Was ist denn nur mein Problem?

HAllo zusammen. Ich bin ein stiller Mitleser, muss mir aber hier einmal in der Anonymität des Internets was von der Seele reden. Hoffe, es wird nicht allzu konfus:

Ich bin 31 Jahre alt. Ich hatte in meinem Leben bislang zwei richtige Beziehungen, eine 3, 5 Jahre und die andere ist letztes Jahr nach rund 2, 5 Jahren in die Brüche gegangen. Unterm Strich lässt sich aber sagen, mit den Männern lief es nie rund. Dem ersten Freund bin ich 3 Jahre lang hinterhergelaufen, ich war auch seine erste Partnerin (bis heute). Irgendwann festgestellt, dass wir eigentlich nur Kumpel sind, daher Trennung meinerseits. Dann kam eine halbjährliche heftige Liebschaft mit einem schwer Depressiven, der sich nach einem Streit dann das Leben genommen hat. Dann mehrere Jahre als Single, permanent auf Männer reingefallen die eigentlich nichts von mir wollten und mich nur zur Ego-Befriedigung brauchten - einer zb log mir die Sterne vom Himmel während er eigentlich verlobt war. One-Night-Stands, Flirts, eine problemlose Freundschaftplus später die zweite längere Beziehung - nicht ohne Probleme. Er war bei meinen Freunden nicht sonderlich beliebt und hat sich oft daneben verhalten. Ich stand trotzdem zu ihm, wir sind zusammengezogen. Nach knapp 4 Monaten der große Knall in Form eines heftigen Nervenzusammenbruchs seinerseits und die Erkenntnis, dass er eine massives Drogen- und Alkoholproblem hatte, von dem ich nie was gemerkt habe. Ich habe mich dann getrennt, weil einfach zu viel zwischen uns vorgefallen war, wir zu wenig miteinander geredet haben und seinerseits zu viel gelogen wurde.(In seiner Drogenpsychose hat er irgendwann gedacht, meine Familie hätte einen Menschenhandel Ring gegründet und ich wäre als Kind vergewaltigt worden, solche Scherze durfte ich mir anhören.) Wieder in meine Heimat gezogen. 3 Monate später aus Langeweile getindert. Ihn kennengelernt. Viel geschrieben, super verstanden. Er wohnt ca 200 km von mir weg. Erstes Date an Silvester. Attraktiv, witzig, intelligent, beruflich super erfolgreich. Einfach ein rundum normaler Typ, ohne Geheimnisse oder psychische Leiden. Nein, noch viel besser. Auf dem Papier genau das was ich immer gewollt hab. Charmant, unabhängig, selbstbewusst.
Das Date lief jedenfalls perfekt. Geküsst und im Bett gelandet. Nach 6 Wochen weiteren Dates beschlossen, dass wir zusammen sind und führen eine Wochenendbeziehung. Dann hat vorallem er das Tempo erstmal gedrosselt, sprich nicht mehr die Tage und Nächte durchgetextet und weniger Erwartungen aneinander formuliert, weniger Komplimente und Geturtel. Das war für mich dann erstmal schwierig, weil ich noch in der absoluten Ausnahmephase war und die meinetwegen gerne noch so hätte weitergehen können. Aber da er beruflich sehr eingespannt ist (Geschäftsführer einer Firma, zusammen mit seinem Vater), konnte ich letztendlich verstehen, dass er auch andere Dinge zu tun hat. Wir haben täglich Kontakt, er meldet sich immer per WhatsApp. Ein paar Mal bislang telefoniert, er sagt aber, er telefoniert ungern. Aber er meldet sich. Mal ist er gesprächiger, mal weniger. Verabredungen hält er ein, er hat noch nie spontan abgesagt. Schließt mich generell in zukünftige Planungen mit ein. Seine Eltern wissen von mir. Seine Freunde auch, kennen tue ich bislang aber nur seinen besten Freund.
Er kennt den Großteil meiner besten Freunde und mag sie anscheinend auch.
Was mich stört: Er erzählt sehr regelmäßig von seiner Ex (Trennung Ende 2017 nach 8 Jahren) - völlig wertfrei, es wird also weder gelobt noch geschimpft, aber er redet von ihr. Regelmäßig. Er ruft nie von sich aus mal an, ich muss es immer initiieren. Er berührt mich nicht in der Öffentlichkeit, ein kurzer Kuss ist das höchste der Gefühle. Wen wir uns am Wochenende sehen, ist er zuerst sehr anhänglich, aber am Tag vor meiner Abreise wird er deutlich distanzierter und kuschelt weniger. Aber es wird mit jedem Wochenende gefühlt etwas besser. Und trotzdem. Die ersten Tage nachdem wir uns sehen, falle ich immer in ein regelrechtes Loch und denke, er will nichts mehr von mir. Ich liege nachts wach und analysiere sein Verhalten, mein Verhalten. Und obwohl ich bei ihm unterm Strich keine großen Zeichen finde, die meine kruden Theorien bestätigen, kriege ich das dumme Gefühl in der Magengegend nicht ausgestellt. Ich bin sehr beliebt, habe tolle Freunde, beruflich erfolgreich, studiere nebenbei BWL und sehe auch recht gut aus (habe im letzten Jahr 30 Kg abgenommen, das macht es nicht schlechter) – warum mache ich mich selbst immer so klein und suche permanent nach Anzeichen, dass er mich bald verlassen wird? Meine Freunde sagen mir immer wieder, ich solle das doch jetzt endlich mal genießen, aber ich habe totale Panik. Manchmal denke ich für einen ganz kurzen Moment, ich sollte einfach Schluss machen, dann hätte ich diese miesen Gedanken nicht mehr. Bin ich bei ihm, geht es mir perfekt. Bin ich allein, kommen die Gedanken wieder. Trotz Ablenkung durch Familie, Freunde, Arbeit, Sport und Studium. Früher war ich immer die Selbstständige in den Beziehungen und fühlte mich schnell eingeengt, jetzt plötzlich drehe ich selbst so ab. Oder will mein Bauchgefühl mich hier irgendwo warnen, verpasse ich was? Nach all den Enttäuschungen kann ich mir vllt selbst kaum noch trauen...