Mollig heißt nicht weniger dick
Hallo!
Wieso wird überschüssiges (!) Fett als „Weiblichkeit“ oder „Rundung“ bezeichnet? Ich persönlich definiere Weiblichkeit über Zartheit, eben wie weich eine Frau ist, ob sie gut proportioniert ist, sanft und gesund ist, rosig aussieht. Rundungen kann man auch haben, wenn man dünn ist – denn Rundungen werden nicht nur vom Körperfett definiert, sondern vom Aufbau der Knochen und des Muskelgewebes. Rundung sollte man besser nicht wörtlich nehmen – allerdings machen das zur Zeit viel zu viele Menschen.Unter Rundung versteht man den eleganten Schwung und Übergang der Körperpartien. Diesen erkennt man aber immer schlechter, je mehr Fett den Übergang verformt.
Meiner Meinung nach ist das Bild einer Frau, die nur gesund ist, wenn sie „genug“ auf den Hüften hat, ein Zeugnis primitiven Denkens. Was ist für euch genug? Wenn das Fett aus einer Jeans quillt, die Größe 36 hat? Damals, als man noch den Winter überstehen musste, war es vielleicht von Vorteil, große Energiereserven in Form von viel Fetten zu speichern. Aber heute kann man in den Supermarkt gehen und sich Essen holen – auch im Winter, meine lieben Neanderthaler! Also macht euch keine Sorgen um euer Weibchen – es wird auch normalgewichtig im Winter nicht verhungern und eure Kinder austragen.
Meine Freundin zum Beispiel ist 165 cm groß, wiegt 50 kg und sieht wundervoll und weiblich aus. Sie hat Größe 34 und Schuhgröße 37. Sie hat trotz ihres geringen Körpergewichts einen vollen, weichen Po, gesundes Haar, rosige Wangen und schöne, wohlgeformte Brüste. Wenn es auch Cup A ist: Bedenket, dass Brüste IMMER weiblich sind, weil Frauen Brüste von Natur aus haben. Nur, weil einige Männer aufgrund ihres eigenen Fettes schon Brustansatz haben, wollen Sie eine Frau, die sie mit der Körpchengröße „übertrifft“. So ist zumindest meine Theorie.
Oder sie haben kein Auge für wahre Schönheit und deswegen müssen sämtliche Frauen sich die Brüste vergrößern lassen, was ich persönlich sehr traurig finde.
Muss man den Männern heutzutage Weiblichkeit auf das Auge PRESSEN? Reicht es nicht, dass eine schöne Frau kleine, zarte Brüste hat und einen netten Po? NEIN! Anscheinend muss man ihre Brüste schon von weitem erkennen, denn erst dann ist es ja laut eurem Denken eine Frau.
Ganz ehrlich? Wenn Frauen ihr eigenes Fett als „Rundung“ bezeichnen oder sich selbst als „mollig“ betrachten, dann sind sie nur neidisch und versuchen, ihr eigenes Selbstvertrauen zu pushen, weil sie zu faul sind, etwas für ein gesundes Körpergewicht zu tun. „Mollig“ klingt für mich eher nach „kuschelig“, und was ist daran kuschelig, wenn einem die eigene Frau zu schwer zum längeren Tragen ist? Kuschelig können auch zierlichere Frauen sein.
Meine Freundin ist zwar sehr zart, aber man stößt nicht auf „Knochen“ - wie ihr es alle meint – sondern auf ganz normales, gesundes Fettgewebe.
Ich möchte keine Freundin, die man nur unter großer Anstrengung hochheben kann. Meine Freundin kann ich auf den Armen tragen, weil sie leicht ist – und trotzdem ist sie nicht knochig, sie hat glatte, weiche Haut und fühlt sich an wie ein gesunder Mensch.
Dass Rippen sich abzeichnen, ist übrigens auch normal. Nur, weil keiner Ahnung von Biologie hat, wird sofort gesagt: „Ih, da sieht man ja die Rippen!“.. Oh Gott, JA, es gibt eine Menge magersüchtige Frauen, aber es ist normal, wenn man ein bisschen die Form der Rippen erkennt.
Wer denkt, eine dünne Frau wäre gleich knochig, hatte anscheinend bislang nur Walrösser zur Frau und hat noch nie mit etwas unter 60 Kilo geschlafen.
Und Frauen, die dünneren Frauen eine Magersuchtserkrankung anhängen, sind einfach neidisch und mir tun deshalb eher zierlichere Frauen leid und nicht die übergewichtigen Exemplare.
Mich regen diese euphemistischen, vorsichtigen Formulierungen tierisch auf:
ein bisschen mollig
mehr auf den Rippen
pummelig
Rundungen
weiblicher
etwas mehr dran
was zum Anfassen
ein paar Pfunde mehr
rundlich
vollschlank
bzw nicht ganz so schlank
kuscheliger
usw
Wieso schreibt nie jemand schlicht und ergreifend: „dick“? Weil ihr euch nicht traut und euer Gewicht verdrängt, es versucht zu schönen. Und dann kommt ihr mit solch schlechten Argumenten.
Wieso sollte man eine zartere Frau nicht anfassen können? Muss man so hart in das Fettgewebe greifen? Auch Frauen mit Größe 34 oder 36 haben noch genug an sich, das man zur Genüge anfassen kann. Aber wer gern Elefanten massiert – bitte.
Nochmal für alle: Weiblichkeit ist nicht FETT! Und auch nickt „dick“ und auch nicht „mollig“, nicht „pummelig“ und nicht „mehr auf den Rippen“, es sind alles Formulierungen, um zu kaschieren, dass man nicht meht weiblich ist, sondern einfach übergewichtig.
Weiblichkeit ist Wärme, Liebe, Zartheit, Sanftheit und schöne, natürliche Rundungen ohne Zugabe von angefressenem Fettgewebe.
Man ist nicht „kantiger“, wenn man dünner ist, und auch nicht „männlicher“. Burschikose Züge werden von ganz anderen Dingen definiert. Zum Beispiel von der Stärke der Muskeln oder der Ausgeprägtheit (!) - nicht Sichtbarkeit – der Knochen.
Es ist erwiesen, dass Männer, die auf übergewichtige Frauen stehen und vor allem auf große Brüste, einen Mutterkomplex haben, da schwangere Frauen zum Beispiel mehr wiegen und größere Brüste bekommen.
Denkt mal weniger mit eurem Schwanz, liebe Geschlechtsbrüder.
Kleine Brüste produzieren genau so viel Milch wie große. Eine Handvoll ist ja genau richtig, und Cup A kann wie Cup C auch eine Handvoll sein, nur so zur Info.
Die Krankheit der Moderne ist nicht die Magersucht. Die Krankheit ist, dass die Menschen nicht erwachen aus ihrem Neanderthaler-Dasein. All diese Ängste und trotzdem dieses Kaschieren wahrer Probleme und wahrer Pfunde ;) ...
PS: Dickere / mollige Frauen können genau so schön sein wie schlanke. Ich kenne einige wirklich hübsche dickliche Frauen. Ich wollte mich nun aber endlich mal für schlanke Frauen aussprechen, denn dicker sein ist nicht automatisch weiblicher sein oder mehr Rundungen haben. Dickere Frauen sehen meist burschikoser aus.
Weiblich ist nicht gleich Gewicht! Wenn man einen Schwimmreifen als Rundung bezeichnen will, ist dies natürlich eine andere Sache ;)