@Tom92
Also meine Eltern haben so was, und mich betrifft das ab nächstes Jahr auch, glaub ich. Es geht einfach darum, dass beim Hausarzt alle Gesundheitsinformationen zusammenlaufen.
Wenn ich sage ich brauch das Quartal eine Überweisung für den Hautarzt, dann bekomm ich die, oder für den Frauenarzt oder den Orthopäden. Mein Arzt sagt auch, dass ist nicht mein Aufgabengebiet, das soll sich mal der Orthopäde angucken, und er bekommt dann einen Bericht. Das geht aber nur mit Überweisung.
Und nein, der Krankenkassenbeitrag wird nicht günstiger, aber du musst nur noch einmal im Jahr Praxisgebühr bezahlen und hast verschiedene Vorsorgeuntersuchungen dabei, die die Kasse sonst nicht bezahlen würde. Aber jede Krankenkasse handelt ihre Hausarztverträge selbst aus. Das kann von Kasse zu Kasse verschieden sein. Bisher habe ich noch nie gehört, dass ein Arzt die Überweisung verweigert. Ich seh das auch so, dass z.B. Untersuchungen nicht doppelt gemacht werden und es eine Stelle gibt, wo alle Infos zusammenlaufen. Wenn man ohne Überweisung zum Facharzt geht, erfährt der Hausarzt ja nie etwas von der Diagnose oder den verordneten Medikamenten. Das zu wissen verbessert doch die Versorgung. Also mein Opa war früher so, zu dem Arzt röntgen, zum andern Arzt röntgen, weil die nie voneinander wussten.
Und ehrlich, du siehst doch jeden Tag was Menschen hier schreiben. Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt und Leute erst zum Arzt gehen, wenns wirklich nicht mehr anders geht, dann ist ihnen manchmal nicht mehr zu helfen.
Dazu kommt, dass viele Menschen nicht mit ihren Ärzten reden, sie nehmen alles als selbstverständlich hin, wenn ein Arzt was sagt, und gehen dann hierher oder googeln, nach Fachbegriffen, und werden dann mit Fehlinformationen und Halbwissen überschwemmt. Oder sie erzählen ihren Ärzten nicht alles, weil es ihnen peinlich ist. Ich war schon immer so und muss nur das Wort wiederholen und mein Arzt fängt an zu erzählen. Er holt Bücher und Modelle raus und erklärt mir dies und das. Und warum? Weil es seine Aufgabe ist. Es ist doch wichtig, dass ein Patient versteht, was mit ihm gemacht wird. Da hilft echt das Lied von der Sesamstraße: Wer, wie, was, der, die das, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt, bleibt dumm!
Sicher gibt es schwarze, profitgeile Schafe unter den Medizinern, aber das ist eine Frage der Ethik und Moral. Ärzte sind auch nur Menschen, warum sollten sie anders sein, als der Rest, als Banker? Weil wir es uns wünschen? Schöne Utopie. Die Hausarztverträge verpflichten die teilnehmenden Mediziner unter anderem auch zu regelmäßigen Fortbildungen, was soll daran schlecht sein?