OP nach Lichtenstein, Netz entfernen

Hallo, hatte bds. Leistentherapie nach Lichtenstein mit Netz. Eigentlich war eine ambulante, minimalinvasive OP-Technik mit 3 x 1 cm Schnitten geplant, aber es gab Komplikationen und während der OP ist auf die offene Technik gewechselt worden. Es sind total 27 cm Narben geworden und ich musste einige Tage bleiben. Die ersten 4 Tage waren in meinem Fall schmerzhaft. Nach etwas 5 Wochen waren von den Schwellungen und Schmerzen nur noch wenig übrig. Ab und zu das für Lichtenstein wohl typische Zwicken, Stechen oder die fiesen "Elektroschocks", also nicht ganz so tragisch. Die Verhärtungen um die Narben waren nach etwa etwa 15 Wochen weg. Denke, das ist so der übliche Verlauf. Die Schmerzen waren soweit gut auszuhalten.
Seit der OP habe ich aber immer wieder Schübe mit starken Hodenschmerzen - das war eigentlich der Grund wieso ich vom Arzt in den Notfall eingewiesen worden bin, und Krämpfe im Unterbrauch, Leiste und Blase und immer wieder Blut im Urin. Zweimal kam tiefroter Urin. Im Spital ist das mit einigen Untersuchungen abgeklärt worden. Man will andere Ursachen ausschliessen. Die Abklärungen dauern noch an und es sind in 3 Monaten weitere Abklärungen geplant bzw. werden wiederholt. Meine Fragen, ob bei der OP - das Bauchfell ist beim 1. OP Versuch weit gerissen - u.a. zu Verwachsungen gekommen oder die Blase usw. verletzt worden sind, weicht man aus. Der Urologe verweist auf die Chirurgen, die operiert haben und die Chirurgen auf die Zuständigkeit für die Blase- und Hodenthematik auf den Urologen. Im OP-Bericht fehlt, ausser dass das Bauchfell gerissen und nicht genäht werden konnte, jeder weitere Hinweis auf die Komplikationen und deren Versorgung. Die Schmerzen und Krämpfe haben in den vergangenen Monaten stark zugenommen und ich habe Opiate. Zeitweise verzichte ich auf das Trinken, da das "Anfüllen" der Blase zu Krämpfen führt. Unter der einen Narbe drückt, brennt und reisst es und strahlt in die Schenkelinnenseite, Bein und in die Kniekehle und auch aufwärts Richtung Niere aus. Beim Sitzen und längeren Gehen fühlt es sich an, als ob im Unterbauch und Leiste etwas reissen würde. Beim letzten Gespräch mit dem Chirurgen hat man mir gesagt, dass ich zu den 11% Patienten gehöre, bei denen das OP-Ergebnis gelungen, aber sich beim Patienten chronische Schmerzen entwickeln. Seit der OP spüre ich knapp unter dem Bauchnabel bis an die Beckenknochen bds., ganzer Schambereich bis unter die Hoden und teils wenig von den Schenkelinnenseite von der Hautoberfläche nichts oder diffuses Jucken. Der Chirurg sagte 10 Monate nach der OP, dass man präventiv die Hautnerven für diese Region gekappt hätte damit allfällige Verwachsungen von Hautnerven mit den Netzen zu keinen Beschwerden führen. Die Symptome seien erwartungsgemäss und das werde so bleiben. Im OP-Bericht steht davon aber nichts.
Ich sei über Hautnervenverletzungen aufgeklärt worden und hätte zur OP eingewilligt. Das stimmt schon, aber aber niemand hatte beim OP-Gespräch überhaupt die Option einer anderen OP-Technik, Komplikationen angedacht und die "Nebenwirkungen" dazu aufgeklärt. Ich hatte beim OP-Gespräch ein Zettel voller Fragen dabei, da ich sehr neugierig bin und nichts dem Zufall überlasse. Dass kleine Hautnerven um die Narbe herum geschädigt werden war mich auch bekannt, aber dass Nervenäste absichtlich für derart grosse Hautregionen "vorsorglich" durchtrennt werden, davon war nie die Rede und stand auch nichts in diesem OP-Aufklärungsblatt.
Eine weitere Untersuchung hat ergeben, dass sich in den Netzen Falten gebildet haben und die für die Schmerzen verantwortlich sein könnten.
So, nun habe ich viel geschrieben. Ich möchte diese Netze raus und wünschte, dass es annähernd wie vorher war. Hat jemand Erfahrungsberichte, wenn die Netze, die nach Lichtenstein eingebracht worden sind, wieder entfernt werden oder "verschlimmbessern" die Vernarbungen und Verwachsungen dann das ganze. Vor der OP konnte ich mir ein Fremdkörpergefühl durch die Netze nicht vorstellen. Jetzt weiss ich, wie das sich in meinem Fall anfühlt, wie Platten oder grosse störende Pflaster auf der Haut, aber halt im Körper. Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Antworten (2)

Ich (m 51) hatte 2013 bds. Leisten OP mit TEP und 2019 aufgrund Rezediv erneute OP bds. mit TAPP. Nach jeweils ca. 2 bis 3 Wochen nach der OP war ich nahezu schmerzfrei und das Gröbste überstanden. Jetzt habe ich wieder Schmerzen in der Leiste und es ist vermutlich die nächste OP fällig. Kann man nochmal Minimalinvasiv operieren oder sind mit den beiden erfolgten OPs die Möglichkeiten ausgeschöpft? Dachte eigentlich dass mich die Netze länger vor einem Rückfall bewahren. Hat wer Erfahrung mit mehrfachen Leisten OPs?

Hi
Seh dein Post wird auch nicht beantwortet. Hab jetzt nach über 8 Wochen immer noch ne richtig dicke harte Stelle links die bis Ende leiste im Hoden reicht. Schmerzen zum Glück keine. Wie schaust bei dir heute aus?

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