Meine tochter hat mit 12 noch eingenässt
Hallo,
wollte mal kurz zum thema einnässen antworten.
meine tochter hat mit 12 noch eingenässt. ich war total durch den wind und für sie war´s die hölle. angefangen mit
schimpfen (der allergrößte fehler, den man als eltern begehen kann),
ab 16.00 nix mehr zu trinken (das sag mal einem kind im sommer - aber der kinderarzt hilt´s für eine gute idee),
gummimatte,
klingelmatratze,
klingeleinage für die unterhose,
nachts zur toilette bringen, urologische untersuchungen, usw. usw.
die liste ist lang und wer das mitmacht, der weiß, von was ich spreche. ich hab alles mitgemacht, was dem kinderarzt eingefallen ist,
nur zum psychologen bin ich nicht gegangen und das war auch gut so. ich kenn das von meinem bruder, der auch lange eingenässt hat. der psychologe hat den armen kerl buchstäblich zerpflückt mit der folge, dass es immer schlimmer wurde.
bei unserer tochter hat auch alles nichts geholfen.
dann kam die zeit der schullandheime. sie wollte natürlich auch mit, hatte aber höllische angst, einzunässen und was dann die freundinnen dazu sagen werden und noch schlimmer diejenigen, mit denen sie nicht so konnte.
wir waren beim urologen, der hat ihr für´s schullandheim das nasenspray desmogalen verordnet (sündhaft teuer - hat aber hundertprozentig geholfen).
der lehrer wurde eingeweiht, der hat während gruppenarbeit gemacht wurde, heimlich die gummimatte unter das bettuch gelegt.
das desmogalenspray haben wir zuhause in ein kuschelkissen gelegt (sonderanfertigung meinerseits), aufs fläschchen haben wir ein etikett von einem normalen nasenspray geklebt. sie hat sich sicher gefühlt und nie ist etwas passiert.
zuhause dann aber wieder ohne spray (da nicht geeignet für die daueranwendung), eingenässt.
wir haben uns verrückt gemacht. hat alles nichts geholfen.
irgendwann hat sich das problem dann irgendwie von alleine gelöst. heute ist sie 19 und alles ist o.k. sie denkt nicht gerne daran zurück und ich auch nicht.
unser sohn hat bis acht eingenässt.
ich bin mit ihm weder zu einem urologen, noch zum kinderarzt,
hab ausser der gummimatte nichts weiter unternommen,
hab ihn manchmal 3 mal die nacht umgezogen und das bett frisch bezogen,
hab kein aufsehen darum gemacht und wenn er manchmal zerknirscht war,
dann hab ich ihn getröstet, dass sich das schon noch gibt, bei einigen
menschen dauert das eben länger. das war eine entspanntere zeit als bei
der tochter und siehe da, das problem hat sich viel schneller in luft aufgelöst.
ich bin der meinung, dass man den kindern nichts gutes tut, wenn man das problem vor den kindern zu stark thematisiert.
gut, zum urologen sollte man vielleicht schon gehen, um abzuklären, ob es organische ursachen hat aber dabei würde ich es echt belassen und eben geduldig sein und abwarten und vor allem nicht mit den kindern schimpfen, sie können ja wirklich nichts dafür.
ich hoffe, mein erfahrungsbericht war euch jetzt nicht zu lange.
es grüßt euch ganz herzlich
mareike (und nicht unterkriegen lassen)