Wie lohnenswert sind GPS Empfänger für Wandertouren?

Ich und mein Freund wollen demnächst wandern gehen und zwar im Süden von Deutschland. Nun habe ich überlegt einen GPS Empfänger für unsere Tour zu kaufen. Lohnen sich diese teuren Geräte überhaupt?

Antworten (4)

Gute Antwort von ninja_turtle. Ich möchte noch ergänzen, ein GPS macht selbst für "alte Hasen" (die sowas meist als neumodischen Kram ablehnen) einen Sinn, z.B. wenn man wirklich mal einen Weg verfehlt hat oder bei Nebel. Allerdings sollte man dann auch damit umgehen können und genug Reserveakkus dabei haben, die braucht man nämlich gerade dann, wenn man sich verlaufen hat und die Tour länger wird...
Allerdings ersetzt das GPS nicht grundlegende Orientierungskenntnisse und Tourenvorbereitung.
Die Geräte des Marktführers haben meist nur eine rudimentäre Karte drauf, die für Wanderwege unbrauchbar ist - man soll nochmal viel Geld zusätzlich für deren Karten ausgeben. Mit etwas technischen Kenntnissen kann man jedoch kostenlose OSM Karten draufspielen, die man aus dem Netz bekommt. Erst mit den Karten bekommt man ausreichend Info, wo man sich befindet und wo der nächste Weg ist.
Vor ernsten Touren sollte man erstmal z.B. in heimischen Waldwegen etwas üben.
Also ein GPS kaufen und direkt auf dem Berg auspacken ist nicht :)

Ein GPS nützt nichts, wenn man nicht damit umgehen kann. Ganz praktisch sind die Routenspeicherfunktionen. Trackback (Routenaufzeichnung und den aufgezeichneten Weg wieder zurückführen) und Routenvorlagen (Routen, die jemand anders aufgezeichnet hat auf das Gerät laden und nachlaufen).

Viele Geocacher sind schon auf ihre GPS-Geräte reingefallen, da sie einfach nur stupide dem Richtungszeiger zur Zielkoordinate nachgelaufen sind ohne auf eine Landkarte zu gucken und dann auf einmal vor einem Fluss ohne Brücke weit und breit oder einer Schlucht standen.

Ein GPS ohne Wegaufzeichnung oder Karte/Navigationsfunktion (und auf letzteres darf man sich bei Wanderwegen auch nicht verlassen) zeigt einem nur die Himmelsrichtung und die aktuelle Position.

Nicht zu vergessen kann ein GPS einen im Stich lassen, wenn die Batterien zu Ende gehen.

Viel wichtiger sind Landkarte mit Koordinatengitter (vorzugsweise UTM), ein anständiger Planzeiger (z.B. der Alpenvereins-Planzeiger von DAV und OeAV), ein barometrischer Höhenmesser (gute ebensolche sind sogar noch präziser, als GPS-Höhenmessungen, müssen aber täglich gemäß der Wetterlage, sprich Luftdruck, anhand der bekannten Höhe des Startpunktes neu kalibriert werden) und vor allem auch ein anständiger Peilkompass/Marschkompass mit Spiegel. Dann kommt man sogar fast immer ohne GPS aus.

Ein GPS ist nur dann schön, wenn man keine markanten Punkte zum Anpeilen hat, weil man einfach nur irgendwo mitten im Wald steht. Aber ohne Karte und Planzeiger um zu gucken, was die Koordinaten besagen, nützt das auch nix.

Hilft echt der Orientierungsunterstützung!

GPS-Empfänger für Wandertouren sind praktisch und man kann sich durchaus darauf verlassen.

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