Hallo Johanna,
wir befinden uns derzeit noch vor der Phase, nach der du gefragt hast. Bei unserer Tochter besteht der starke Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung und wir müssen jetzt über ein halbes Jahr auf einen Diagnostiktermin in einem Kompetenzzentrum warten. Zuvor haben wir ein mehrere Monate auf einen Termin im SPZ gewartet. Meine Tochter entwickelt sich in vielen Bereichen auffällig, das habe ich vor einem halben Jahr dem Kinderarzt mitgeteilt und bis jetzt hatten wir nicht eine Therapiestunde sondern nur zwei Gespräche zur Abklärung, die uns beide keine Klarheit in Bezug auf die Diagnose gebracht haben. Was wir meiner Ansicht nach zu wenig bekommen haben, sind Informationen, ob und wo man sich zum jetzigen Zeitpunkt Unterstützung holen kann. Unsere Tochter lässt sich momentan überhaupt nicht an Fremde abgeben. Der Besuch eines normalen Kindergartens war nicht möglich, da sie vollkommen überfordert war. Ich betreue sie den ganzen Tag und studiere noch nebenher (was extrem schwierig ist). Ich habe keine Zeit für Hobbies und so gut wie keine sozialen Kontakte, da es mit meiner Tochter nicht möglich ist Kindergruppen zu besuchen. Im nächsten Frühjahr bekommen wir ein zweites Kind. Ich kann weder zu Geburtsvorbereitungskursen gehen, noch weiß ich, was ich unter der Geburt mit ihr machen soll oder wenn ich schlimmstenfalls länger im Krankenhaus bleiben muss. Wir haben keine Großeltern, die in der Nähe wohnen und bräuchten dringend jemanden, der unsere Tochter im Notfall betreuen kann. Es ist ständig nur ein ewiges Warten auf den nächsten Termin und niemand sagt uns, was wir bis dahin tun können.