatte, dass ich sie nochmal verlassen würde und ich ihr damit das Herz brechen würde. Also beschloss sie dem vorzugreifen, allerdings auch ohne mit mir darüber zu reden, wie ich mir meinen Zukunft vorstelle. Nach dieser Trennung verloren wir uns aus den Augen und haben uns über 20 Jahre nicht mehr gesehen oder miteinander gesprochen.
Nun aber wieder zurück zu meiner letzte Frau. In der Zeit als ich beschloss die Reißleine zu ziehen, bekam ich wieder Kontakt zu meiner Jugendliebe. Wir schrieben über ein Portal miteinander, trafen uns, und beschlossen uns wieder öfters sehen zu wollen. Alte Gefühle kamen plötzlich wieder hoch und es fühlte sich auf einmal alles wieder so an, wie damals wenn wir uns nach einer Trennung wieder über den Weg gelaufen sind. Es war nie so, als würde man jemanden wieder treffen den man einfach kannte, es war immer eine Art Magie im Spiel. Wir trafen uns nun so häufig wie es nur ging und irgendwann konnte ich nicht mehr anders. Ich gestand ihr, dass meine Gefühle für sie nie weg waren und jetzt, da wir uns wiedergesehen haben alles wieder hochkommt und ich mich nicht dagegen wehren kann. Ihr ging es aber ganz genauso. Auch ihre Gefühle für mich waren nie weg. Das Problem war nur, jetzt war sie verheiratet und Mutter von ein 15 Monate alten Sohn. Das tat unseren Treffen aber keinen Abbruch getan. Und bei jedem Treffen kamen wir uns näher und näher. Bevor irgendwas passierte was nicht mehr Rückgängig zu machen war, zog ich zu Hause bei meiner Frau nun endgültig die Reißleine, meine Gefühle zu ihr waren eh schon durch die ganzen Streitereien schon mehr als nur kaputt, also war das nur die logische Konsequenz.
Auch wenn nun meine Jugendliebe einen 15 Monate alten Sohn hat und grade mal 1, 5 Jahre verheiratet war, konnten wir uns beide nicht gegen unsere Gefühle wehren. Es wurde immer enger zwischen uns und wir schmiedeten sogar schon Zukunftspläne. Ein Jahr nach unserem ersten wiedersehen zogen wir dann zusammen. Alles war super, wunderschön und ich erlebte Gefühle mit ihr, die ich nie erlebt habe und alles war perfekt. Bis auf eine Kleinigkeit, sie sorgte nie für 100%ige Klarheit. Zu Familienfeiern in Ihrer Familie fuhr sie immer alleine und umgemeldet hat sie sich auch nie. Das ging jetzt gut 18 Monate so. Obwohl ich sie immer wieder darauf angesprochen habe und auch sie mit der Situation sehr unzufrieden war, änderte sie nichts daran. Das führte dann bei uns immer mehr zu Streitigkeiten, die sich alle mehr oder weniger darum gingen, dass immer noch keine Klarheit herrscht und uns das in anderen Dingen immer wieder negativ beeinflussen würde.
Nun kam vor 3 Wochen der Supergau. Sie ging wieder zurück zu ihren Mann, alles wegen dem Kleinen, der mittlerweile 4 Jahre ist. Sie kam halt nicht damit klar, dass der kleine immer geweint hat, wenn er von seinem Vater wieder weg musste, fühlte sich aber auch bei mir ganz zu Hause. Aus ist es seitdem aber auch nicht. Sie hat wohl gedacht, dass sie mit der Trennung wesentlich besser wegstecken könnte. Aber weit gefehlt. Wir beide leiden unglaublich unter der Trennung, aber auf Grund ihres Sohnes kann sie noch nicht wieder zurück, was sie aber will. Was wir beide haben, ist einzigartig zumindest für uns und wir sagen beide voneinander, dass wir perfekt zusammen sind. Da sie viel mit ihrem Sohn beschäftigt ist, hat sie natürlich nicht so viel Zeit sich einen Kopf zu machen, da er auch sehr fordernd ist. Mit ihrem Mann läuft überhaupt nichts, sogar schlafen tun sie getrennt, also ist da nichts was ich befürchten müsste. Wir treffen uns im Moment täglich für ca. eine Stunde, da ihr Mann ständig Nachtschicht oder Spätschicht hat, haben wir abends, wenn der Kleine im Bett ist, Zeit für uns, die wir auch so gut wie möglich ausnutzen. Wir wollen natürlich beide wieder zusammen sein, aber mir dauert das alles etwas zu lange und habe natürlich auch mehr Zeit mir einen Kopf zu machen.
Ich denke das sollte erstmal reichen, was die Komplexität dieser Beziehung angeht und bin mal darauf gespannt, ob da einer einen guten Rat für mich hat.