Wie erkläre ich meinem Angehörigen, dass Gliedmaßen amputiert werden müssen?

Hallo,

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Zur Situation:
Meine Mutter hatte einen septischen Schock mit multiorganversagen. Sie liegt seit 2 Wochen im künstlichen Koma. Gestern haben die Ärzte das narkosemittel runter reduziert, und sie ist wach. Sprechen kann sie nicht da sie einen Luftröhrenschnitt hat und immer noch künstlich beatmet werden muss. Sie ist zwar ansprechbar aber noch betäubt.

Ich habe die gesetzliche Betreuung im eilverfahren übernommen, somit muss ich nun über die Operationen ect. Entscheiden.

Durch den Schock hat sie Durchblutungsstörungen in beiden Füßen sowie der einen Hand bekommen. Die Ärzte sagen es ist stark nekrotisiert und muss schnellstmöglich amputiert werde, sonst stirbt sie.

Meine Mutter weiß noch nichts davon und ich will es nicht entscheiden, ohne vorher mit ihr darüber gesprochen bzw. Ihr erklärt zu haben.

Ich muss heute ins Krankenhaus und es ihr erklären.

Ich habe keine Ahnung wie ich das anstellen soll, ich möchte nicht das die Ärzte ihr das erklären ich will es schon selber tun. Aber wie ich es ihr am besten erzähle weiß ich einfach nicht.

Sie kann mir ja auch nicht antworten.

Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen damit und kann mir helfen?

Viele Grüße

Antworten (1)

Die Situation tut mir dehr leid, in Deiner Haut möchte ich nicht stecken.

Von außen ist der Zustand Deiner Mutter kaum einzuschätzen. Bist Du sicher, dass sie hinreichend aufnahmefähig ist, um ihre Situation zu verstehen?

Wenn siei voll aufnahmefähig ist hat, sie realisiert, dass sie die geschädigten Gliedmaßen nicht mehr richtig spürt und nicht benutzen kann.

Genausogut kann auch durch unzureichende Durchblutung eine auch noch Hirnschädigung eingeterten sein. Zusammen mit den Medikamenten kann es gut sein, dass ihre Wahrnehmung noch stark getrübt ist. Es ist möglich, dass sie gar nicht in der Lage ist, ihre Sutuation zu begreifen.

Mir scheint, dass Du in dieser Situation wenige Handlungsoptionen hast. Du musst den Amputationen alsbald zustimmen, sonst verlierst Du Deine Mutter ganz.

Gehe an ihr Bett und sprich mit ihr ganz ruhig. Fange mit dem Positiven an, dass Du Dich nach diesm septischen Schock freust, dass wi wieder wach ist und dass Du mit ihr sprechen kannst. Dabei machst Du Dir ein Bild über ihre Aufnahmefähighkeit. Frag sie, wie es ihr geht, ob sie Schmerzen hat, und ob sie Dir mal die Hand reichen kann. Dabei wirst Du erkennen, inwieweit sie ihren eigenen Körper wahrnimmt.

Bei gutem Bewusstsein wird sie wohl selbst festgestellt haben, dass sie starke Schmerzen und in den geschädigten Gliedmaßen kein Gefühl hat. Sag ihr, dass Du sie nicht verlieren willst und dass sie jetzt stark sein muss und dass die Ärzre die geschädigten Gliedmaßen leider nicht retten können.

Wenn iher Bewusstsein getrübt ist, machst Du es geauso. Sie wird es dann wohl eher stoisch und unreflektiert aufnehmen. Versuche ruhig zu wirken und lasse sie spüren dass ein vertrauter Mensch bei ihr ist.

Im schlimmsten Fall, musst Du Dich damit abfinden, dass sie nicht ausreichend aufnahmefähig war, Deine Entscheidung zu begreifen.

Emotional ist das nicht einfach. Du musst auch stark sein. Bei allen Nachteilen, die Deine Mutter nach der Operation haben wird, Du entscheidest, dass sie weiter leben kann.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.

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