Tipps für junge Leute mit hohem Blutdruck
Hallo,
Mit dem Nachfolgenden möchte ich allen jungen, nicht übergewichtigen Menschen, bei denen bis jetzt noch keine Ursache für Ihren Bluthochdruck gefunden wurde, Mut machen und euch ein paar Tipps geben:
(Meine Daten: M, 30 Jahre, schlank)
Meine Bluthochdruckerkrankung fing an als ich ca. 20 Jahre alt war. Mein früher eher zu niedriger Blutdruck änderte ich zu Werten von über 200/100 mmHg.
Kein Arzt konnte die Ursache finden und ich wurde schnell zu den 80% der Hypertonikern gesteckt, bei denen eben keine Ursache gefunden wird.
Oft wurde bei den Untersuchungen nur nach Verengungen des Adersystems mittels Ultraschall- oder Röntgenkontrastaufnahmen gesucht. Selten wurden Blutwerte überprüft. Die gemessenen Werte waren aber immer "in Ordnung", wurde mir gesagt. Damit fand ich mich damals leider ab.
Tipp 1: ALLE Unterlagen selber Sammeln! Blutwerte, Arztbriefe, Bilder. Lasst euch von euren Ärzten immer aufschreiben welche Ursachen für den Bluthochdruck sie bereits ausschließen können und durch welche Untersuchungen dies bestätigt wurde.
Erst durch einen Zufall lernte ich einen Experten für innere Medizin kennen, der
- eine umfassende Anzahl von Blutwerten, die mit Blutdruck zusammen hängen, wissen wollte.
- den Blutdruck nicht nur am linken Arm, sondern auch an Füßen und am rechtem Arm wissen wollte
- mich nach seiner Vordiagnose weiter vermittelte
Tipp 2: Viele der Untersuchungen waren keine Kassenleistung, davor aber nicht zurück schrecken, vor allem nicht bei Blutwerten! Bei mir war ein Blutwert für ein Hormon viel zu hoch.
Daraufhin wurde bei mir ein seltener Tumor (zum Glück gutartig), der das Hormon produziert, festgestellt und entfernt. Mein Blutdruck ist jetzt wieder absolut normal.
Tipp 3: Haben eure Ärzte nichts finden können und ihr habt die Untersuchungsergebnisse dokumentiert, geht mit den Unterlagen zu einem Experten für Innere Medizin (in der Klinik euers Vertrauens oder in einem Lehrstuhl für Medizin einer Universität nachfragen) und macht einen Beratungstermin aus (kostet ca. 50 Euro). Der kann euch dann über weitere Untersuchungen beraten und an andere Experten weitervermitteln.
Befasst euch mit Eurer Erkrankung. Bei unserem heutigen Gesundheitssystem MUSS man selbst Mitdenken, Nachlesen und dem Arzt auch mal kritische Fragen stellen. Sonst werden Untersuchungen mehrfach gemacht, schlecht dokumentiert und das sogar mit veralteten Geräten.
Ich hoffe Euch hilft das weiter!