Viele Symptome, aber keine Diagnose

Hallo!
Vielleicht weiß hier jemand Rat:
Ich habe seit vielen Monaten Beschwerden und keiner kann mir bisher sagen, woher es kommt und was es sein kann. Begonnen hat alles mit leichten Kribbeln im linken Arm bis in die Hand hinunter. So als wäre er eingeschlafen, aber nicht taub. Bei "extremer" Belastung (z.B. Kanu fahren) ist der Arm anschließend total überbeansprucht, wie ganz starker Muskelkater. Im anderen Arm habe ich das hingegen nicht, obwohl beim Kanu fahren ja gleiche Anstrengung besteht. Der Orthopäde hat den Halswirbel geröntgt, jedoch ist dort scheinbar nichts zu erkennen, dass auf das Kribbeln hinweisen würde. Ggfl. eine Muskelverhärtung, die sich jedoch nicht so lange hinziehen würde. Krankengymnastik und Massagen halfen bisher nicht.
Zu dem Kribbeln kommen nun weitere Probleme. Die sich jedoch nicht direkt auf den Arm beziehen. Ich bekomme nicht ausreichend Luft. Ich würde es nicht als Atemnot beschreiben, aber die Lunge füllt sich nicht vollständig und ich versuche anschließend immer tief einzuatmen, bis es wieder vollständig geht. Dies habe ich allerdings nicht rund um die Uhr, sondern nur hin und wieder. Dazu kommt teilweise ein Engegefühl oder auch Druckgefühl im Brustbereich. Husten habe ich keinen, muss ich jedoch einmal Husten (aufgrund eines Räuspern o.ä.) fühlt es sich wie Muskelkater in der Lunge an. Die Lunge wurde abgehört, ist jedoch frei. Ich komme nach kurzer Zeit schneller aus der Puste, als ich es sonst gewohnt bin.
Drehe ich meinen Oberkörper von rechts nach links und wiederhole den Vorgang, entsteht ein schleifendes Geräusch in der Lunge (nehme ich an) Es klingt, als würde ich schwer Atmen, was ich jedoch nicht tue. Es ist lauter wahrzunehmen, wenn ich den Mund geöffnet habe, jedoch auch, wenn er geschlossen ist, so dass es nicht einfaches Atmen sein kann (was ich auch merken würde, wenn ich atme).
Hinzu kommt Übelkeit, die ich ebenfalls nicht durchgehend habe, sondern von Zeit zu Zeit tritt sie auf. Erbrechen musste ich jedoch nicht.
Neuerdings nun seit etwa 2 Monaten kommt noch hinzu, dass mir häufig die Nase zu geht. Nasenspray hilft, aber kann ja auch nach so langer Zeit nicht an einer einfachen Erkältung liegen.
Ebenfalls sind die Lymphknoten im Bereich Hals/Nacken leicht geschwollen, aber schmerzen nicht.
Ein Blutbild hat nichts ergeben, EKG ist unauffällig. Weitere Termine stehen zwar bei Ärzten an, aber wie das ja meistens ist, wartet man ewig und kann sich in der Zwischenzeit viele Gedanken machen. Sagt das vielleicht irgendjemanden etwas oder hat ähnliches gehabt?
Noch zur Info: Im November war ich in einem Vietnamurlaub - vorher war schon das Kribbeln, aber nicht die weiteren Symptome. Ich will einen Mückenstich trotz Mückenschutz nicht ausschließen. Habe mir jedoch auch schon die Symptome der "gängigen" Tropenkrankheiten angeschaut, es passt aber auch nichts so richtig.
Vielen Dank vorab schon mal

Antworten (8)

Hallo Jule,
gestern sind in meinem Sputum Candida-Unterarten, also Hefepilz, vereinzelt nachgewiesen worden.
Bei Gesunden kann das wohl auch vorkommen, da meine Beschwerden aber immer schlimmer werden und ich immungeschwächt bin durch eine Brustkrebserkrankung vor 9 Jahren, denke ich, dass der Pilz bei mir im Körper herumgeistert. Aktuell habe ich die Symptome in Hals/ Lunge, außerdem starkes Stechen in den Stirn- und Nebenhöhlen und hinter den Augen. Ich kann nicht mehr gut im Nahbereich fokussieren. Starkes Stechen an unterschiedlichen Stellen in der Brust. Hier Tumormarker ok, Ultraschall 2x unauffällig.
Ich weiß echt nicht mehr, zu wem ich noch gehen kann, wer einen noch ernst nimmt. Ich werde morgen versuchen, zu dem Pilzzentrum zu gehen. Ich hoffe, sie hören mich an ohne Überweisung und helfen mir.

Hallo Pinomarino,

"Daraufhin meinte er, ich solle aufhören, irgendetwas zu suchen. ich würde nichts finden und mir alles einbilden."
Das ist ja wirklich der Hammer. So was finde ich unmöglich, wie kann er denn so etwas sagen?
Aber leider wird immer ganz schnell alles auf die Psyche geschoben, wenn man auf Anhieb nichts findet.

Deshalb bin ich auch schon ganz "froh", dass man bei mir diese Geräusche aus der Lunge hören kann. Da kann man dann nicht einfach sagen, dass ist nur die Psyche!

So eine Untersuchung wie du sie gemacht hast und auf das Ergebnis wartest, kommt bei mir denke ich nicht in Frage, da ich keinerlei Husten habe und demnach auch nichts rauskommt, was man mal untersuchen könnte.

Nachtrag

Ich habe vergessen, zu erwähnen, dass der Laborarzt zu mir gesagt hat, dass der Sputumtest die aussagekräftigste und sicherste Methode ist, einen Pilz nachzuweisen. Das mit MRT/ CT habe ich auch gelesen. Da kann man auch Sachen sehen, die auf dem Röntgenbild noch nicht zu sehen sind.

Hallo Jule,
nein, bis jetzt noch nicht. Ich warte jetzt erst mal die Ergebnisse der Sputumuntersuchung ab. Am 30. April habe ich einen Termin beim Lungenfacharzt. Mal sehen, was er sagt.
Komme gerade vom Augenarzt. Der meint, meine Augen wären zu trocken. Deshalb hätte ich Schmerzen. Ich habe schon mein ganzes Leben lang mit trockenen Augen zu tun, aber nie irgendwelche Schmerzen im Augenhintergrund oder Probleme mit dem Fokussieren.
Ich habe ihm erzählt, dass der Verdacht mit Pilzinfektion im Raum steht und ich noch auf das Ergebnis warte. Daraufhin meinte er, ich solle aufhören, irgendetwas zu suchen. ich würde nichts finden und mir alles einbilden. Ich finde alles so ermüdend, dieser ständige Kampf mit Ärzten. Man wird nicht ernst genommen und es fallen total unqualifizierte Urteile, obwohl der Mann ja überhaupt nicht meine Gesamtsituation beurteilen kann. Das hat er schon nach 3 Minuten gesagt. Immerhin bin ich beruhigt, dass kein erkennbarer Schaden am Auge ist.

Ich werde meinen Arzt auf jeden Fall einmal darauf ansprechen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass mein Arzt wirklich nicht alle Krankheiten dieser Welt kennen muss, aber so lange er selber immer bereit ist, alles zu tun, mit verschiedenen Untersuchungen oder Überweisungen zu Fachärzten, um herauszufinden, was es ist, bin ich zufrieden. Also das Vertrauen ist schon noch da, auch wenn es manchmal sehr schwer ist, dieses zu behalten, wenn man sich vorkommt, wie ein Simulant und anscheinend der einzige Mensch auf der Welt, der diese Beschwerden hat....
Bei dir klingt das aber auch richtig nervig. Wurde bei dir schon mal ein CT oder ein MRT der Lunge gemacht? Ich habe gestern noch ein wenig darüber im Internet gelesen, auch zu dem Pilz und fand auf einigen Seiten, dass man die Pilze zum Teil auf den MRT Bildern dann auch erkennen könnte.

Hallo Jule,
ich weiß es nicht. Ich glaube im Moment selber, dass ich von einem Pilz befallen bin. Ich habe die gleichen Lungensymptome wie du, auch Müdigkeit, komme schnell aus der Puste. An ständig wechselnden Stellen in der Lunge Stiche (auch nicht permanent). Dazu habe ich noch ein nicht verschwindendes Fremdkörpergefühl im Hals und teilweise auf der Zunge. Röntgenbild von der Lunge und Blutwerte ok. HNO sagt, Hals nur Reizung zu sehen, sonst ok. Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen in den Ohren und hinter den Augen ab und zu Schmerzen. Ich kann die Augen im Nahbereich nicht mehr scharfstellen.
Angefangen hat es bei mir mit einem heftigen, immer wiederkehrenden Juckreiz. Ich dachte, es ist ein übermäßiger Befall mit Demodex-Milben. Als mir das in den Mund einwanderte und im Hals und in der Lunge etwas zu spüren war, wusste ich, es können keine Milben sein. Der Tierarzt (meine Hunde sind auch befallen) hatte die Theorie, dass es Mikrofilarien (trop. Zwergfadenwürmer) sind, weil sie eine Entwicklung über die Lunge nehmen. Außerdem habe ich mein Sputum mikroskopisch untersucht und lange wurmähnliche Fäden gefunden. Hier hätte aber dann der Eosinophilenwert im Blut erhöht sein müssen.
Er war im Normalbereich, also muss es was anderes sein.
Die Fäden/ das Fremdkörpergefühl im Hals sind immer noch da. Die anderen Beschwerden werden schlimmer (bis auf das Hautjucken).
Ich behandle die Haut mit Schwefelprodukten und seitdem habe ich Ruhe. Wenn ich aber 2 Tage nicht behandle, kommt der Juckreiz wieder.
Wenn dein Arzt sich auf die Pilztheorie einlässt, lass nicht einen einfachen Abstrich machen. So kannst du nur - und auch nicht immer - Candida nachweisen. Es gibt aber außer Hefepilz auch noch die Gruppe der Schimmel- und die Gruppe der Schlauchpilze.
Du brauchst ca.10 ml Sputum für das Labor. Dann kann man bei Anzucht eine Aussage treffen. Die 2. Methode ist eine Lungenspülung beim Pneumologen.
Falls es ein Pilz ist, kann man auch noch anschließend durch eine Antigen-Bestimmung (bei Antikörpern geht es nur um Allergie) im Blut nachweisen, ob der Pilz im Blutkreislauf (also invasiv) ist.
Das Problem ist hier mal wieder, dass kein Arzt irgendetwas dazu weiß.
Wenn du Glück hast, ist dein Arzt aufgeschlossen und vielleicht noch mit dem Thema vertraut. Ich glaube es aber ehrlich gesagt nicht. Ich selber habe mittlerweile das Vertrauen in die Ärzteschaft verloren.
Es gibt in Deutschland 3 große Zentren für menschlichen Pilzbefall:
Köln, Jena und Berlin. Diese Zentren arbeiten zusammen und haben bspw. vor 3 Jahren diesen Bluttest entwickelt. Hier findest du fundierte Informationen. Auch Ärzte können jederzeit hier Infos einholen.

Danke Pinomarino
Daran habe ich noch nicht gedacht, bzw. mein Arzt auch nicht und hat in diese Richtung nichts erwähnt. Ich werde ihn darauf nochmal ansprechen.
Ist es denn möglich, dass bei einem Pilz in der Lunge mal die Symptome da sind und ein anderes mal, ist alles in Ordnung? Wären diese nicht ständig präsent?

Liebe Jule,
hast du mal an einen Pilz gedacht?
Da du die Beschwerden in der Lunge hast, würde ich an deiner Stelle mal einen Sputum-Test auf Pilze machen lassen.
Wenn der Arzt das nicht unterstützt, kanst du selber dein Sputum bei einem Labor untersuchen lassen.Du brauchst 10ml (keine Spucke, sondern Sputum). Das kostet 200-400 €. Der Test verläuft in 3 Stufen. Wenn bei der 1. Stufe nichts gefunden wird, bezahlst du 200€, ansonsten kommt es zu Stufe 2+3, zur Bestimmung der Pilzart und -unterart. Dann kannst du aber noch eine Überweisung rückwirkend einreichen mit dem Vermerk: V.a. Pilzinfektion. Dann bezahlt die KK.

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