Psychische Alkoholabhängigkeit überwinden

Hallo zusammen,
bei einem Alkoholkonsum von fast einer Flasche Wein täglich muss ich mich der Tatsache (leider) stellen, mein Trinkverhalten nicht mehr im Griff zu haben. Das wirkt sich (noch nicht) in keinster Weise aus. Keinerlei körperlicher Auswirkungen, weder Arbeit noch Mutterrolle o.ä. leiden tatsächlich. Das Umfeld weiß von nichts.
Ich aber kann und will mich nicht mehr weiter belügen. Seit Wochen schon studiere ich das Internet, aber ich finde einfach keine Tipps, wie ich meine Gedanken an den Alkohol (also die psychische Abhängigkeit) selbstständig in den Griff bekomme. Würde es z.B. reichen, wenn ich sagen wir mal vier Wochen keinen Alkohol mehr trinke? Verändert, bzw. verbessert sich dann schon das Verlangen?
Ich habe meinen Partner eingeweiht, der selbst gar nicht trinkt und mich sehr unterstützt. Auf meinen Hausarzt brauche ich nicht zu setzen, ... abgesehen davon waren meine Blutwerte vor zwei Monaten Zitat: vorbildlich.
Trotzdem merke ich, dass ich letztens neben einer Flasche Prosecco noch ein Fläschchen Piccolo geholt habe, weil es schon nicht mehr reicht. Und das heimliche Entsorgen des Leerguts habe ich auch sowas von satt!!!
Ich möchte gern komplett ohne Alkohol leben.
Noch einmal zu meiner Frage: Wann hört das Verlangen auf?
LG
Fee

Antworten (1)
Hallo Fee

Ich denke das Verlangen, die psychische Abhängigkeit wird nicht besser, wenn du weiter trinkst. Eher schlimmer, bis hin zum Kontrollverlust. Von Menschen, die sich als trockene Alkoholiker bezeichnen, weiß ich, dass sie zum Teil nach zwanzig Jahren Abstinenz immer mal wieder Zeiten haben, wo die Psyche nach dem Alkohol verlangt. Deswegen besuchen sie auch oft jahrzentelang die Anonymen Alkoholiker. Nicht weil sie dann noch jahrzentelang trinken, sondern weil sie sich jeden Tag aufs Neue vor Augen führen müssen, wohin das Trinken sie führen wird, wenn sie wieder damit beginnen. Ich würde dir raten das Trinken schnellstmöglich einzustellen und dir klarzumachen, in welcher Gefahr du dich befindest und was auf deine Kinder und deinen Partner zukommen kann, wenn das kein Ende nimmt. Außerdem wäre es wichtig zu überlegen, wie du anders abschalten und entspannen kannst und in dieser Richtung erste Schritte zu gehen. Sollte das nicht helfen, ist es besser jetzt Hilfe anzunehmen, als irgendwann abzustürzen. Dafür muss sich niemand schämen - im Gegenteil. Bei Beratungsstellen der Caritas oder Diakonie gibt es Einzelgespräche, bei den Anonymen Alkoholikern und im Blauen Kreuz findest du andere Betroffene in deiner Situation, die einander helfen. Ich wünsche dir viel Erfolg und auch deiner Familie alles Gute.

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