Nervengas eingeatmet

Hallo. Ich habe schon vor einigen Jahren Nervengas eingeatmet. Man sieht es nicht und man riecht es nicht, und da ich danach so gut wie nichts an mir feststellen konnte, dachte ich es wird schon kein gesundheitlicher Schaden bleiben. Tatsache ist aber auch, dass ich nun schon seit langer Zeit nachts nicht mehr durchschlafen kann, dass ich tagsüber sehr schnell erschöpft bin, und auch während des Tages meist einen mehrstündigen Tiefschlaf benötige, um überhaupt wieder weitermachen zu können. Ich habe aber keine Ahnung, ob dies mit dem Nervengas zusammenhängt. Nun wollte ich wissen, ob und wie schädlich das einatmen von Nervengas ist.

Antworten (1)
Nervengase sind hochgiftig

Nervengase sind hochgiftig. Grundsätzlich handelt es sich um kein Gas, sondern um eine zähflüssige viskose Masse. Aus dieser entweichen hochtoxische Gase. Bei Einatmung dieser hochtoxischen Gase wird man in kürzester Zeit bewußtlos oder man kann auch gleich tot sein, wenn die Dosis ausreichend ist.
Nervengase sind Organophosphate, auch Phosphorsäureester genannt. Man kennt sie auch unter den Begriffen Tabun, Sarin oder Soman. Organophosphate schädigen die Acetylcholinesterase. Die Acetylcholinesterase ist ein Enzym im Körper, es sorgt für den Abbau des Acetylcholins. Acetylcholin ist ein Neurotransmitter der im Gehirn gebildet wird, es ist wichtig für die Übertragung der Nervenimpulse auf die Muskulatur. Ohne Neurotransmitter könnten wir keine Bewegungen ausführen. Es ist aber auch wichtig, dass es laufend abgebaut wird, da es sonst zu Reizüberflutung kommt, und damit verbunden schnell die Erschöpfung eintritt.
Nervengase sind in der Liste der Kriegswaffen aufgeführt, sowohl der Besitz als auch der Handel damit sind nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz streng verboten. Die Benutzung von Nervengas gegen einen andern Menschen ist eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch und fällt unter Gefärhliche Körperverletzung, selbst wenn noch keine Schädigung verursacht ist.
Objektiv kann eine Schädigung im nachhinein nur schwer festgestellt werden. Es gibt zwar einen Acetylcholinesterasetest, der im nachhinein gemessene Wert gibt aber wenig Aufschluss über den Schädigungsgrad, da die Spanne des Normwertes sehr groß ist (4, 6 - 11, 5 kU/l bei Männern). Objektiv messbar ist deshalb die Schädigung nur, wenn schon vor Schädigung ein Acetylcholinesterasetest vorlag. Aus der Wertedifferenz leitet sich dann die Schädigung ab. Deshalb sind regelmäßige Tests sehr zu empfehlen, weil dann der Nachweis der Schädigung viel einfacher zu erbringen ist.

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