Mitleid?
Wenn "Mann" den Büchermarkt als Gradmesser nimmt, dann scheint die Mitlifcris wirklich eine grassierende Epidemie zu sein, an der kein 40-Jähriger vorbeikommt. Speziell den Männer wird da vieles angedichtet und die reißerischen Buchtitel vermitteln den Eindruck, daß die "zweite Halbzeit" nur noch schlechter werden kann und der Schlusspfiff schon in Bälde ertönt.
"Leben am Rande des Haltbarkeitsdatums, wenn Männer 40 werden", ist ungefähr die Tonart dieser Grabgesänge. Ich glaube, erst beim lesen dieser Bücher entsteht diese Krankheit, je mehr Text, desto schlimmer die Symptome.
Interessanterweise haben die Frauen bessere Aussichten, wenn die magische Grenze überschritten wird. Die Botschaft lautet, - " Jetzt geht das Leben erst richtig los, greif mit beiden Händen zu, lass es krachen".
Klarerweise blickt der Mann schon mal zurück in seinem Leben und sinniert, was er besser machen hätte können. Aber ist solches Nachdenken schon eine Depression, die einer Behandlung bedarf? Denkt Mann wirklich erst mit 40 zurück und nach vorne?
Daß beim Autokauf manchmal etwas geklotzt wird, liegt nicht am Lebensalter, sondern an den guten Argumenten der Verkäuferinnen. Auch Jugendliche fahren nicht selten aufgemotzte Schlitten, die wenig Sinn machen und sau teuer sind.
Den wichtigen Punkt, "junge Mädchen", habe ich eh schon mal angesprochen. Das strikte Wegschauen, wenn einer solchen Augenweide vorbeigeht, ist nicht die Stärke der Männer.
Das Alter spielt dabei aber überhaupt keine Rolle. Der Unterschied ist nur, Jungen Boys zelebrieren das Anbaggern mit enormer Lautstärke, die älteren Herrn eher mit Charme und Augenzwinkern.
Ziemlich wenig Heu für diese "Volkskrankheit", die genaugenommen nur in den Büchern ihr Unwesen zu treiben scheint und sich nicht mal mit Hilfe der Statistik nachweisen läßt.
Trés mysteriös diese Mitlifcris!
Thomasius