Möchte mein Kind vor erneutem Komasaufen schützen - wie soll ich vorgehen?

Guten Tag!
Ich bin alleinerziehend und habe einen 16jährigen Sohn. Der wurde gestern zu meinem Erschrecken sturzbetrunken von der Polizei nach Hause gebracht. Er war aber noch ansprechbar sonst hätte man ihn im Krankenhaus abgeliefert. Ich stehe im Moment unter Schock und mache mir die schlimmsten Vorwürfe(schlechte Mutter und alleinerziehend). Vorhin habe ich versucht mit meinem Sohn über diese furchtbare Situation zu sprechen, weil Komasaufen keine Lösung ist und dem Körper schadet. Doch er weigert sich mit mir zu sprechen. Wie soll ich weiter vorgehen? Wer kennt sich aus, oder hat ähnliches erlebt? Ich würde eure Hilfe gerne annehmen, vielen Dank! LG Loreen

Antworten (2)
mariolove
Ergänzung

Liebe Loreen,

ergänzend möchte ich Dir eine Buchempfehlung geben (hat mir selbst einmal sehr viel weiter geholfen!):

Kai Pollak, "Für die Freude entscheiden: Gebrauchsanweisung für ein glückliches Leben"
und/oder
Kai Pollak, "Durch begegnungen wachsen: Für mehr Achtsamkeit un Nähe im Umgang mit anderen".

Versuch's einmal. Mir hilft Kai Pollaks Literatur immer wieder.
Google mal nach ihm.

Alles Gute,
Mario

mariolove
Schwierig

Liebe Loreen,

ich kann Dich sehr gut verstehen, wie besorgt Du bist!
Mach Dir jetzt selbst keine Vorwürfe. Du warst bisher die beste Mutter, Du hast bisher alles so gemacht, wie es für Dich richtig und am besten war.

Was macht denn Dein Sohn? Geht er noch zur Schule oder ist er in Ausbildung? Jedenfalls steckt er mitten in der Pubertät. Da ist es für Dich als alleinerziehende Mutter doppelt schwer. Lebt eventuell noch Lebenspartner von Dir in Eurem Haushalt?

Es stellen sich mir nach dem Grund seines Besäufnisses noch einige Fragen. Erst wenn die geklärt sind, könnte der Auslöser für sein Verhalten ergründet werden. Hat er schon vorher öfter viel Alkohol getrunken, oder war es ein "einmaliger Ausrutscher"?

Dass er sich jetzt am nächsten Tag verschließt, ist nicht ungewöhnlich. Er schämt sich in seinem Innersten und ist noch nicht bereit für ein Gespräch über diesen Vorfall. Lass ihm Zeit. Hab Geduld mit ihm.

Ich kann mich an einen ähnlichen Vorfall aus meiner Jugendzeit erinnern. Ich hatte auch mit "Freunden" einen über den Durst getrunken. Meine Mutter hat mich beim Heimkommen in diesem Zustand gesehen, aber KEIN Wort gesagt.

Am nächsten Morgen fiel mir das Aufstehen sehr schwer. Aber nicht wegen der Restalkoholmenge, sondern weil ich mich so schämte und "Angst" vor einer Standpauke hatte.

Als ich dann endlich all meinen Mut zusammen nahm und aufstand, verlor meine Mutter wieder KEIN Wort darüber. Das rechne ich ihr heute noch hoch an. Sie hat mir eine Peinlichkeit erspart, ich wusste aber dann ohne belehrendes Gespräch ihrerseits, dass dies nie wieder vorkommen werde. So ist es bis heute geblieben.

Ich würde Deinem Sohn jetzt mit sehr viel Liebe und Zuneigung, mit Aufmerksamkeit und Zuhören entgegen kommen. Lächle ihn an, zeig ihm, dass Du ihm nicht böse bist, dass Du ihn liebst, auch wenn er etwas getan hat, das Dich schockiert hat.

Wenn etwas Gras drüber gewachsen ist, dann kannst Du immer noch in allgemeiner Form über die Folgen von Alkoholmissbrauch mit ihm reden.

Ich wünsche Dir alles Gute und
Du bist KEINE schlechte Mutter!

Alles Liebe,
Mario

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