Abbruch am Mittwoch

Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier und brauche dringend moralische Unterstützung.

Mir steht am Mittwoch der AB bevor und ich habe richtig Angst davor. Nicht, weil ich mir nicht sicher bin, sondern weil ich allgemein schissig bin, was Ärzte etc. angeht. Ich hatte noch nie ne OP und bin dementsprechend aufgeregt.

Mein Arzt sagt, dass das heutzutage alles nicht mehr so dramatisch wäre und es mir bei Verlassen der Praxis auch schon wieder gut gehen würde.

Könnt ihr mir vielleicht eure Erfahrungen schildern und mir sagen, wie ich mich am besten ablenken kann.

Ich krieg vorher noch ein Zäpfchen. Bei mir wird quasi mit einem Teil der medikamentösen Methode begonnen, da ich noch kein Kind bekommen habe und das dann so einfacher wäre.

Ich muss dann da noch 4 h rumliegen. Das wird bestimmt der Horror.

LG Brina

Antworten (7)
Danke Amrei

Es ist immer noch schwer und wird auch immer schwer bleiben. ich habe gelernt den schmerz zuzulassen...
ich binnicht mehr derselbe mensch und wenn ich Seiten wie diese nicht gehabt hätte...wer weiß was dann geschehen wäre!
Ich bin so dankbar für jeden menschen, der hilfe anbietet und ich werde sie gerne nutzen...den eins hab ich gelernt...hilfe zuzulassen und um hilfe zu bitten, wenn auch zu spät...

@Sternchen

Hallo Sternchen,
es gehört sicher zum Schmerzhaftesten, wenn man etwas rückgängig machen würde, und es nicht geht. Aber bleibe dabei nicht stehen, Du mußt nicht Dein weiteres Leben von Alpträumen geplagt werden und durch die Hölle gehen. Google doch mal unter Hilfen nach Abtreibung, vielleicht ist da etwas dabei, was Dir weiterhelfen kann. Denn alleine geht man ein. Du bist auch bei ausweg-pforzheim.de herzlich willkommen. Die sind echt einfühlsam. Vielleicht sind dies die ersten Menschen, die sich in Dich hineinversetzen. Darum nur Mut.
Amrei

Gut überlegen!!

Hallo
Ich wollte auch nie Abtreiben und doch hab ich es gesern getan und ich muß sagen.....es will gut überlegt sein. Ich hatte wirklich gute Gründe dafür.
Zum einen werde ich im April 41 und zum anderen hatte ich in der ersten Schwangerschaft (vor 9 Jahren) große Probleme, wie vorzeitige Wehen, Durchblutungsstörungen und zuletzt Schwangerschaftsvergiftung.
Von einem zweiten Kind wurde mir damals abgeraten zum wohl meiner Gesundheit(mußte bis 1 Jahr nach Schwangerschaft noch Kompressionsstrumpfhose tragen).
Als ich nach ausbleiben der Regel beim Arzt gewesen bin (7ssw) sagte er mir das es ein Windei wäre(in meinem Alter nicht unüblich) also eine leere Fruchthülle.
In der 8 SSW war ein punkt zu sehen aber ohne Herzanlage.
In der 9 Woche dann doch ein Herzschlag aber es war viel zu klein. Der Arzt bescheinigte mir eine gestörte Schwangerschaft.
Im Krankenhaus die Untersuchung ergab von der Größe her 8 ssw, dabei war ich schon in der 11 ssw. Der Geburtstermin würde einfach um über 2 Wochen nach hinten gerückt und gesagt das momentan alles gut aussieht und nie jemand sagen kann, wie es ausgeht.
Was sollte ich tun...auf der einen Seite dieses unendliche Risiko für mich und für das Kind auf der anderen der Gedanke an Abtreibung. Meine Eltern rieten mir sofort zur Abtreibung, mein Mann genauso, da er meinte das er um mich Angst hat und nachher womöglich mit 2 Kindern allein da steht oder zu einem noch späteren Zeitpunkt eine behinderung festgestellt wird oder es nicht mehr weiterwächst und und und....
Also machte ich einen Termin und habe den ganzen Tag vorher und an dem Tag selber nur geweint.
Im Krankenhaus wollte ich nach Haus, doch mein Partner brachte dazu nicht den Mut auf...er meinte ich hab die Weichmacher Tabletten schon genommen und es gäb kein zurück mehr...
Alle haben nicht daran gedacht, wie ich es verkraften werden, nicht einer hat gesagt behalte es, es wird schon werden. Mach es weg war einfacher zu sagen.
Es ist die Hölle und ich wünschte ich könnte es rückkängig machen. Dieses Bild von dem schlagenden Herz wird mich mein Leben lang, wie ein Alptraum verfolgen.
Ich kann nur raten...überlegt genau...bei mir sprachen tausend Gründe dagegen und nur einer dafür, kein Leben zu zerstören...dieser eine hätte gereicht...ich hätte auf mein Herz hören sollen....ich würde alles dafür geben es ungeschehen zu machen!!!

Unglaublich

Ich hatte selbst im august 2009 einen schwangerschaftsabbruch per op und kann es nicht verstehen, wie ihr mit euren horrorgeschichten versucht, frauen, die unter ganrantie über den eingriff nachgedacht haben, einzuschüchtern.

dieses ist nicht der ort dafür!

natürlich ist so ein eingriff nie schön, aber er erfolgt heutzutage weder mit großem blutvergießen noch sonst wie oben beschrieben.natürlich muss man fairnishalber sagen, das es auf die (ambulante) klinik ankommt.
ich hatte um 7 uhr meinen termin, kam in der klinik in ein zweibett zimmer, konnte mich umziehen, bekam eine tablette udn wartet ca. eine halbe stunde auf den eingriff. im op saal war der narkose arzt, 1 schwester und die ärztin. ich habe eine intrvenöse narkose erhalten und bin eine halbe stunde später wieder in meinem zimmer aufgewacht. nach 2 stunden konnte ich die klinik wieder verlassen und nach einer woche ging es mir wieder gut.

es ist natürlich ein eingriff, den jede frau für sich gründlich überdenken sollte, doch JEDE entscheidung ist legitim.

Als Aufklaerung: so wars bei mir!

Vor dieser ganzen Krankenhaussache, war ich bei nem anderen Arzt, der wollte die gleiche methode anwenden wie bei dir! Zum aufweichen diese Zaepfchen und dann noch stundenlang dort rumliegen und mitbekommen was mit dir passiert, schrecklich, das sind doch Mittelaltermethoden, meiner Meinung nach... Bin aus der Praxis weinend gefluechtet, als ich mitbekam, was die dort mit mir vorhatten!!! Obwohl es wirklich schrecklich war, bin ich froh, dass ich mich doch fuers Krankenhaus entschieden habe und ausgeschabt wurde, anstatt mich mit Zaepfchen gefuellt auf dem Praesentiertisch beobachten und leiden zu lassen! Hatte am 25. August 08 im Laufe des morgens meinen Termin fuer den Abbruch im KH-Neunkirchen. Sollte gegen 5 uhr eine Tablette einnehmen, die alles im Unterleib weich macht und mich dann langsam auf den Weg ins KH machen... Meine Mama wollte mich begleiten, weil die Klinik weit weg ist und ich danach nicht alleine fahren darf!
Am 24. August gegen 0:30 uhr schrieb ich ne sms an meine Mama: "Mama ich fahr da morgen net hin!" wurde nicht uebertragen weil ich kein Guthaben mehr hatte...
Morgens um 7:00 uhr klingelt mein Handy, wusste schon dass es meine Mama war... Sie schrie nur: "Mach dich sofort fertig, wir muessten schon dort sein, hast du die tablette genommen?"
Ich weinte nur, weil ich nicht in KH wollte, wollte mein Baby behalten... War dann so durcheinander und fuehlte mich allein
Ich legte die Tablette in meine Handtasche und fuhr erstmal zu meiner Mama! Dort drehte ich dann voellig durch, ich weinte, schlug um mich, flehte und bettelte auf knien dass ich es behalten darf.
Sie brachte mich schliesslich dazu, ich weiss auch nicht mehr wie, dass ich die Tablette nahm, wir fuhren dann zu mir, ich duschte schnell und merkte schon dass ich mein Unterbauch richtig eindruecken konnte. Versuchte nicht daran zu denken und dann warn wir auch schon auf dem Weg zur Klinik.
Hatte ein komisches Gefuehl im Bauch, so als wuerde es um sein Leben kaempfen. Ich wurde dann auch irgendwie ruhiger, wusste dass es ja sowie JETZT schon nicht mehr lebt...
Wir gingen ins Sekretariat, wurde dann zu meinem Zimmer gebracht, dort musste ich vor der Tuer warten bis die Putze fertig war, forderte mich "Schwester Petra" auf. Mama setze sich gegenueber ins Wartezimmer. Nach 10 min im stehen warten, bekam ich immer staerkere bauchschmerzen und ging zur toilette, dann der Schock ich blutete wie noch nie und es waren so schleimige grosse Stuecke drin, dass ich schon dachte dass waer mein Baby dass jetzt rausgeflutscht ist! Ich rannte auf den Flur und schrieh dass ich blute. Mama meinte: stell dich nicht so an!! Schwester Petra schickte die Putze weg und mich ins noch halbverdreckte Zimmer! Musste mich dann ausziehen und so Stuetzstruempfe, riesige Binden und Krankenhemd anziehen. Ich fing wieder an zun weinen weil ich mich schaehmte. Meine Mama fing an mich zu schlagen aber ich wehrte mich bis Schwester Petra wieder kam, meine Mama rausschickte und mir ne Beruhigungstablette gab! Sie meinte um 11 uhr werd ich runter zum OP gebracht, ich soll jetzt ruhig werden! Erst dann legte ich mich ins Bett und versuchte ruhig zu werden! Auf einmal ging die Tuer auf und eine blonde Frau namens Bea wurde reingefahren die ziemlich fertig aussah! Sie wurde ausgeschabt und hat vielleicht Krebs im Unterleib... Ich unterhielt mich mit ihr, sie nahm mir etwas die Angst vor der Narkose und so...
Dann kamen 2 Schwestern die mich zum OP bringen wollten! Sie fuhren mich aus dem Zimmer zum Fahrstuhl und dann war ich schon im OP Zimmer... Alles war gruen (war mal meine Lieblingsfarbe, jetzt hasse ich sie!), die Waende, die Aerzte, die Schwestern... Mir wurden Infusionen gesetzt, zwei stueck im rechtem Arm, ich fragte vorher obs weh tun wuerde, ich bekam nur nen doofen Blick und der Arzt hiel mich mit zwei Haenden fest und die Schwester stach mir die Nadeln in den Arm. Dann bekam ich noch so teile auf die Brust und aufs Herz geklebt! Der Arzt meinte ich sollte mich nicht so umschaun, weil ich mir alles ganz genau betrachtete habe mit aengstlichem Blick! Mir wurde das Hemd ausgezogen und ich lag Nackt unter so nem gruenen Tuch... meine Brueste waren frei, jeder starrte mich an! (hatte danach auch Lungenentzuendung und Bronchitis weil ich so lange im kalten OP nackig lag) Sie fuhren mich ein Zimmer weiter in den richtigen OP wo auch dieser schreckliche Stuhl stand... sie parkten mich direkt daneben und ich musste nackig! rueber klettern! Eine Schwester riss mein Namensschild vom Bett ab und meinte: "das brauchen wir nicht mehr!" Im ganzen OP waren silberne Kisten mit Deckeln, keine Ahnung ob da OP-besteck drin war oder die Reste der Ausschabungen... Auf einmal waren ganz viele Aerzte und Schwestern um mich rum, sie schnallten mir die Beine fest und sagten ich sollte jetzt ganz ruhig atmen, ich bekam die Narkose und atmete immer schneller waerend die Schwester "ganz ruhig" vor sich her sabbelte! Ich wollte mein Augen nicht zu machen aber sie wurden so schwer, dann bekam ich sie auch nicht mehr auf, alles drehte sich wie wenn ich besoffen waere, ich spuerte wie sie alle auf einmal ganz schnell ihre arbeit machen wollten...
Traeumte das ich Fahrrad fahre und mich der Arzt und die Narkoseschwester mit ihren Autos ueberrollen wollten..
Wurde aber eigentlich aufgeweckt durch dass klappern von Geschirr (vielleicht waren das auch die silbernen Kisten) und dem Gequassel der Schwestern...
Ich war so muede, wollte dort aber nicht laenger sein!
Mir tat der rechte Arm so weh also versuchte ich mit aller Kraft die Kanuelen aus meinem Arm zu ziehen aber es fuehte sich an als bohrten sie sich nur noch weiter in mich rein! Ich schrieh: " holt das bitte aus mir raus, bitte!" Die beiden Schwestern kamen und gaben sich gegenseitig die Schuld, nicht bemerkt zu haben, dass ich aufgewacht bin und fragten sich beide wer ich ueberhaupt bin, weil ja kein Namensschild mehr an meinem Bett hing! war geschockt und sagte was das hier fuer ein Laden sei, dass sie nicht mal wissen wer ich bin! Sie schriehen ich sei nicht erzogen und wollte mir eine Spritze geben! Ich weigerte mich und sagte dass sie ihren scheiss selbst nehmen koennen und er ja sowieso nix bringt! Alles ging so schnell, ich rief dann ganz laut nach meiner Mama, dass sie mir versprochen hat bei mir zu sein, wenn ich aufwachen, usw... Hab glaub jeden im Aufwachraum geweckt mit meinen geschrei! Eine Schwester fuhr mich dann gleich mit dem Fahrstuhl nach oben, ein Besucher stieg auch ein, ich weinte nur und sagte warum sie mein baby geholt haben, sie sah nur ganz boese auf mich runter... Sie fuhr mich in mein Zimmer, wo die Frau immer noch lag und meine Mama wartete, es war so 12:40uhr! Ich stand direkt auf und versuchte mich anzuziehen! Meine Beine schlackerten, mir wurde schlecht, ich musste mich mehrmals uebergeben, auf der ungeputzten toilette! Die Klobrille war auch voll Blut, einfach ekelhaft... Der Arzt kam 13:00 uhr zur visite... Er klaerte mich ueber Risiken auf, sagte dass es probleme gab und ich fragte wann ich wieder schwanger werden kann, die Periode bekomme usw... war aber so verwirrt, dass ich ihn bittete es meiner Mama zu erklaeren... Ich unterschrieb irgendwas damit ich direkt wieder heim fahren konnte! Unterwegs kotzte ich das ganze Auto voll... bekam noch 2 schmerztabletten die ich auch erbrechen musste... Mama brachte mich zu meiner Haustuer... Ich knallte Sie nur zu und war ab dann alleine...

Mittwoch

Hallo Brina,
Du hast Angst vor Mittwoch, und suchst nach moralischer Unterstützung.
Deine Angst kann ich Dir nicht nehmen, denn eine Abtreibung kann ein Eingriff sein, der Dein Leben für Jahre körperlich und psychisch verändert. Denn eine Abtreibung kann Nebenwirkungen haben, es kann eine Verlusterfahrung für Dich werden. Die Medizin ist heute besser, wie vor Jahren. Dennoch kann es bei einer Abtreibung zu Komplikationen kommen, die Früh- oder Spätfolgen mit sich bringen können. Wenn Du die Betroffene bist, bringt es nichts in Prozentsätzen zu rechnen. Häufig können Männer auch gar nicht einschätzen was eine Abtreibung für eine Frau bedeuten kann. Denn das Kind wächst in Dir heran und es ist ein Teil von Dir. Und es ist in unserer weiblichen Natur entstandenes Leben zu schützen.
Du bist am Überlegen, wie Du Dich ablenken kannst. Ich persönlich würde Dir raten, daß Du Dich nicht ablenkst, sondern noch einmal ganz konkret damit auseinandersetzt. Denn es ist eine Entscheidung, hinter der Du Dein ganzes Leben stehen mußt. Du schreibst nichts über die Gründe, die Dich zu einer Abtreibung bringen wollen. Aber die rationellen Gründe des Verstandes sind nachher häufig nur noch nichtig und klein.
Für Dich ist es ein Horror 4 Stunden so dazuliegen. Tatsächlich ist es für viele Frauen anschließend belastend, den Vorgang so lange und intensiv, bei vollen Bewußtsein miterleben zu müssen
Gruß Amrei

devil-maus
@Brina83

Ich hatte bislang noch keinen Abbruch bzw. keine Schwangerschaft, daher kann ich dir so nix berichten, aber ich habe auch schiss vor Ärzten, OP und alles drum und dran.
Wenn ich solche Angst/Panik habe, dann meditiere ich vorher immer. Ich weiß das hört sich erst einmal doof an, kann aber schon fast Wunder bewirken. Man ist danach um einiges entspannter und man kann seine Ängste/Panik teilweise in den Griff bekommen.

Gruß,
Devil-Maus

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