Wie groß ist die Gefahr, als junge Frau abhängig von ihrem Psychotherapeuten zu werden?

Unsere 20jährige Tochter geht seit einem Jahr wöchentlich zu einem Psychotherapeuten. Ihr ganzes Leben dreht sich momentan nur um ihn und ich habe schon den Eindruck, daß sie seelisch abhängig von ihm geworden ist. Kann das passieren und was könnte man dagegen tun? Bin dankbar für jeden Tipp. Gruß, JessyKiss

Antworten (4)

Gerade wenn man als Frau einsam ist, besteht die Gefahr, dass man sich in den ersten besten Mann verliebt, der einem ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt. Hat deine Tochter denn Kontakt zu anderen Männern als zu dem Therapeuten? Das wäre sicher ein guter Schutz davor, dass sie sich seelisch von ihm abhängig macht.

Übertragung

Damit eine Therapie gelingt, muss der Patient bestimmte Dinge auf den Therapeuten "übertragen", damit er die Probleme auf diese Weise mit ihm zusammen bearbeiten kann. Der Therapeut biete quasi eine Projektionsfläche für seinen Patienten. Wenn zum Beispiel eine Frau in Behandlung ist, deren Mann sie geschlagen hat, die wird ihre Wut auf den Therapeuten übertragen, und der wird ihr diese Wut bewusst machen und ihr helfen, damit konstruktiv umzugehen.
Es kommt sicher darauf an, was genau deine Tochter auf ihren Therapeuten überträgt - ob Wut, Angst oder Sehnsucht - und ob sie von ihm abhängig bleibt, auch wenn die Therapie zu Ende ist.Du kannst ja mal mit ihr über diese Problematik reden und auch einfließen lassen, dass ein Therapeut nur seine Arbeit macht, wenn er sich hingebungsvoll um seine Patienten kümmert. Dass er (hoffentlich) glücklich verheiratet ist und keine romantischen Gefühle seinen Patientinnen gegenüber empfindet.

Aufpassen

Habt ihr euch den Burschen denn mal angeguckt? Ich traue den Typen nämlich grundsätzlich nicht über den Weg. Wer Psychologe wird, braucht selber einen. Das ist jedenfalls meine Meinung. Wieso ist eure Tochter überhaupt in Behandlung? Hat ihr jemand eingeredet, dass sie nicht normal ist oder was ist da los?

Jede Patientin verliebt sich in ihren Therapeuten

Das gehört mit zur Behandlung, dass die Patientin sich im Laufe der Therapie in den Therapeuten verliebt. Das ist ja auch verständlich: Da ist ein Mann, der ganz Ohr ist für die Sorgen und Nöte, die man ihm anvertraut. Wo gibt es denn sonst solche Männer? Jeder Therapeut weiß aber um diese Tatsache und sollte die Reife haben, mit dieser Verliebtheit umzugehen und sie nicht auszunutzen. (So was kommt allerdings auch vor!)
Wenn die Therapie sich dem Ende nähert, wird der Therapeut dafür sorgen, dass sich die seelische Bindung seiner Patientin zu ihm wieder löst, damit sie dann wieder ein freier Mensch ist, der auf andere zugehen kann.

Antwort schreiben

Du schreibst diese Antwort nur als Gast. Melde dich an, wenn du bereits ein Profil hast oder werde jetzt Mitglied der paradisi-Community: Kostenlos registrieren

Mehr Beiträge zum Thema